Im Januar 2020 sanken die Gasexporte um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Nach Angaben des Kiewer Energieministeriums hat der russische Erdgasmonopolist Gazprom seine geplanten Gaslieferungen durch die Ukraine um die Hälfte reduziert. Dies birgt in Anbetracht des kürzlich auf fünf Jahre abgeschlossenen Transit-Vertrages zwischen Russland und der Ukraine eine gewisse Brisanz. Nicht nur die langwierigen Verhandlungen, sondern auch die Vereinbarungen, im ersten Jahr 65 Milliarden Kubikmeter und in den Folgejahren 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Maßgabe der Ship-or-pay-Formel zu transportieren, dürfte negative finanzielle Konsequenzen für Gazprom nach sich ziehen. Das könnte abermals für politische Spannungen zwischen Moskau und Kiew sorgen.
Ein Hintergrund für die Importreduzierung sind die andauernden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, die dazu geführt haben, dass die europäischen Staaten ihre Erdgasvorräte zuvor schon erheblich erhöht haben. In Kombination mit dem warmen Winter in vielen europäischen Ländern verweilen die Vorräte auf hohem Stand und die Nachfrage bleibt weiterhin niedrig, weshalb sich auch die Gaspreise negativ entwickeln. Schlussendlich bedeutet dies für den Januar 2020 einen effektiven Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres – von 17,6 Milliarden auf 13,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Dies ist der niedrigste Stand seit Januar 2015, als der Export nach Europa auf ein Allzeittief von elf Milliarden Kubikmeter Erdgas fiel.
Auch in Zukunft rechnen Experten damit, dass die Nachfrage weiterhin niedrig bleibt und der Wettbewerb mit Staaten wie den USA und Katar als Lieferanten von Flüssiggas zunehmen wird. Der europäische Markt wird also auch in Zukunft übersättigt sein. Im Zusammenhang mit dem Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 wird die Notwendigkeit von Transitländern wie Polen, Belarus, aber auch der Ukraine zurückgehen und trotz des neu geschlossenen Vertrages wohl bald wieder für Streitigkeiten sorgen.
Ob die möglichen Rechtsrisiken in Kombination mit dem niedrigen Gaspreis und dem härteren Wettbewerb im Interesse des Monopolisten Gazprom bzw. des russischen Staates sind, darf allerdings bezweifelt werden.
Umwelt und Energie: Weniger Russisches Erdgas kommt nach Europa
Im Januar 2020 sanken die Gasexporte um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Nach Angaben des Kiewer Energieministeriums hat der russische Erdgasmonopolist Gazprom seine geplanten Gaslieferungen durch die Ukraine um die Hälfte reduziert. Dies birgt in Anbetracht des kürzlich auf fünf Jahre abgeschlossenen Transit-Vertrages zwischen Russland und der Ukraine eine gewisse Brisanz. Nicht nur die langwierigen Verhandlungen, sondern auch die Vereinbarungen, im ersten Jahr 65 Milliarden Kubikmeter und in den Folgejahren 40 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Maßgabe der Ship-or-pay-Formel zu transportieren, dürfte negative finanzielle Konsequenzen für Gazprom nach sich ziehen. Das könnte abermals für politische Spannungen zwischen Moskau und Kiew sorgen.
Ein Hintergrund für die Importreduzierung sind die andauernden Spannungen zwischen Russland und der Ukraine, die dazu geführt haben, dass die europäischen Staaten ihre Erdgasvorräte zuvor schon erheblich erhöht haben. In Kombination mit dem warmen Winter in vielen europäischen Ländern verweilen die Vorräte auf hohem Stand und die Nachfrage bleibt weiterhin niedrig, weshalb sich auch die Gaspreise negativ entwickeln. Schlussendlich bedeutet dies für den Januar 2020 einen effektiven Rückgang von 25 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres – von 17,6 Milliarden auf 13,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Dies ist der niedrigste Stand seit Januar 2015, als der Export nach Europa auf ein Allzeittief von elf Milliarden Kubikmeter Erdgas fiel.
Auch in Zukunft rechnen Experten damit, dass die Nachfrage weiterhin niedrig bleibt und der Wettbewerb mit Staaten wie den USA und Katar als Lieferanten von Flüssiggas zunehmen wird. Der europäische Markt wird also auch in Zukunft übersättigt sein. Im Zusammenhang mit dem Bau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 wird die Notwendigkeit von Transitländern wie Polen, Belarus, aber auch der Ukraine zurückgehen und trotz des neu geschlossenen Vertrages wohl bald wieder für Streitigkeiten sorgen.
Ob die möglichen Rechtsrisiken in Kombination mit dem niedrigen Gaspreis und dem härteren Wettbewerb im Interesse des Monopolisten Gazprom bzw. des russischen Staates sind, darf allerdings bezweifelt werden.