Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist der Gesamthandel zwischen Russland und Deutschland im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken. So sind die russischen Ausfuhren nach Deutschland um knapp 13 Prozent zurückgegangen, was in erster Linie mit der deutlich geringeren Nachfrage und den niedrigen Preisen für fossile Energieträger – Russlands Exportgut Nummer eins – zu tun hat. Nichtsdestotrotz bleibt Moskau größter Energielieferant Deutschlands und deckt fast 40 Prozent des deutschen Gas- und Ölbedarfs.
Erfreulich ist aus deutscher Sicht dagegen, dass Russlands Einfuhren aus Deutschland zum wiederholten Male leicht angestiegen sind. Mit aktuell 26,5 Milliarden Euro bewegt sich das Volumen der deutschen Exporte aber weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau: 2013 exportierten deutsche Unternehmen Produkte im Wert von rund 35 Milliarden Euro nach Russland – zumeist Maschinen, Kfz-Teile und Elektrotechnik. Die jüngsten Zahlen bestätigen grundsätzlich, dass Russland ein wichtiger Zielmarkt bleibt.
Die kontinuierlich wachsenden deutschen Exporte sind zugleich ein Beleg dafür, dass es den rein auf Export ausgerichteten deutschen Unternehmen immer noch einfacher fällt, Geschäfte in Russland zu machen, als denjenigen, die vor Ort eine Produktion aufbauen wollen. Zwar lockt Moskau mit Versprechungen von einem Wirtschaftswachstum, das über den Zuwachsraten der Weltwirtschaft liege, wie Industrieminister Manturow betont. Gleichzeitig werden immer schärfere Anforderungen verabschiedet. So stellen zum Beispiel die angekündigten SPIK-Neuregelungen insbesondere für deutsche Automobilhersteller „eine wirtschaftlich nicht darstellbare Anforderung dar“, wie der Russland-Chef von BMW Stefan Teuchert im Gespräch mit RusslandInsider sagt. Die Kleinteiligkeit der verschiedenen Modelle lasse für den bayerischen Autobauer keine weitere Lokalisierung zu. „Wir sehen insgesamt die Gefahr, dass weitere Hersteller den russischen Markt verlassen könnten“, sagt Teuchert. Tatsächlich ist die Zahl der in Russland tätigen deutschen Unternehmen seit 2014 um 30 Prozent gesunken – von 6.200 auf unter 4.300 Firmen.
Interessant ist zudem die Diskrepanz der statistischen Daten: Während das Statistische Bundesamt eine Handelsumsatz von 57,7 Milliarden Euro berechnet hat, kommt der Föderale Zolldienst Russlands auf umgerechnet nur 47,9 Milliarden Euro. Auf der Ursachensuche für die vorherrschende Diskrepanz der deutsch-russischen Handelsbilanz spielt vor allem die von den Statistikbehörden angewandte Methodik eine wichtige Rolle. Im Falle der deutschen Behörde ist ein zentraler Punkt der Datenerfassung die Analyse der Zahlen nach Ursprungsland und nicht nach Versandland. Konkret bedeutet dies, dass Waren erfasst werden, die in Deutschland bzw. Russland produziert und anschließend in das jeweilige Land im- oder exportiert wurden. Des Weiteren beinhalten die deutschen Zahlen auch Zölle und Transportkosten. Die Angaben der russischen Behörden (Rosstat) enthalten indes nur den Warennettowert. Zudem wird die Summe durch den angewandten durchschnittlichen Euro-Rubel-Wechselkurs bestimmt, der aufgrund der starken Schwankungen je nach verwendeter Zentralbankreferenz unterschiedlich berechnet werden kann.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Föderaler Zolldienst Russlands Umgerechnet nach Euro-Referenzkursen der Europäischen Zentralbank
Die Grafik: Entwicklungen im deutsch-russischen Handel
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist der Gesamthandel zwischen Russland und Deutschland im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken. So sind die russischen Ausfuhren nach Deutschland um knapp 13 Prozent zurückgegangen, was in erster Linie mit der deutlich geringeren Nachfrage und den niedrigen Preisen für fossile Energieträger – Russlands Exportgut Nummer eins – zu tun hat. Nichtsdestotrotz bleibt Moskau größter Energielieferant Deutschlands und deckt fast 40 Prozent des deutschen Gas- und Ölbedarfs.
Erfreulich ist aus deutscher Sicht dagegen, dass Russlands Einfuhren aus Deutschland zum wiederholten Male leicht angestiegen sind. Mit aktuell 26,5 Milliarden Euro bewegt sich das Volumen der deutschen Exporte aber weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau: 2013 exportierten deutsche Unternehmen Produkte im Wert von rund 35 Milliarden Euro nach Russland – zumeist Maschinen, Kfz-Teile und Elektrotechnik. Die jüngsten Zahlen bestätigen grundsätzlich, dass Russland ein wichtiger Zielmarkt bleibt.
Die kontinuierlich wachsenden deutschen Exporte sind zugleich ein Beleg dafür, dass es den rein auf Export ausgerichteten deutschen Unternehmen immer noch einfacher fällt, Geschäfte in Russland zu machen, als denjenigen, die vor Ort eine Produktion aufbauen wollen. Zwar lockt Moskau mit Versprechungen von einem Wirtschaftswachstum, das über den Zuwachsraten der Weltwirtschaft liege, wie Industrieminister Manturow betont. Gleichzeitig werden immer schärfere Anforderungen verabschiedet. So stellen zum Beispiel die angekündigten SPIK-Neuregelungen insbesondere für deutsche Automobilhersteller „eine wirtschaftlich nicht darstellbare Anforderung dar“, wie der Russland-Chef von BMW Stefan Teuchert im Gespräch mit RusslandInsider sagt. Die Kleinteiligkeit der verschiedenen Modelle lasse für den bayerischen Autobauer keine weitere Lokalisierung zu. „Wir sehen insgesamt die Gefahr, dass weitere Hersteller den russischen Markt verlassen könnten“, sagt Teuchert. Tatsächlich ist die Zahl der in Russland tätigen deutschen Unternehmen seit 2014 um 30 Prozent gesunken – von 6.200 auf unter 4.300 Firmen.
Interessant ist zudem die Diskrepanz der statistischen Daten: Während das Statistische Bundesamt eine Handelsumsatz von 57,7 Milliarden Euro berechnet hat, kommt der Föderale Zolldienst Russlands auf umgerechnet nur 47,9 Milliarden Euro. Auf der Ursachensuche für die vorherrschende Diskrepanz der deutsch-russischen Handelsbilanz spielt vor allem die von den Statistikbehörden angewandte Methodik eine wichtige Rolle. Im Falle der deutschen Behörde ist ein zentraler Punkt der Datenerfassung die Analyse der Zahlen nach Ursprungsland und nicht nach Versandland. Konkret bedeutet dies, dass Waren erfasst werden, die in Deutschland bzw. Russland produziert und anschließend in das jeweilige Land im- oder exportiert wurden. Des Weiteren beinhalten die deutschen Zahlen auch Zölle und Transportkosten. Die Angaben der russischen Behörden (Rosstat) enthalten indes nur den Warennettowert. Zudem wird die Summe durch den angewandten durchschnittlichen Euro-Rubel-Wechselkurs bestimmt, der aufgrund der starken Schwankungen je nach verwendeter Zentralbankreferenz unterschiedlich berechnet werden kann.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Föderaler Zolldienst Russlands
Umgerechnet nach Euro-Referenzkursen der Europäischen Zentralbank