Zwischen Tradition und Aufbruchstimmung: Kasan ist eine Stadt der Kontraste und gilt als Russlands kultureller Schmelztiegel.
Redet man über Russland, so fallen einem zwei Städte ein: Moskau und St. Petersburg. Während die Hauptstadt Russlands auch ihr wirtschaftliches Zentrum ist, gilt das kulturelle Zentrum St. Petersburg als heimliche Hauptstadt des Riesenlandes. Dennoch sagt man, dass weder Moskau noch St. Petersburg, die jährlich Millionen von Geschäftsleuten und Touristen anziehen, das wirkliche Gesicht Russlands widerspiegeln. Dennoch hält sich hartnäckig das Vorurteil, dass es kaum Geschäftsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten in den Regionen gibt – einfach kaum vorstellbar. Oft assoziieren Geschäftsleute und Touristen den größten Teil Russlands mit jenen tristen Stadtbildern aus Sowjetzeiten, die von fünfstöckigen „Chruschtschowkas“ geprägt sind.
Russlands kultureller Schmelztiegel
Das beste Beispiel ist Kasan – eine über 1.000 Jahre alte Stadt, die nicht nur Tourismus mit Business vermischt, sondern im Allgemeinen als multikultureller Schmelztiegel steht. Die Stadt an der Wolga ist mit 1,24 Millionen Einwohner die sechstgrößte Stadt Russlands und liegt 720 Kilometer östlich von Moskau. Da lohnt es sich genauer hinzuschauen.
1005 wurde Kasan von Wolgabulgaren gegründet, im 13. Jahrhundert von der „Goldenen Horde“ eingenommen und bildete nach deren Zerfall das Khanat Kasan. Die aus der Mongolei stammende „Goldene Horde“ bildet auch den Ursprung der Volksgruppe der islamisch geprägten Tartaren, die bis heute knapp 50 Prozent der Bevölkerung Kasans ausmachen. Die Eroberung Kasans im Jahr 1552 durch Zar Iwan IV. (im Volksmund „der Schreckliche“ genannt) bildet den Beginn des Vielvölkerstaates Russland und ebnete den Weg zur Schaffung des flächenmäßig größten Staates der Welt.
Heute ist Kasan nicht nur die Hauptstadt der Autonomen Republik Tatarstan, sondern auch ein bedeutender Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort sowie Verkehrsknotenpunkt. Gleichzeitig bildet die Stadt ein wichtiges islamisches Zentrum innerhalb Russlands. Die Verschmelzung der islamisch geprägten Tataren und den russisch-orthodoxen Russen zeigt sich vor allem in der Architektur der Stadt, wie beispielsweise dem Tempel aller Religionen (russisch: „Храм всех религий“), der als Sinnbild für das friedliche Zusammenleben beider Religionen steht. Kasan gilt als Vorbild der Integration unterschiedlicher Kulturen.
Diese kulturelle Vielfalt stärkt auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und der gesamten Region, da sie neben Investoren aus Deutschland oder Frankreich auch islamische Länder wie die Türkei oder den Vereinigten Arabischen Emiraten anziehen konnte. Das Potenzial der Region Tatarstan rund um Kasan zeigt sich im Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen, die 2019 ein Rekordhoch von knapp zwei Milliarden US-Dollar erreicht haben. Hierbei werden vor allem Unternehmen aus den Bereichen Petrochemie, Maschinenbau sowie Landwirtschaft und Energie beste Investitionsvoraussetzungen in der Sonderwirtschaftszone „Alabuga“ geboten. In Zukunft will Kasan eine der führenden russischen Regionen in den Bereichen IT und Robotik werden. Eine Stadt voller Möglichkeiten für jedermann.
Geschäftsreisen und Kultur: Kasan – Schmelztiegel der Kulturen
Zwischen Tradition und Aufbruchstimmung: Kasan ist eine Stadt der Kontraste und gilt als Russlands kultureller Schmelztiegel.
Redet man über Russland, so fallen einem zwei Städte ein: Moskau und St. Petersburg. Während die Hauptstadt Russlands auch ihr wirtschaftliches Zentrum ist, gilt das kulturelle Zentrum St. Petersburg als heimliche Hauptstadt des Riesenlandes. Dennoch sagt man, dass weder Moskau noch St. Petersburg, die jährlich Millionen von Geschäftsleuten und Touristen anziehen, das wirkliche Gesicht Russlands widerspiegeln. Dennoch hält sich hartnäckig das Vorurteil, dass es kaum Geschäftsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten in den Regionen gibt – einfach kaum vorstellbar. Oft assoziieren Geschäftsleute und Touristen den größten Teil Russlands mit jenen tristen Stadtbildern aus Sowjetzeiten, die von fünfstöckigen „Chruschtschowkas“ geprägt sind.
Russlands kultureller Schmelztiegel
Das beste Beispiel ist Kasan – eine über 1.000 Jahre alte Stadt, die nicht nur Tourismus mit Business vermischt, sondern im Allgemeinen als multikultureller Schmelztiegel steht. Die Stadt an der Wolga ist mit 1,24 Millionen Einwohner die sechstgrößte Stadt Russlands und liegt 720 Kilometer östlich von Moskau. Da lohnt es sich genauer hinzuschauen.
1005 wurde Kasan von Wolgabulgaren gegründet, im 13. Jahrhundert von der „Goldenen Horde“ eingenommen und bildete nach deren Zerfall das Khanat Kasan. Die aus der Mongolei stammende „Goldene Horde“ bildet auch den Ursprung der Volksgruppe der islamisch geprägten Tartaren, die bis heute knapp 50 Prozent der Bevölkerung Kasans ausmachen. Die Eroberung Kasans im Jahr 1552 durch Zar Iwan IV. (im Volksmund „der Schreckliche“ genannt) bildet den Beginn des Vielvölkerstaates Russland und ebnete den Weg zur Schaffung des flächenmäßig größten Staates der Welt.
Heute ist Kasan nicht nur die Hauptstadt der Autonomen Republik Tatarstan, sondern auch ein bedeutender Kultur-, Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort sowie Verkehrsknotenpunkt. Gleichzeitig bildet die Stadt ein wichtiges islamisches Zentrum innerhalb Russlands. Die Verschmelzung der islamisch geprägten Tataren und den russisch-orthodoxen Russen zeigt sich vor allem in der Architektur der Stadt, wie beispielsweise dem Tempel aller Religionen (russisch: „Храм всех религий“), der als Sinnbild für das friedliche Zusammenleben beider Religionen steht. Kasan gilt als Vorbild der Integration unterschiedlicher Kulturen.
Diese kulturelle Vielfalt stärkt auch die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und der gesamten Region, da sie neben Investoren aus Deutschland oder Frankreich auch islamische Länder wie die Türkei oder den Vereinigten Arabischen Emiraten anziehen konnte. Das Potenzial der Region Tatarstan rund um Kasan zeigt sich im Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen, die 2019 ein Rekordhoch von knapp zwei Milliarden US-Dollar erreicht haben. Hierbei werden vor allem Unternehmen aus den Bereichen Petrochemie, Maschinenbau sowie Landwirtschaft und Energie beste Investitionsvoraussetzungen in der Sonderwirtschaftszone „Alabuga“ geboten. In Zukunft will Kasan eine der führenden russischen Regionen in den Bereichen IT und Robotik werden. Eine Stadt voller Möglichkeiten für jedermann.