Ein niedriger Ölpreis bedeutet für Russland keinen Todesstoß. Selbst bei Preisen von zehn US-Dollar pro Fass kann die Wirtschaft überleben, sagt Finanzminister Siluanow.
Der russische Finanzminister Anton Siluanow sieht die aktuell sehr niedrigen Rohölpreise nicht als Krise an. Man sei gut vorbereitet und habe entsprechende Reserven aufgebaut, betonte er in einem Interview der russischen Tageszeitung Vedomosti. „Weil wir die notwendigen finanziellen Puffer geschaffen haben, können wir sogar bei einem Preis von zehn US-Dollar überleben“, sagte Siluanow. Mit Blick auf den OPEC+-Deal zur Reduzierung der Ölproduktion fügte er hinzu, der Vorteil dieses Abkommens bestehe darin, dass die Gespräche nun alle ölproduzierenden Länder einschließlich den USA einbezögen. „Dies ist die Garantie für erfolgreichere Schritte.“ Siluanow geht er davon aus, dass sich der durchschnittliche Ölpreis im Jahresverlauf bei etwa 30 US-Dollar pro Barrel einpendeln werde.
Angesprochen auf die Krisenpolitik der Regierung und die vielfach geforderten Unterstützungsmaßnahmen für die russische Wirtschaft wies der Minister jegliche Kritik von sich: „Wenn wir Leitwährungen drucken könnten, könnten wir Geld auch einfach vom Hubschrauber abwerfen.“ Damit könnten Billionen von Rubel ausgeben werden. „Es geht jedoch nicht darum, mehr auszugeben, sondern darum, denjenigen zu helfen, die die Hilfe besonders brauchen.“ Dazu seien bereits zwei Anti-Krisen-Pakete verabschiedet worden. Ein drittes Paket sei in Planung. Es soll Unternehmen dabei unterstützen aus dem „Zwangsurlaub“ herauszukommen, was keine einfache Aufgabe sei. „Wir werden weiterhin Haushaltsmittel bereitstellen, um zur Erhaltung von Beschäftigung und Nachfrage beizutragen, Unternehmer zu neuen Investitionen zu ermutigen und neue Industrien zu entwickeln“, betonte der Minister. Insgesamt schätze er den Umfang der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen auf mittlerweile mehr als 6,5 Prozent des russischen BIP.
Hinsichtlich einer Prognose für die künftige Wirtschaftsentwicklung machte Siluanow deutlich, dass seine Behörde davon ausgeht, dass das BIP um bis zu fünf Prozent sinken könnte. Dennoch stehe eine Kürzung des staatlichen Budgets nicht zu Disposition. „Wir kürzen die Ausgaben nicht, im Gegenteil: wir erhöhen sie. Und deshalb werden wir das Geld aus dem Nationalen Wohlfahrtsfonds und Kredite verwenden, um die laufenden Verpflichtungen und Krisenbekämpfungsprogramme zu finanzieren“, erklärte er. So sollen alle geplanten Großprojekte im Bereich Infrastruktur umgesetzt werden.
Neues aus dem Kreml: Siluanow – „Russland kann auch bei niedrigem Ölpreis überleben“
Ein niedriger Ölpreis bedeutet für Russland keinen Todesstoß. Selbst bei Preisen von zehn US-Dollar pro Fass kann die Wirtschaft überleben, sagt Finanzminister Siluanow.
Der russische Finanzminister Anton Siluanow sieht die aktuell sehr niedrigen Rohölpreise nicht als Krise an. Man sei gut vorbereitet und habe entsprechende Reserven aufgebaut, betonte er in einem Interview der russischen Tageszeitung Vedomosti. „Weil wir die notwendigen finanziellen Puffer geschaffen haben, können wir sogar bei einem Preis von zehn US-Dollar überleben“, sagte Siluanow. Mit Blick auf den OPEC+-Deal zur Reduzierung der Ölproduktion fügte er hinzu, der Vorteil dieses Abkommens bestehe darin, dass die Gespräche nun alle ölproduzierenden Länder einschließlich den USA einbezögen. „Dies ist die Garantie für erfolgreichere Schritte.“ Siluanow geht er davon aus, dass sich der durchschnittliche Ölpreis im Jahresverlauf bei etwa 30 US-Dollar pro Barrel einpendeln werde.
Angesprochen auf die Krisenpolitik der Regierung und die vielfach geforderten Unterstützungsmaßnahmen für die russische Wirtschaft wies der Minister jegliche Kritik von sich: „Wenn wir Leitwährungen drucken könnten, könnten wir Geld auch einfach vom Hubschrauber abwerfen.“ Damit könnten Billionen von Rubel ausgeben werden. „Es geht jedoch nicht darum, mehr auszugeben, sondern darum, denjenigen zu helfen, die die Hilfe besonders brauchen.“ Dazu seien bereits zwei Anti-Krisen-Pakete verabschiedet worden. Ein drittes Paket sei in Planung. Es soll Unternehmen dabei unterstützen aus dem „Zwangsurlaub“ herauszukommen, was keine einfache Aufgabe sei. „Wir werden weiterhin Haushaltsmittel bereitstellen, um zur Erhaltung von Beschäftigung und Nachfrage beizutragen, Unternehmer zu neuen Investitionen zu ermutigen und neue Industrien zu entwickeln“, betonte der Minister. Insgesamt schätze er den Umfang der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen auf mittlerweile mehr als 6,5 Prozent des russischen BIP.
Hinsichtlich einer Prognose für die künftige Wirtschaftsentwicklung machte Siluanow deutlich, dass seine Behörde davon ausgeht, dass das BIP um bis zu fünf Prozent sinken könnte. Dennoch stehe eine Kürzung des staatlichen Budgets nicht zu Disposition. „Wir kürzen die Ausgaben nicht, im Gegenteil: wir erhöhen sie. Und deshalb werden wir das Geld aus dem Nationalen Wohlfahrtsfonds und Kredite verwenden, um die laufenden Verpflichtungen und Krisenbekämpfungsprogramme zu finanzieren“, erklärte er. So sollen alle geplanten Großprojekte im Bereich Infrastruktur umgesetzt werden.