Derzeit
wird viel über Lokalisierung gesprochen. Dieser Ansatz ist vielversprechend,
will aber gut bedacht sein. In Teil 7 unserer Serie geht es um die sogenannten
EPC M-Projekte und die Frage, was man beim Entstehen von Schnittstellen
beachten muss.
In der vorletzten Folge haben wir Ihnen die
Prinzipen von EPC – LSTK (Engineering Procurement Construction
– Lump Sum Turn Key) vorgestellt und in der letzten
dieselben von EPC M (Engineering Procurement Construction
Management)-Projekten. Letztere werden wir nun vertiefen und ein Fazit
ziehen.
Wie beschrieben, erfolgt bei einem EPC M-Auftrag
eine Einzelvergabe jedes einzelnen Gewerkes, jeder Bestellung oder Leistung. Je
nach den Fähigkeiten des Bauherren wird dieser dafür entweder eigenes Personal
einsetzen, das ihm natürlich an anderer Stelle im Unternehmen fehlt, oder er
beauftragt Fremdpersonal (Freelancer) oder ein Ingenieursunternehmen damit.
Egal wie er es macht, es entstehen sehr viele
Schnittstellen, die beachtet werden müssen, beispielsweise muss die
Aufstellungsplanung der einzelnen Maschinen und Apparate mit der
Rohrleitungsplanung, dem Stahlbau, den Civil Works, der Elektronik &
Instrumentierung koordiniert und abgestimmt werden. Soll die Anlage zukünftig
voll automatsch gefahren werden, kommt noch eine Prozessleittechnik hinzu, die
ihrerseits in fast allen Gewerken ihren Einfluss nimmt. Das alles muss stimmen,
denn sonst gibt es später auf der Baustelle Kollisionen, die zu beseitigen Geld
kosten und den gesamten Ablauf auch zeitlich stören.
Das gleiche Problem entsteht auch bei der Vergabe
von Maschinen und Ausrüstungen, denn diese müssen ja später miteinander
kommunizieren, will heißen, alle Apparate-Steuerungen müssen aufeinander
abgestimmt und gegebenenfalls in das Prozess Leitsystem integrierbar sein.
Stimmen z. B. die Gewichtsangaben der Ausrüstungen nicht, hat dies unter
Umständen die Folge, dass die Statik des Stahlbaus geändert werden muss. Das
wiederum kann Einfluss auf die Auslegung der Fundamente haben, wieder entstehen
Zusatzkosten und zeitliche Verzögerungen.
Es empfiehlt sich daher, möglichst viele Gewerke
zusammen zu vergeben, um die Anzahl der Schnittstellen so gering wie möglich zu
halten, denn es ist eine bittere Erfahrung, dass für die Fehler und die damit
verbundenen Folgekosten niemand verantwortlich sein will. Jeder wird auf den
anderen zeigen und sagen, „… ich kann nichts dafür, der andere hat mir falsche
Angaben gemacht …“ – anders gesagt, der Bauherr wird für alle diese Kosten am
Ende aufkommen müssen.
In der nächsten Folge ziehen wir ein Fazit, wann
welche Vertragsform angebracht ist.
Lokalisierung Insights: EPC versus EPC M, Schnittstellenrisiken und die bitteren Folgen
Derzeit wird viel über Lokalisierung gesprochen. Dieser Ansatz ist vielversprechend, will aber gut bedacht sein. In Teil 7 unserer Serie geht es um die sogenannten EPC M-Projekte und die Frage, was man beim Entstehen von Schnittstellen beachten muss.
In der vorletzten Folge haben wir Ihnen die Prinzipen von EPC – LSTK (Engineering Procurement Construction – Lump Sum Turn Key) vorgestellt und in der letzten dieselben von EPC M (Engineering Procurement Construction Management)-Projekten. Letztere werden wir nun vertiefen und ein Fazit ziehen.
Wie beschrieben, erfolgt bei einem EPC M-Auftrag eine Einzelvergabe jedes einzelnen Gewerkes, jeder Bestellung oder Leistung. Je nach den Fähigkeiten des Bauherren wird dieser dafür entweder eigenes Personal einsetzen, das ihm natürlich an anderer Stelle im Unternehmen fehlt, oder er beauftragt Fremdpersonal (Freelancer) oder ein Ingenieursunternehmen damit.
Egal wie er es macht, es entstehen sehr viele Schnittstellen, die beachtet werden müssen, beispielsweise muss die Aufstellungsplanung der einzelnen Maschinen und Apparate mit der Rohrleitungsplanung, dem Stahlbau, den Civil Works, der Elektronik & Instrumentierung koordiniert und abgestimmt werden. Soll die Anlage zukünftig voll automatsch gefahren werden, kommt noch eine Prozessleittechnik hinzu, die ihrerseits in fast allen Gewerken ihren Einfluss nimmt. Das alles muss stimmen, denn sonst gibt es später auf der Baustelle Kollisionen, die zu beseitigen Geld kosten und den gesamten Ablauf auch zeitlich stören.
Das gleiche Problem entsteht auch bei der Vergabe von Maschinen und Ausrüstungen, denn diese müssen ja später miteinander kommunizieren, will heißen, alle Apparate-Steuerungen müssen aufeinander abgestimmt und gegebenenfalls in das Prozess Leitsystem integrierbar sein. Stimmen z. B. die Gewichtsangaben der Ausrüstungen nicht, hat dies unter Umständen die Folge, dass die Statik des Stahlbaus geändert werden muss. Das wiederum kann Einfluss auf die Auslegung der Fundamente haben, wieder entstehen Zusatzkosten und zeitliche Verzögerungen.
Es empfiehlt sich daher, möglichst viele Gewerke zusammen zu vergeben, um die Anzahl der Schnittstellen so gering wie möglich zu halten, denn es ist eine bittere Erfahrung, dass für die Fehler und die damit verbundenen Folgekosten niemand verantwortlich sein will. Jeder wird auf den anderen zeigen und sagen, „… ich kann nichts dafür, der andere hat mir falsche Angaben gemacht …“ – anders gesagt, der Bauherr wird für alle diese Kosten am Ende aufkommen müssen.
In der nächsten Folge ziehen wir ein Fazit, wann welche Vertragsform angebracht ist.