Der Öl- und Gasreichtum war für Russland viele Jahre oft mehr Fluch als Segen. Der bequeme Einnahmeweg wirkte sich negativ auf die Konkurrenzfähigkeit anderer Wirtschaftsbereiche aus. In den letzten Jahren schien Moskaus einseitige Abhängigkeit von den Exporten jedoch zu sinken. Im Jahr 2017 erregte die Aussage des damaligen und heutigen Finanzministers Siluanow viel Aufsehen, als er die Abhängigkeit Russlands von Öl- und Gasexporten für beendet erklärte. Der Anteil der fossilen Rohstoffe am BIP war auf unter sechs Prozent gesunken. Russland sei von der „holländischen Krankheit“ kuriert, betonte der Politiker. Als „holländische Krankheit“ werden die negativen Auswirkungen eines Booms des Rohstoffsektors auf den produzierenden Sektor bezeichnet.
Der im März 2020 ausgebrochene Streit mit Saudi-Arabien, der in der Kündigung des Opec+-Deals und zu einem Ölförderwettstreit eskalierte, führt jedoch die nach wie vor enorme Abhängigkeit Moskaus von seinen Energieressourcen vor Augen. Nach Bekanntwerden der Kündigung verlor der Rubel innerhalb kürzester Zeit weit mehr als zehn Prozent. Die hohen Wechselkurse führen für die Bevölkerung im Gegenzug zu massiv steigenden Preisen – etwa bei importierten und für Devisen eingekaufte Waren.
Zu Beginn des neuen Jahres haben sich die Ölpreise und damit auch der Rubelwechselkurs wieder stabilisiert. Das Problem aber bleibt: Der russische Haushalt ist trotz der 2014 gestarteten Politik der Importsubstitution nach wie vor zum großen Teil von den Dollar-Einnahmen aus dem Erdölverkauf abhängig.
Grafik: Wie abhängig ist Russland vom Ölpreis?
Der Öl- und Gasreichtum war für Russland viele Jahre oft mehr Fluch als Segen. Der bequeme Einnahmeweg wirkte sich negativ auf die Konkurrenzfähigkeit anderer Wirtschaftsbereiche aus. In den letzten Jahren schien Moskaus einseitige Abhängigkeit von den Exporten jedoch zu sinken. Im Jahr 2017 erregte die Aussage des damaligen und heutigen Finanzministers Siluanow viel Aufsehen, als er die Abhängigkeit Russlands von Öl- und Gasexporten für beendet erklärte. Der Anteil der fossilen Rohstoffe am BIP war auf unter sechs Prozent gesunken. Russland sei von der „holländischen Krankheit“ kuriert, betonte der Politiker. Als „holländische Krankheit“ werden die negativen Auswirkungen eines Booms des Rohstoffsektors auf den produzierenden Sektor bezeichnet.
Der im März 2020 ausgebrochene Streit mit Saudi-Arabien, der in der Kündigung des Opec+-Deals und zu einem Ölförderwettstreit eskalierte, führt jedoch die nach wie vor enorme Abhängigkeit Moskaus von seinen Energieressourcen vor Augen. Nach Bekanntwerden der Kündigung verlor der Rubel innerhalb kürzester Zeit weit mehr als zehn Prozent. Die hohen Wechselkurse führen für die Bevölkerung im Gegenzug zu massiv steigenden Preisen – etwa bei importierten und für Devisen eingekaufte Waren.
Zu Beginn des neuen Jahres haben sich die Ölpreise und damit auch der Rubelwechselkurs wieder stabilisiert. Das Problem aber bleibt: Der russische Haushalt ist trotz der 2014 gestarteten Politik der Importsubstitution nach wie vor zum großen Teil von den Dollar-Einnahmen aus dem Erdölverkauf abhängig.