Das Feuerwerk, das meine Nachbarn in einem Dörfchen unweit des Moskauer Flughafens Wnukowo abbrannten, war das opulenteste seit Jahren. Lag es daran, dass wegen der Corona-Reisebeschränkungen der ein oder andere zu Hause geblieben ist – oder war das Feuerwerk ein Zeichen des Optimismus im Blick auf das vor uns liegende Jahr? Das zurückliegende Jahr jedenfalls war auch in Russland ein schweres. An erster Stelle für die Menschen, die unter der Corona-Pandemie und einer schrumpfenden Wirtschaft litten.
Auch die deutschen in Russland tätigen Unternehmen beurteilen die Entwicklung des Geschäftsklimas im zurückliegenden Jahr negativ, und zwar mit 69 Prozent. Ebenfalls skeptisch blicken die Firmen auf 2021, wie aus der großen Jahresrück- und –ausblickumfrage hervorgeht, die wir als Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) zusammen mit dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft durchführen: Lediglich ein Drittel der Firmen erwartet eine Erholung der Wirtschaft, 27 Prozent rechnen mit Stagnation, 37 Prozent fürchten gar einen weiteren Einbruch. Das deckt sich mit den Prognosen von Weltbank, Internationalem Währungsfonds und der russischen Zentralbank.
„Die Corona-Krise wirkt sich negativ auf die Entwicklung der Wirtschaft aus“, sagt AHK-Präsident Rainer Seele, der Vorstandschef des Nord-Stream-2-Finanziers OMV ist. Die AHK hat sich in den vergangenen Monaten für Reiseerleichterungen zwischen Deutschland und Russland eingesetzt. „Eine umfassende Öffnung des Flugverkehrs für Geschäftsreisende von Spitzenmanagern bis zu Technikern würde wie ein kostenloses Konjunkturpaket wirken und in Russland sowie in Deutschland und der Europäischen Union für dringend nötiges Wirtschaftswachstum sorgen.“ 82 Prozent der befragten Firmen beklagten die Reisebeschränkungen.
Zum Jahresende ist die Zahl der deutschen in Russland registrierten Firmen im neunten Jahr hintereinander gesunken und beträgt nach dem Höchststand 6.300 im Jahr 2011 nun nur 3.971 mit einem Rückgang von sieben Prozent im vergangenen Jahr. Die in Russland aktiven Unternehmen allerdings zeigen sich mit ihrer Lage zufrieden. Lediglich elf Prozent bewerten die Geschäftslage als schlecht oder sehr schlecht, neun Prozent als sehr gut, 28 Prozent als gut und 52 Prozent als befriedigend.
„Trotz Corona, Sanktionen und globalen Handelskonflikten ist das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in den russischen Markt ungebrochen“, sagt AHK-Präsident Rainer Seele. „Vor allem mittelständische und familiengeführte Unternehmen denken strategisch und lassen sich nicht von Krisen abschrecken.“
Laut deutscher Bundesbank betrugen die deutschen Netto-Direktinvestitionen in Russland nach einem starken coronabedingten Einbruch im zweiten Quartal bereits wieder knapp 700 Millionen Euro im dritten Quartal. Das ist die Summe, die den Zu- und Abfluss von Kapital miteinander vergleicht. Von Januar bis September ergab sich ein Plus von 1,3 Milliarden Euro.
Matthias Schepp, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer und Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Russland
Schepp kommentiert: Deutsche Wirtschaft blickt positiv aufs Russland-Geschäft
Das Feuerwerk, das meine Nachbarn in einem Dörfchen unweit des Moskauer Flughafens Wnukowo abbrannten, war das opulenteste seit Jahren. Lag es daran, dass wegen der Corona-Reisebeschränkungen der ein oder andere zu Hause geblieben ist – oder war das Feuerwerk ein Zeichen des Optimismus im Blick auf das vor uns liegende Jahr? Das zurückliegende Jahr jedenfalls war auch in Russland ein schweres. An erster Stelle für die Menschen, die unter der Corona-Pandemie und einer schrumpfenden Wirtschaft litten.
Auch die deutschen in Russland tätigen Unternehmen beurteilen die Entwicklung des Geschäftsklimas im zurückliegenden Jahr negativ, und zwar mit 69 Prozent. Ebenfalls skeptisch blicken die Firmen auf 2021, wie aus der großen Jahresrück- und –ausblickumfrage hervorgeht, die wir als Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) zusammen mit dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft durchführen: Lediglich ein Drittel der Firmen erwartet eine Erholung der Wirtschaft, 27 Prozent rechnen mit Stagnation, 37 Prozent fürchten gar einen weiteren Einbruch. Das deckt sich mit den Prognosen von Weltbank, Internationalem Währungsfonds und der russischen Zentralbank.
„Die Corona-Krise wirkt sich negativ auf die Entwicklung der Wirtschaft aus“, sagt AHK-Präsident Rainer Seele, der Vorstandschef des Nord-Stream-2-Finanziers OMV ist. Die AHK hat sich in den vergangenen Monaten für Reiseerleichterungen zwischen Deutschland und Russland eingesetzt. „Eine umfassende Öffnung des Flugverkehrs für Geschäftsreisende von Spitzenmanagern bis zu Technikern würde wie ein kostenloses Konjunkturpaket wirken und in Russland sowie in Deutschland und der Europäischen Union für dringend nötiges Wirtschaftswachstum sorgen.“ 82 Prozent der befragten Firmen beklagten die Reisebeschränkungen.
Zum Jahresende ist die Zahl der deutschen in Russland registrierten Firmen im neunten Jahr hintereinander gesunken und beträgt nach dem Höchststand 6.300 im Jahr 2011 nun nur 3.971 mit einem Rückgang von sieben Prozent im vergangenen Jahr. Die in Russland aktiven Unternehmen allerdings zeigen sich mit ihrer Lage zufrieden. Lediglich elf Prozent bewerten die Geschäftslage als schlecht oder sehr schlecht, neun Prozent als sehr gut, 28 Prozent als gut und 52 Prozent als befriedigend.
„Trotz Corona, Sanktionen und globalen Handelskonflikten ist das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in den russischen Markt ungebrochen“, sagt AHK-Präsident Rainer Seele. „Vor allem mittelständische und familiengeführte Unternehmen denken strategisch und lassen sich nicht von Krisen abschrecken.“
Laut deutscher Bundesbank betrugen die deutschen Netto-Direktinvestitionen in Russland nach einem starken coronabedingten Einbruch im zweiten Quartal bereits wieder knapp 700 Millionen Euro im dritten Quartal. Das ist die Summe, die den Zu- und Abfluss von Kapital miteinander vergleicht. Von Januar bis September ergab sich ein Plus von 1,3 Milliarden Euro.
Matthias Schepp, Vorstandsvorsitzender der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer und Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Russland