Der sogenannte Middle Corridor entwickelt sich zunehmend zu einer Alternative für Frachtlieferungen von China nach Europa.
Die fünf Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres (Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidschan und der Iran) haben ehrgeizige Pläne – dazu gehören u. a. die Errichtung von neuen Häfen und der massive Ausbau von Transportkapazitäten. Dies alles geschieht auch vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der chinesischen „One Belt, One Road Initiative“, die den eurasischen Handel zunehmend bestimmt. Mit diesem ehrgeizigen Projekt will Peking in erster Linie seinen Handel mit Europa sichern.
Status quo
Der eurasische Güterverkehr wird aktuell entweder über das Meer oder die russische Transsibirische Eisenbahn abgewickelt. Über das Kaspische Meer gab es bisher nur eine Verbindung – vom kasachischen Aktau nach Baku in Aserbaidschan. Das soll sich jetzt ändern: den Anrainerstaaten haben im Kampf um den Transit chinesischer Waren damit begonnen die Infrastruktur zu verbessern sowie Drehscheiben, Freihandelszonen und „Häfen der Zukunft“ zu errichten. Außer den erwähnten Häfen Baku und Aktau sind die auch Kuryk noch Atyrau (Kasachstan), Astrachan und Machatschkala (beide Russland), Anzali und Amirabad (Iran), sowie Ekrem und Turkmenbashi (Turkmenistan). Insbesondere mit der Errichtung des CASPY Ports in Astrachan will Russland bis 2025 einen eigenen großen Logistikhub schaffen, wie Mirko Nowak, CEO der Hamburger Luno Group beim Round Table „Häfen am Kaspischen Meer; im Zentrum der internationalen Korridore“ erläutert. Dieser soll eine zentrale Rolle im North-South Transport Corridor (INSTC) einnehmen, und eine Alternative zu dem großen Hafen in Baku bilden. Die Vorteile der INSTC im Vergleich zur „klassischen Route“ über den Suezkanal liegen in der deutlich kürzeren Entfernung (7.200 Kilometer ggü. 14.500 Kilometern) und damit einhergehende kürzer Lieferzeiten (17 anstatt 35 Tage) sowie der besseren regionalen Durchdringung. So verläuft der multimodale Transportkorridor über Indien, Russland, Iran, Europa und Zentralasien. Die Route verbindet den Indischen Ozean und den Persischen Golf mit dem Kaspischen Meer und der Ostsee.
Bedeutung alternativer Routen wächst
Obwohl die Wege von China nach Europa durch die Weiten Russlands führen, gibt es auch alternative Routen, die das russische Territorium nicht berühren. Neben dem North-South Transport Corridor kommt auch dem Middle Corridor eine wachsende Bedeutung zu. Diese Route führt von China über Kasachstan, die Gewässer des Kaspischen Meeres, Aserbaidschan, Georgien und die Türkei nach Europa. Es wird erwartet, dass die chinesischen Waren auf dieser Route nur noch ein Drittel der bisherigen Lieferzeiten benötigen werden. Hinter dem Middle Corridor steht die internationale Vereinigung Trans-Caspian International Transport Route (TITR) mit Sitz in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan. Die TITR habe derzeit 25 Mitglieder und Partner, die aus acht Ländern stammen.
Beim dem virtuellen Round Table „Häfen am Kaspischen Meer; im Zentrum der internationalen Korridore“ diskutierten etablierten Experten und Funktionsträger über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Hafeninfrastruktur und zukünftige Herausforderungen in der Region. Das Event wurde von der Frankfurter Maleki Group im Rahmen des Caspian Europe Forum veranstaltet.
EAWU Insights: Kaspisches Meer – Wettbewerb der Häfen
Der sogenannte Middle Corridor entwickelt sich zunehmend zu einer Alternative für Frachtlieferungen von China nach Europa.
Die fünf Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres (Russland, Kasachstan, Turkmenistan, Aserbaidschan und der Iran) haben ehrgeizige Pläne – dazu gehören u. a. die Errichtung von neuen Häfen und der massive Ausbau von Transportkapazitäten. Dies alles geschieht auch vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung der chinesischen „One Belt, One Road Initiative“, die den eurasischen Handel zunehmend bestimmt. Mit diesem ehrgeizigen Projekt will Peking in erster Linie seinen Handel mit Europa sichern.
Status quo
Der eurasische Güterverkehr wird aktuell entweder über das Meer oder die russische Transsibirische Eisenbahn abgewickelt. Über das Kaspische Meer gab es bisher nur eine Verbindung – vom kasachischen Aktau nach Baku in Aserbaidschan. Das soll sich jetzt ändern: den Anrainerstaaten haben im Kampf um den Transit chinesischer Waren damit begonnen die Infrastruktur zu verbessern sowie Drehscheiben, Freihandelszonen und „Häfen der Zukunft“ zu errichten. Außer den erwähnten Häfen Baku und Aktau sind die auch Kuryk noch Atyrau (Kasachstan), Astrachan und Machatschkala (beide Russland), Anzali und Amirabad (Iran), sowie Ekrem und Turkmenbashi (Turkmenistan). Insbesondere mit der Errichtung des CASPY Ports in Astrachan will Russland bis 2025 einen eigenen großen Logistikhub schaffen, wie Mirko Nowak, CEO der Hamburger Luno Group beim Round Table „Häfen am Kaspischen Meer; im Zentrum der internationalen Korridore“ erläutert. Dieser soll eine zentrale Rolle im North-South Transport Corridor (INSTC) einnehmen, und eine Alternative zu dem großen Hafen in Baku bilden. Die Vorteile der INSTC im Vergleich zur „klassischen Route“ über den Suezkanal liegen in der deutlich kürzeren Entfernung (7.200 Kilometer ggü. 14.500 Kilometern) und damit einhergehende kürzer Lieferzeiten (17 anstatt 35 Tage) sowie der besseren regionalen Durchdringung. So verläuft der multimodale Transportkorridor über Indien, Russland, Iran, Europa und Zentralasien. Die Route verbindet den Indischen Ozean und den Persischen Golf mit dem Kaspischen Meer und der Ostsee.
Bedeutung alternativer Routen wächst
Obwohl die Wege von China nach Europa durch die Weiten Russlands führen, gibt es auch alternative Routen, die das russische Territorium nicht berühren. Neben dem North-South Transport Corridor kommt auch dem Middle Corridor eine wachsende Bedeutung zu. Diese Route führt von China über Kasachstan, die Gewässer des Kaspischen Meeres, Aserbaidschan, Georgien und die Türkei nach Europa. Es wird erwartet, dass die chinesischen Waren auf dieser Route nur noch ein Drittel der bisherigen Lieferzeiten benötigen werden. Hinter dem Middle Corridor steht die internationale Vereinigung Trans-Caspian International Transport Route (TITR) mit Sitz in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan. Die TITR habe derzeit 25 Mitglieder und Partner, die aus acht Ländern stammen.
Beim dem virtuellen Round Table „Häfen am Kaspischen Meer; im Zentrum der internationalen Korridore“ diskutierten etablierten Experten und Funktionsträger über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Hafeninfrastruktur und zukünftige Herausforderungen in der Region. Das Event wurde von der Frankfurter Maleki Group im Rahmen des Caspian Europe Forum veranstaltet.