Die russische Kunststoffindustrie in ihrer gesamten Breite hat sich mittlerweile sehr gut entwickelt und ist eine umsatzstarke Branche geworden.
Russland verfügt über eine volumenstarke Produktion von Standardkunststoffen wie Polypropylen, PEHD (Polyethylen), S-PVC (Polyvinylchlorid), Polyethylenterephthalat (PET), PE-LD (Polyethylen), Polystyrole (GPPS, HIPS, EPS), PE-LLD (Polyethylen), die von einer Handvoll namhafter Unternehmen beherrscht wird. Die größten russischen Produzenten sind hier die Sibur Holding, Nischnekamsk-Neftechim und Kazanorgsintez.
Diverse Projekte zur Erweiterung der bestehenden russischen Kunststoffproduktionsstätten, die zum Teil noch aus Sowjetzeiten stammt, sind bereits in der Ausführungsphase bzw. sind für die nächsten Jahre in Planung. Darunter sind Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen. Trotz dieser umfangreichen Investitionen lässt sich die signifikante Importabhängigkeit Russlands bei Polymeren kurzfristig nicht beseitigen.
Chance für deutsche Unternehmen
Deutschland ist neben Belarus einer der größten Lieferanten für Polymere nach Russland. Aktuell wird die Nachfrage nach diversen Kunststoffen auf dem russischen Markt vom Wachstum der Lebensmittel- und der Verpackungsindustrie und dem damit einhergehenden Bedarf an Folien aus Polyethylen und Kunststoffverpackungen aller Art getrieben. Ebenso verlangt der wachsende Einsatz von Rohren aus Kunststoff für die Gas- und Wassernetze die Produktion und den Absatz von technischen Kunststoffen danach. Hinzu kommen Modernisierungsprogramme und Projekte zur Erweiterung der bestehenden Leitungssysteme.
Bei der Weiterverarbeitung der Kunststoffe ist Russland noch weit davon entfernt, eigene Maschinen und Anlagen auf den Markt bringen zu können. Geeignete Reaktoren, Rührsysteme und sonstige Ausrüstung für die Polymerproduktion beispielsweise können gerade eine Handvoll russischer Firmen lokal in akzeptabler Qualität fertigen. Auch bei Thermoplast-Spritzgießmaschinen, Extrudern und Ausrüstungen für die Koextrusion ist die Importabhängigkeit ebenfalls signifikant. Bei ersteren sind asiatische Anbieter führend, während bei Extrudern und Zubehör deutsche Unternehmen die „Pole Position“ besetzen.
Mit weiter zunehmendem Einsatz von Kunststoffen in allen Industriebereichen wird auch das Recycling dieser Stoffe und die Wiederverwertung von Recyclat bei geeigneten Prozessen immer interessanter. Gerade unter dem Aspekt, dass in europäischen Ländern wie in Deutschland bereits Technologien, Ausrüstungen und Erfahrungen vorhanden sind, können russische Interessenten aus einer Fülle von deutschen Anbietern auf dem Markt auswählen. Wer jetzt Corona-bedingt seine Chancen für Geschäfte in Russland schwinden sieht, dem sind digitale Geschäftsmöglichkeiten zu empfehlen. Und wenn alles gut läuft, besteht ja die Chance, im Januar 2022 die russische Leitmesse für Kunststoffe „INTERPLASTICA“ in Moskau zu besuchen um neue Geschäfte zu entwickeln oder bestehende auszubauen und zu lokalisieren.
Lokalisierung Insights: Die russische Kunststoffindustrie – keine Terra incognita mehr
Die russische Kunststoffindustrie in ihrer gesamten Breite hat sich mittlerweile sehr gut entwickelt und ist eine umsatzstarke Branche geworden.
Russland verfügt über eine volumenstarke Produktion von Standardkunststoffen wie Polypropylen, PEHD (Polyethylen), S-PVC (Polyvinylchlorid), Polyethylenterephthalat (PET), PE-LD (Polyethylen), Polystyrole (GPPS, HIPS, EPS), PE-LLD (Polyethylen), die von einer Handvoll namhafter Unternehmen beherrscht wird. Die größten russischen Produzenten sind hier die Sibur Holding, Nischnekamsk-Neftechim und Kazanorgsintez.
Diverse Projekte zur Erweiterung der bestehenden russischen Kunststoffproduktionsstätten, die zum Teil noch aus Sowjetzeiten stammt, sind bereits in der Ausführungsphase bzw. sind für die nächsten Jahre in Planung. Darunter sind Neubauten, Erweiterungen und Modernisierungen. Trotz dieser umfangreichen Investitionen lässt sich die signifikante Importabhängigkeit Russlands bei Polymeren kurzfristig nicht beseitigen.
Chance für deutsche Unternehmen
Deutschland ist neben Belarus einer der größten Lieferanten für Polymere nach Russland. Aktuell wird die Nachfrage nach diversen Kunststoffen auf dem russischen Markt vom Wachstum der Lebensmittel- und der Verpackungsindustrie und dem damit einhergehenden Bedarf an Folien aus Polyethylen und Kunststoffverpackungen aller Art getrieben. Ebenso verlangt der wachsende Einsatz von Rohren aus Kunststoff für die Gas- und Wassernetze die Produktion und den Absatz von technischen Kunststoffen danach. Hinzu kommen Modernisierungsprogramme und Projekte zur Erweiterung der bestehenden Leitungssysteme.
Bei der Weiterverarbeitung der Kunststoffe ist Russland noch weit davon entfernt, eigene Maschinen und Anlagen auf den Markt bringen zu können. Geeignete Reaktoren, Rührsysteme und sonstige Ausrüstung für die Polymerproduktion beispielsweise können gerade eine Handvoll russischer Firmen lokal in akzeptabler Qualität fertigen. Auch bei Thermoplast-Spritzgießmaschinen, Extrudern und Ausrüstungen für die Koextrusion ist die Importabhängigkeit ebenfalls signifikant. Bei ersteren sind asiatische Anbieter führend, während bei Extrudern und Zubehör deutsche Unternehmen die „Pole Position“ besetzen.
Mit weiter zunehmendem Einsatz von Kunststoffen in allen Industriebereichen wird auch das Recycling dieser Stoffe und die Wiederverwertung von Recyclat bei geeigneten Prozessen immer interessanter. Gerade unter dem Aspekt, dass in europäischen Ländern wie in Deutschland bereits Technologien, Ausrüstungen und Erfahrungen vorhanden sind, können russische Interessenten aus einer Fülle von deutschen Anbietern auf dem Markt auswählen. Wer jetzt Corona-bedingt seine Chancen für Geschäfte in Russland schwinden sieht, dem sind digitale Geschäftsmöglichkeiten zu empfehlen. Und wenn alles gut läuft, besteht ja die Chance, im Januar 2022 die russische Leitmesse für Kunststoffe „INTERPLASTICA“ in Moskau zu besuchen um neue Geschäfte zu entwickeln oder bestehende auszubauen und zu lokalisieren.
Thoralf Rassmann