Bereits zum 45. Mal hat die Aktion Plagiarius in diesem Jahr den Negativpreis „Plagiarius“ verliehen. Der Schmäh-Preis – ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase, der die immensen Profite symbolisiert, die ideenlose Nachahmer auf Kosten Kreativer und innovativer Unternehmen erwirtschaften – ging am 16. April erneut an Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate und Fälschungen.
Die Hoffnung, dass es künftig weniger Plagiatsfälle geben könnte, wurde in diesem Jahr erneut enttäuscht, so die einhellige Meinung von Christine Lacroix, Aktion Plagiarius e. V., und Dr. Aliki Busse, Fachanwältin für Gewerblichen Rechtsschutz, die die Plagiarius-Onlinepreisverleihung moderierten. Wegen der Coronapandemie verlegten Händler und Verbraucher ihre Aktivitäten ins Internet, und mit dem Boom des Onlinehandels im Jahr 2020 stieg auch die Zahl der angezeigten Plagiate.
Obwohl viele bei Plagiatsvorwürfen immer noch sofort an China denken – die Plagiate kommen häufig aus dem direkten Umfeld des Originalherstellers, also von Kunden oder auch von früheren Vertriebspartnern. Die prüfen häufig gezielt die Existenz von gewerblichen Schutzrechten. Sind keine eingetragen, werden fremde Design- und Techniklösungen kopiert und als eigene Leistung verkauft. Und während in früheren Jahren die Produktfälschungen hauptsächlich in China, Hongkong und Taiwan hergestellt wurden, ist mittlerweile die Türkei in der aktuellen Zollstatistik in die Spitzengruppe aufgestiegen.
1. Preis geht an Fälschung STIHL-Motorsäge „Für ihre kreativbefreite Leistung auf dem Gebiet der Nachempfindung …“ – mit diesen Worten leitete Christine Lacroix auch in diesem Jahr die Vergabe der drei Hauptpreise und sieben gleichrangigen Auszeichnungen ein. Der 1. Preis ging an die Hangzhou Guley Garden Machinery Co., Ltd. (VR China) für ihre Fälschung der Motorsäge „STIHL MS 250“.
Die Fälschung verletzt die Wortmarke „STIHL“ (hier: STHIL) sowie die in über 100 Ländern geschützte Farbmarke (orange/hellgrau). Guley ist einer der TOP-3-Fälscher von STIHL-Produkten in China mit Abnehmern vor allen in Südostasien, Afrika und Südamerika. STIHL zieht konsequent Nachahmer aus aller Welt zur Rechenschaft, auch zum Schutz der Anwender vor Verletzungs- und Gesundheitsrisiken. STIHL hat bereits acht Gerichtsverfahren gegen Guley gewonnen und insgesamt 170.000 Euro Schadenersatz erhalten.
Mit ihren Negativauszeichnungen, die nichts darüber aussagen, ob nachgemachte Produkte im juristischen Sinne erlaubt oder rechtswidrig sind, macht die Aktion Plagiarius auf Unrecht aufmerksam, denn plumpe 1:1-Fälschungen sind einfallslos und verwerflich. Ziel der Aktion Plagiarius ist es, die fragwürdigen Geschäftsmethoden von Produkt- und Markenpiraten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Industrie, Politik und Verbraucher für die Problematik zu sensibilisieren.
Nur zwei Prozent der Container werden physisch kontrolliert Laut EU-Kommission haben die europäischen Zollbehörden 2019 an den EU-Außengrenzen mehr als 41 Millionen rechtsverletzende Produkte mit einem Wert von über 760 Millionen Euro beschlagnahmt. Eine Vielzahl davon ist auf kleine Paketsendungen zurückzuführen, die auf Onlinebestellungen basieren. Nach wie vor ist auch der Seeweg ein wichtiger Kanal für den Versand gefälschter Waren. Aus einer aktuellen Studie des EUIPO und der OECD über internationale Containertransporte geht hervor, dass nur weniger als zwei Prozent aller Container physisch kontrolliert werden (können), was kriminellen Netzen erhebliche Möglichkeiten bietet, diesen Lieferkettenkanal zu missbrauchen.
Bei den nachgemachten Waren sind alle Preis- und Qualitätsabstufungen vertreten: Von gefährlichen Billigfälschungen ideenloser Nachahmer bis zu qualitativ hochwertigen Plagiaten, die nachahmende Trittbrettfahrer nur geringfügig unter dem Preis des Originalprodukts anbieten. Oftmals sind Plagiate und Fälschungen dem Original aber nur auf den ersten Blick täuschend ähnlich. Verbraucher sollten daher Produkte und Anbieter genau prüfen, zum Beispiel Preis und CE-Zeichen, und sich gegebenenfalls auch an den Originalhersteller wenden. Es liegt in der (Eigen-)Verantwortung jedes Verbrauchers, sich bewusst für das Original zu entscheiden.
Angetreten gegen Ideenklau: Schwarzer Zwerg mit goldener Nase
Bereits zum 45. Mal hat die Aktion Plagiarius in diesem Jahr den Negativpreis „Plagiarius“ verliehen. Der Schmäh-Preis – ein schwarzer Zwerg mit goldener Nase, der die immensen Profite symbolisiert, die ideenlose Nachahmer auf Kosten Kreativer und innovativer Unternehmen erwirtschaften – ging am 16. April erneut an Hersteller und Händler besonders dreister Plagiate und Fälschungen.
Die Hoffnung, dass es künftig weniger Plagiatsfälle geben könnte, wurde in diesem Jahr erneut enttäuscht, so die einhellige Meinung von Christine Lacroix, Aktion Plagiarius e. V., und Dr. Aliki Busse, Fachanwältin für Gewerblichen Rechtsschutz, die die Plagiarius-Onlinepreisverleihung moderierten. Wegen der Coronapandemie verlegten Händler und Verbraucher ihre Aktivitäten ins Internet, und mit dem Boom des Onlinehandels im Jahr 2020 stieg auch die Zahl der angezeigten Plagiate.
Obwohl viele bei Plagiatsvorwürfen immer noch sofort an China denken – die Plagiate kommen häufig aus dem direkten Umfeld des Originalherstellers, also von Kunden oder auch von früheren Vertriebspartnern. Die prüfen häufig gezielt die Existenz von gewerblichen Schutzrechten. Sind keine eingetragen, werden fremde Design- und Techniklösungen kopiert und als eigene Leistung verkauft. Und während in früheren Jahren die Produktfälschungen hauptsächlich in China, Hongkong und Taiwan hergestellt wurden, ist mittlerweile die Türkei in der aktuellen Zollstatistik in die Spitzengruppe aufgestiegen.
1. Preis geht an Fälschung STIHL-Motorsäge
„Für ihre kreativbefreite Leistung auf dem Gebiet der Nachempfindung …“ – mit diesen Worten leitete Christine Lacroix auch in diesem Jahr die Vergabe der drei Hauptpreise und sieben gleichrangigen Auszeichnungen ein. Der 1. Preis ging an die Hangzhou Guley Garden Machinery Co., Ltd. (VR China) für ihre Fälschung der Motorsäge „STIHL MS 250“.
Die Fälschung verletzt die Wortmarke „STIHL“ (hier: STHIL) sowie die in über 100 Ländern geschützte Farbmarke (orange/hellgrau). Guley ist einer der TOP-3-Fälscher von STIHL-Produkten in China mit Abnehmern vor allen in Südostasien, Afrika und Südamerika. STIHL zieht konsequent Nachahmer aus aller Welt zur Rechenschaft, auch zum Schutz der Anwender vor Verletzungs- und Gesundheitsrisiken. STIHL hat bereits acht Gerichtsverfahren gegen Guley gewonnen und insgesamt 170.000 Euro Schadenersatz erhalten.
Mit ihren Negativauszeichnungen, die nichts darüber aussagen, ob nachgemachte Produkte im juristischen Sinne erlaubt oder rechtswidrig sind, macht die Aktion Plagiarius auf Unrecht aufmerksam, denn plumpe 1:1-Fälschungen sind einfallslos und verwerflich. Ziel der Aktion Plagiarius ist es, die fragwürdigen Geschäftsmethoden von Produkt- und Markenpiraten ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Industrie, Politik und Verbraucher für die Problematik zu sensibilisieren.
Nur zwei Prozent der Container werden physisch kontrolliert
Laut EU-Kommission haben die europäischen Zollbehörden 2019 an den EU-Außengrenzen mehr als 41 Millionen rechtsverletzende Produkte mit einem Wert von über 760 Millionen Euro beschlagnahmt. Eine Vielzahl davon ist auf kleine Paketsendungen zurückzuführen, die auf Onlinebestellungen basieren. Nach wie vor ist auch der Seeweg ein wichtiger Kanal für den Versand gefälschter Waren. Aus einer aktuellen Studie des EUIPO und der OECD über internationale Containertransporte geht hervor, dass nur weniger als zwei Prozent aller Container physisch kontrolliert werden (können), was kriminellen Netzen erhebliche Möglichkeiten bietet, diesen Lieferkettenkanal zu missbrauchen.
Bei den nachgemachten Waren sind alle Preis- und Qualitätsabstufungen vertreten: Von gefährlichen Billigfälschungen ideenloser Nachahmer bis zu qualitativ hochwertigen Plagiaten, die nachahmende Trittbrettfahrer nur geringfügig unter dem Preis des Originalprodukts anbieten. Oftmals sind Plagiate und Fälschungen dem Original aber nur auf den ersten Blick täuschend ähnlich. Verbraucher sollten daher Produkte und Anbieter genau prüfen, zum Beispiel Preis und CE-Zeichen, und sich gegebenenfalls auch an den Originalhersteller wenden. Es liegt in der (Eigen-)Verantwortung jedes Verbrauchers, sich bewusst für das Original zu entscheiden.