Während der Anteil der Sowjetunion am Welt-BIP im Jahr 1990 noch 4,6 Prozent betrug, machen die 15 ehemaligen Sowjetrepubliken im Jahr 2019 nur noch etwa 2,6 Prozent des Welt-BIP aus. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick auf die Entwicklung in den einzelnen Ländern. So wuchs das Pro-Kopf-BIP in Russland (nach Kaufkraftparitäten) nur marginal von 20.000 US-Dollar im ersten Jahr der Unabhängigkeit 1991 auf aktuell 26.500 US-Dollar. Dagegen konnte diese Kennzahl in Estland im selben Zeitraum von 13.000 US-Dollar auf 35.300 US-Dollar beinahe verdreifacht werden.
Tatsächlich heben sich die Baltischen Staaten im postsowjetischen Raum deutlich vom ihren ehemaligen „Bruderrepubliken“ ab. In diesen Ländern verzeichnet das reale Pro-Kopf-BIP seit 1995 ein überaus starkes Wachstum. So überholte Estland Russland bereits 1996 in diesem Indikator und belegt seitdem innerhalb der ehemaligen Sowjetstaaten eine führende Position, die durch Litauen und Lettland komplementiert wird.
Eine ganz andere Entwicklung nahm die Ukraine. Es ist das einzige postsowjetische Land, dessen Pro-Kopf-BIP nach Kaufkraftparität 2020 gegenüber 1990 gesunken ist – und zwar um 19 Prozent. Grund hierfür ist nach Experten-Einschätzung der große wirtschaftliche Abschwung in den 1990er-Jahren und das Versäumnis der Landesführung, auch in den wirtschaftlich recht stabilen 2010er-Jahren, nie den Weg eines nachhaltigen Wachstums eingeschlagen zu haben. Dabei habe freilich auch der Konflikt mit Russland ab 2014 und der faktische Verlust der Industrieregion Donbass im Osten des Landes eine bedeutende Rolle gespielt, so Experten. Gleichzeitig habe auch die spürbare Demokratisierung des Landes – im Gegensatz zu den Baltischen Staaten – zu keinen positiveren Wirtschaftszahlen beigetragen.
Grafik: Wirtschaftliche Entwicklung in der Ex-Sowjetunion
Während der Anteil der Sowjetunion am Welt-BIP im Jahr 1990 noch 4,6 Prozent betrug, machen die 15 ehemaligen Sowjetrepubliken im Jahr 2019 nur noch etwa 2,6 Prozent des Welt-BIP aus. Dennoch lohnt sich ein genauer Blick auf die Entwicklung in den einzelnen Ländern. So wuchs das Pro-Kopf-BIP in Russland (nach Kaufkraftparitäten) nur marginal von 20.000 US-Dollar im ersten Jahr der Unabhängigkeit 1991 auf aktuell 26.500 US-Dollar. Dagegen konnte diese Kennzahl in Estland im selben Zeitraum von 13.000 US-Dollar auf 35.300 US-Dollar beinahe verdreifacht werden.
Tatsächlich heben sich die Baltischen Staaten im postsowjetischen Raum deutlich vom ihren ehemaligen „Bruderrepubliken“ ab. In diesen Ländern verzeichnet das reale Pro-Kopf-BIP seit 1995 ein überaus starkes Wachstum. So überholte Estland Russland bereits 1996 in diesem Indikator und belegt seitdem innerhalb der ehemaligen Sowjetstaaten eine führende Position, die durch Litauen und Lettland komplementiert wird.
Eine ganz andere Entwicklung nahm die Ukraine. Es ist das einzige postsowjetische Land, dessen Pro-Kopf-BIP nach Kaufkraftparität 2020 gegenüber 1990 gesunken ist – und zwar um 19 Prozent. Grund hierfür ist nach Experten-Einschätzung der große wirtschaftliche Abschwung in den 1990er-Jahren und das Versäumnis der Landesführung, auch in den wirtschaftlich recht stabilen 2010er-Jahren, nie den Weg eines nachhaltigen Wachstums eingeschlagen zu haben. Dabei habe freilich auch der Konflikt mit Russland ab 2014 und der faktische Verlust der Industrieregion Donbass im Osten des Landes eine bedeutende Rolle gespielt, so Experten. Gleichzeitig habe auch die spürbare Demokratisierung des Landes – im Gegensatz zu den Baltischen Staaten – zu keinen positiveren Wirtschaftszahlen beigetragen.