Die russische E-Commerce-Plattform Wildberries kündigte eine dreitägige Aussetzung der umstrittenen neuen Regeln an, nach denen die Mitarbeiter für von Kunden zurückgegebene Waren finanziell haften, nachdem die Belegschaft einen landesweiten Streik begonnen hatte, wie „Moscow Times“ unter Berufung auf die staatliche Nachrichtenagentur „TASS“ berichtete. Die neuen Regeln, die Wildberries in diesem Monat eingeführt hatte, machten die Mitarbeiter für die Kosten von defekten Artikeln haftbar, die zurückgeschickt wurden, sowie für solche, die an den falschen Käufer versandt wurden. Das Unternehmen begründete diesen Schritt damit, dass in 98% der Fälle Fehler des Personals die Ursache seien. Die Beschäftigten von Wildberries starteten einen landesweiten Arbeitskampf, um gegen die neuen Regeln zu protestieren – ein Schritt, der das Unternehmen dazu veranlasste, mehrere Abholstellen zu schließen, da deren Besitzer eine „unzivilisierte Form des Dialogs“ gewählt hätten. An einem vom Duma-Abgeordneten Dmitri Gussew einberufenen Vermittlungsversuch nahmen zwar Vertreter der Belegschaft teil, nicht aber die Unternehmensleitung von Wildberries. „Dank des Dialogs und des Feedback-Mechanismus mit (den Eigentümern von) Abholstellen und Unternehmern wurden mehr als 10.000 unrichtige Bußgelder … aufgehoben“, erklärte nun ein Vertreter von Wildberries. Die Besitzer mehrerer Abholstellen in verschiedenen Regionen Russlands berichteten, dass Wildberries die Bußgelder, die ihnen auferlegt worden waren, zurückerstattet hat, obwohl einige Besitzer von streikenden Abholstellen berichteten, dass sie bedroht wurden und Besuch von der Polizei erhielten. Russlands größter Online-Marktplatz hatte erklärt, dass das System, das Mitarbeiter und Besitzer von Abholstationen für die Kosten von defekten oder gefälschten Artikeln haftbar macht, die von Kunden zurückgeschickt werden, ein Versuch war, die Lieferanten und Marken zu schützen, die Waren auf seiner Plattform verkaufen. Laut Forbes führte das neue System bei einem Mitarbeiter zu einem Abzug von bis zu 500.000 Rubel (6.581 US-Dollar) von seinem Lohn. Dies ist der dritte erfolgreiche Streik, den die russischen Gewerkschaften seit Beginn des Krieges mit der Ukraine durchgeführt haben. Ikea-Beschäftigte und Delivery Club-Kuriere haben nach landesweiten Streiks im Sommer und Herbst 2022 günstigere Arbeitsbedingungen ausgehandelt. Wildberries ist einer der größten Online-Marktplätze in Russland und bietet Dienstleistungen in 15 europäischen und zentralasiatischen Ländern an. Das Unternehmen hat mehr als 48.000 Beschäftigte und profitiert von den so genannten „Grauimporten“, mit denen die nach dem Einmarsch in der Ukraine gegen Russland verhängten Sanktionen umgangen werden.
RI+: Streik zwingt Wildberries zum Überdenken neuer Regeln
Die russische E-Commerce-Plattform Wildberries kündigte eine dreitägige Aussetzung der umstrittenen neuen Regeln an, nach denen die Mitarbeiter für von Kunden zurückgegebene Waren finanziell haften, nachdem die Belegschaft einen landesweiten Streik begonnen hatte, wie „Moscow Times“ unter Berufung auf die staatliche Nachrichtenagentur „TASS“ berichtete.
Die neuen Regeln, die Wildberries in diesem Monat eingeführt hatte, machten die Mitarbeiter für die Kosten von defekten Artikeln haftbar, die zurückgeschickt wurden, sowie für solche, die an den falschen Käufer versandt wurden. Das Unternehmen begründete diesen Schritt damit, dass in 98% der Fälle Fehler des Personals die Ursache seien.
Die Beschäftigten von Wildberries starteten einen landesweiten Arbeitskampf, um gegen die neuen Regeln zu protestieren – ein Schritt, der das Unternehmen dazu veranlasste, mehrere Abholstellen zu schließen, da deren Besitzer eine „unzivilisierte Form des Dialogs“ gewählt hätten.
An einem vom Duma-Abgeordneten Dmitri Gussew einberufenen Vermittlungsversuch nahmen zwar Vertreter der Belegschaft teil, nicht aber die Unternehmensleitung von Wildberries.
„Dank des Dialogs und des Feedback-Mechanismus mit (den Eigentümern von) Abholstellen und Unternehmern wurden mehr als 10.000 unrichtige Bußgelder … aufgehoben“, erklärte nun ein Vertreter von Wildberries.
Die Besitzer mehrerer Abholstellen in verschiedenen Regionen Russlands berichteten, dass Wildberries die Bußgelder, die ihnen auferlegt worden waren, zurückerstattet hat, obwohl einige Besitzer von streikenden Abholstellen berichteten, dass sie bedroht wurden und Besuch von der Polizei erhielten.
Russlands größter Online-Marktplatz hatte erklärt, dass das System, das Mitarbeiter und Besitzer von Abholstationen für die Kosten von defekten oder gefälschten Artikeln haftbar macht, die von Kunden zurückgeschickt werden, ein Versuch war, die Lieferanten und Marken zu schützen, die Waren auf seiner Plattform verkaufen.
Laut Forbes führte das neue System bei einem Mitarbeiter zu einem Abzug von bis zu 500.000 Rubel (6.581 US-Dollar) von seinem Lohn.
Dies ist der dritte erfolgreiche Streik, den die russischen Gewerkschaften seit Beginn des Krieges mit der Ukraine durchgeführt haben. Ikea-Beschäftigte und Delivery Club-Kuriere haben nach landesweiten Streiks im Sommer und Herbst 2022 günstigere Arbeitsbedingungen ausgehandelt.
Wildberries ist einer der größten Online-Marktplätze in Russland und bietet Dienstleistungen in 15 europäischen und zentralasiatischen Ländern an. Das Unternehmen hat mehr als 48.000 Beschäftigte und profitiert von den so genannten „Grauimporten“, mit denen die nach dem Einmarsch in der Ukraine gegen Russland verhängten Sanktionen umgangen werden.