Die Preise für Konsumgüter und Dienstleistungen in Polen stiegen im Juli 2023 um 10,8% im Vergleich zum Vorjahr und sanken um 0,2% im Vergleich zum Vormonat. Das berichtet die Wirtschaftspublikation „Forsal“ unter Berufung auf vorläufige Zahlen – so genannte „Flash-Daten“ – des Zentralen Statistikamtes GUS. Im Juni hatte die Inflationsrate bei 11,5% im Jahresvergleich gelegen, im Mai bei 13%. Zum Vergleich: Im Euroraum wird die Teuerung für Juli auf durchschnittlich 5,3% geschätzt, nach 5,5% im Juni. Für die kommenden Monate erwarten polnische Analysten einen schwächeren Rückgang der Inflation. Im September werde sich der Index der Marke von 10% nähern. Der Anstieg der Öl- und Getreidepreise werde das Ausmaß des Rückgangs begrenzen, so die Experten des Polnischen Wirtschaftsinstituts in einem Kommentar zu den Inflationsdaten des GUS. Die Inflation sank damit den fünften Monat in Folge, bereits um 7,6 Punkte von ihrem Höchststand. „Die Kraftstoffpreise sind stark gefallen, und das Tanken war im Juli um 15,5% billiger als vor einem Jahr“, heißt es in dem Bericht. Auch der Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise habe sich verlangsamt, obwohl er mit jeweils 15,6% und 16,7% immer noch höher sei als die Inflationsrate im Die Inflationserwartungen von Unternehmen und Verbrauchern seien rückläufig, hieß es. Laut einer GUS-Umfrage glauben im Juli fast 70% der Befragten, dass die Preise entweder langsamer oder gleichbleibend steigen werden. Den Prognosen zufolge wird die Inflation 2024 aber auf recht hohem Niveau bleiben und im Jahresdurchschnitt 7,9% betragen. Nach Ansicht der meisten Analysten sind die mittelfristigen Inflationsaussichten nach wie vor ungewiss, nicht zuletzt wegen des wahrscheinlichen Anstiegs der im Augenblick regulierten Energiepreise ab Anfang 2024 und des anhaltenden zweistelligen Lohnwachstums, das sich mit einer deutlichen Anhebung des Mindestlohns im nächsten Jahr fortsetzen könnte. Die Polnische Nationalbank (NBP) konzentriert sich auf den erwarteten Rückgang der Inflation auf einstellige Werte und hat ihre Bereitschaft erklärt, die Zinssätze nach den Sommerferien zu senken, obwohl die Projektion der Zentralbank darauf hindeutet, dass der Rückgang der Inflation auf das eigentliche Ziel ein langfristiger Prozess sein wird. Es wird geschätzt, dass die NBP die Zinssätze in diesem Jahr um 50-75 Basispunkte senken und im September mit der Lockerung der Geldpolitik beginnen könnte. Dies würde jedoch im Gegenzug den Zeitraum verlängern, den die Inflationsrate braucht, um wieder ihr Ziel zu erreichen. Das Hauptproblem für ein weiteres Fallen der Inflation sind die oben erwähnten Energiepreise. Sie waren nach dem russischen Angriff auf die Ukraine explosionsartig gestiegen. Noch immer liegt die Teuerungsrate in diesem Bereich aktuell im Jahresvergleich bei 16,7%, doch zu Spitzenzeiten hatte dieser Wert sogar bei 44% gelegen. Die meisten Ökonomen glauben aber nicht, dass sich die Entspannung in diesem Segment in dieser deutlichen Form fortsetzen wird. Auch bei den Kraftstoffpreisen wurde im Juli ein viermonatiger, deutlicher Abwärtstrend unterbrochen. Sie zogen sogar im Monatsvergleich wieder leicht an, nämlich um 0,4%. Die Entwicklung auf dem Ölmarkt und an den Tankstellen deutet darauf hin, dass sich dieser Preisanstieg im August fortsetzen könnte und dadurch der positive Einfluss der Kraftstoffpreise auf die Gesamtinflation abschwächen oder sogar umkehren würde.
OID+: Polnische Inflation immer noch zweistellig
Die Preise für Konsumgüter und Dienstleistungen in Polen stiegen im Juli 2023 um 10,8% im Vergleich zum Vorjahr und sanken um 0,2% im Vergleich zum Vormonat. Das berichtet die Wirtschaftspublikation „Forsal“ unter Berufung auf vorläufige Zahlen – so genannte „Flash-Daten“ – des Zentralen Statistikamtes GUS.
Im Juni hatte die Inflationsrate bei 11,5% im Jahresvergleich gelegen, im Mai bei 13%. Zum Vergleich: Im Euroraum wird die Teuerung für Juli auf durchschnittlich 5,3% geschätzt, nach 5,5% im Juni.
Für die kommenden Monate erwarten polnische Analysten einen schwächeren Rückgang der Inflation. Im September werde sich der Index der Marke von 10% nähern. Der Anstieg der Öl- und Getreidepreise werde das Ausmaß des Rückgangs begrenzen, so die Experten des Polnischen Wirtschaftsinstituts in einem Kommentar zu den Inflationsdaten des GUS.
Die Inflation sank damit den fünften Monat in Folge, bereits um 7,6 Punkte von ihrem Höchststand. „Die Kraftstoffpreise sind stark gefallen, und das Tanken war im Juli um 15,5% billiger als vor einem Jahr“, heißt es in dem Bericht. Auch der Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise habe sich verlangsamt, obwohl er mit jeweils 15,6% und 16,7% immer noch höher sei als die Inflationsrate im
Die Inflationserwartungen von Unternehmen und Verbrauchern seien rückläufig, hieß es. Laut einer GUS-Umfrage glauben im Juli fast 70% der Befragten, dass die Preise entweder langsamer oder gleichbleibend steigen werden. Den Prognosen zufolge wird die Inflation 2024 aber auf recht hohem Niveau bleiben und im Jahresdurchschnitt 7,9% betragen.
Nach Ansicht der meisten Analysten sind die mittelfristigen Inflationsaussichten nach wie vor ungewiss, nicht zuletzt wegen des wahrscheinlichen Anstiegs der im Augenblick regulierten Energiepreise ab Anfang 2024 und des anhaltenden zweistelligen Lohnwachstums, das sich mit einer deutlichen Anhebung des Mindestlohns im nächsten Jahr fortsetzen könnte. Die Polnische Nationalbank (NBP) konzentriert sich auf den erwarteten Rückgang der Inflation auf einstellige Werte und hat ihre Bereitschaft erklärt, die Zinssätze nach den Sommerferien zu senken, obwohl die Projektion der Zentralbank darauf hindeutet, dass der Rückgang der Inflation auf das eigentliche Ziel ein langfristiger Prozess sein wird. Es wird geschätzt, dass die NBP die Zinssätze in diesem Jahr um 50-75 Basispunkte senken und im September mit der Lockerung der Geldpolitik beginnen könnte. Dies würde jedoch im Gegenzug den Zeitraum verlängern, den die Inflationsrate braucht, um wieder ihr Ziel zu erreichen.
Das Hauptproblem für ein weiteres Fallen der Inflation sind die oben erwähnten Energiepreise. Sie waren nach dem russischen Angriff auf die Ukraine explosionsartig gestiegen. Noch immer liegt die Teuerungsrate in diesem Bereich aktuell im Jahresvergleich bei 16,7%, doch zu Spitzenzeiten hatte dieser Wert sogar bei 44% gelegen. Die meisten Ökonomen glauben aber nicht, dass sich die Entspannung in diesem Segment in dieser deutlichen Form fortsetzen wird. Auch bei den Kraftstoffpreisen wurde im Juli ein viermonatiger, deutlicher Abwärtstrend unterbrochen. Sie zogen sogar im Monatsvergleich wieder leicht an, nämlich um 0,4%. Die Entwicklung auf dem Ölmarkt und an den Tankstellen deutet darauf hin, dass sich dieser Preisanstieg im August fortsetzen könnte und dadurch der positive Einfluss der Kraftstoffpreise auf die Gesamtinflation abschwächen oder sogar umkehren würde.