Das größte Kohlekraftwerk in Slowenien, das rund ein Viertel des dort verbrauchten Stroms erzeugt, steht ohne staatliche Intervention im nächsten Jahr vor dem Konkurs. Das slowenische Energieministerium plant laut Medien eine Lösung, die einen eingeschränkten Betrieb vom Kohlekraftwerk Sostanj (TES) vorsieht, wie „APA“ schreibt. Das Werk soll in erster Linie die Wärmeversorgung für rund 35.000 Einwohner in der nördlichen Region sichern, die Stromproduktion soll hingegen deutlich reduziert werden. TES und das dazugehörende Braunkohlenbergwerk Velenje, die zum staatlichen Energieunternehmen HSE gehören, sollen laut inoffiziellen Informationen im Jahr 2025 einen Verlust von 150 bis 200 Mio Euro machen. Weil der Mutterkonzern wegen EU-Regeln zu Staatshilfen das Kraftwerk nicht mehr finanzieren darf, würde dies zum Insolvenzverfahren führen, hieß es. Ein Konkurs würde vor allem die Wärmeversorgung im Salek-Tal gefährden, da es kurzfristig keine Heizungsalternativen gibt. Außerdem würden etwa 2.500 Menschen ihre Arbeit verlieren, die meisten davon sind im Bergwerk beschäftigt, dessen einziger Kunde das Kraftwerk ist. Der Staat würde außerdem auf 286 Mio Euro Schulden sitzen bleiben, die TES noch der Europäischen Investition (EIB) schuldet. Das Kraftwerk nahm 2013 bei EIB einen Kredit von 440 Mio Euro für die Modernisierung auf, das mit staatlichen Garantien gesichert ist. Das Energieministerium bereitet nun ein Notgesetz vor, um einen beschränkten Weiterbetrieb des Kraftwerks und des Bergwerks sowie die Wärmeversorgung in der Region zu sichern. Das soll den Staat jährlich rund 150 Mio Euro kosten. Die Idee ist außerdem, die beiden Unternehmen aus der HSE-Gruppe auszugliedern und sie direkt von der Slowenischen Staatsholding (SDH) verwalten zu lassen. Damit soll der staatliche Energiekonzern, der sonst profitabel ist und eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen soll, geschützt werden. Das entsprechende Gesetz soll laut Medien im November verabschiedet werden. Obwohl TES rund ein Viertel des Stroms in Slowenien erzeugt, würde die Einstellung der Stromproduktion Medienberichten zufolge derzeit keinen Problem darstellen. An den Börsen könne der Strom für die Hälfte des Preises von TES gekauft werden, berichtete die Wirtschaftszeitung „Finance“. Das Kohlekraftwerk fährt seit Jahren Verluste ein, im Vorjahr lag der Minus bei knapp 46 Mio Euro. Nach ursprünglichen Plänen für den Kohleausstieg sollte TES spätestens bis 2033 geschlossen werden.
OID+: Größtem Kohlekraftwerk droht die Pleite
Das größte Kohlekraftwerk in Slowenien, das rund ein Viertel des dort verbrauchten Stroms erzeugt, steht ohne staatliche Intervention im nächsten Jahr vor dem Konkurs. Das slowenische Energieministerium plant laut Medien eine Lösung, die einen eingeschränkten Betrieb vom Kohlekraftwerk Sostanj (TES) vorsieht, wie „APA“ schreibt.
Das Werk soll in erster Linie die Wärmeversorgung für rund 35.000 Einwohner in der nördlichen Region sichern, die Stromproduktion soll hingegen deutlich reduziert werden. TES und das dazugehörende Braunkohlenbergwerk Velenje, die zum staatlichen Energieunternehmen HSE gehören, sollen laut inoffiziellen Informationen im Jahr 2025 einen Verlust von 150 bis 200 Mio Euro machen. Weil der Mutterkonzern wegen EU-Regeln zu Staatshilfen das Kraftwerk nicht mehr finanzieren darf, würde dies zum Insolvenzverfahren führen, hieß es.
Ein Konkurs würde vor allem die Wärmeversorgung im Salek-Tal gefährden, da es kurzfristig keine Heizungsalternativen gibt. Außerdem würden etwa 2.500 Menschen ihre Arbeit verlieren, die meisten davon sind im Bergwerk beschäftigt, dessen einziger Kunde das Kraftwerk ist. Der Staat würde außerdem auf 286 Mio Euro Schulden sitzen bleiben, die TES noch der Europäischen Investition (EIB) schuldet. Das Kraftwerk nahm 2013 bei EIB einen Kredit von 440 Mio Euro für die Modernisierung auf, das mit staatlichen Garantien gesichert ist.
Das Energieministerium bereitet nun ein Notgesetz vor, um einen beschränkten Weiterbetrieb des Kraftwerks und des Bergwerks sowie die Wärmeversorgung in der Region zu sichern. Das soll den Staat jährlich rund 150 Mio Euro kosten. Die Idee ist außerdem, die beiden Unternehmen aus der HSE-Gruppe auszugliedern und sie direkt von der Slowenischen Staatsholding (SDH) verwalten zu lassen. Damit soll der staatliche Energiekonzern, der sonst profitabel ist und eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen soll, geschützt werden. Das entsprechende Gesetz soll laut Medien im November verabschiedet werden.
Obwohl TES rund ein Viertel des Stroms in Slowenien erzeugt, würde die Einstellung der Stromproduktion Medienberichten zufolge derzeit keinen Problem darstellen. An den Börsen könne der Strom für die Hälfte des Preises von TES gekauft werden, berichtete die Wirtschaftszeitung „Finance“. Das Kohlekraftwerk fährt seit Jahren Verluste ein, im Vorjahr lag der Minus bei knapp 46 Mio Euro. Nach ursprünglichen Plänen für den Kohleausstieg sollte TES spätestens bis 2033 geschlossen werden.