SEOUL (ExportManager)–Ab der zweiten Jahreshälfte 2026 ist es soweit: die Vereinigten Staaten werden den Verkauf von Smartcars mit chinesischen und russischen Software-Komponenten verbieten. Ab 2029 gelten dann weitere Beschränkungen auch für Hardware, wie das US-Handelsministerium ankündigte. Dieser Schritt zielt darauf ab, das Abgreifen von Daten durch chinesische und russische Unternehmen zu verhindern. Vor allem das Szenario, Beijing und Moskau könnten die gesammelten Informationen über die amerikanische Infrastruktur und Fahrer untereinander austauschen, bereitet der US-Behörde Sorgen. Die Richtlinie könnte innerhalb weniger Monate offiziell werden, berichtet „Dow Jones Newswires“. Da heutzutage fast alle Fahrzeuge eine vernetzte Komponente haben, beziehungsweise mit dem Internet verbunden sind, dürfte die Maßnahme so gut wie jedes chinesische Modell betreffen. Damit wären die Grenzen zum US-Markt für die Produzenten aus dem Reich der Mitte dicht – und alle anderen Hersteller, die chinesische Komponenten verwenden. Zudem ist es sehr wahrscheinlich, dass sich Kanada mit einem ähnlichen Verbot den USA anschließen könnte. So signalisierte die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland laut „Dow Jones Newswires“ bereits die Bereitschaft dazu – einen satten Einfuhrzoll von 100% auf chinesische E-Autos nach Kanada soll es bereits ab Oktober geben.
Frage der Nationalen Sicherheit Im weitesten Sinne betrifft die Einschränkung Fahrzeuge, die an ein Kommunikationsnetz angeschlossen sind und verschiedene informationstechnische Dienste anbieten. Dazu gehört auch das High-Tech-Innere für autonomes Fahren – Kameras, Mikrofone, GPS-Tracking und Sensoren – das auch gehackt werden kann. Sogar die Fernsteuerung von Fahrzeugen wäre möglich, eine Schreckensvorstellung, die die Vereinigten Staaten verhindern wollen. „Dies schafft Schwachstellen für die nationale Sicherheit, die behoben werden müssen. Deshalb ergreifen wir proaktive Maßnahmen, um die Verwendung chinesischer und russischer Technologien in diesen Fahrzeugen einzuschränken“, sagte US-Handelsministerin Gina Raimondo in einer Erklärung.
Mehr oder weniger abhängig Es wird erwartet, dass die koreanische Autoindustrie die Auswirkungen der US-Entscheidung in der gesamten globalen Lieferkette zu spüren bekommen wird. Auch hier verfügen die meisten modernen Fahrzeuge über umfangreiche Konnektivitätsfunktionen. Während sich die Auswirkungen auf die Software aufgrund der relativ geringen Abhängigkeit Koreas von chinesischer Software in Grenzen halten dürften, bleiben die Hardwarekomponenten angesichts der Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern für bestimmte Komponenten allerdings ein Problem. „Die Softwarekomponenten in unseren vernetzten Autos werden nur in geringem Maße aus China bezogen, so dass wir keine unmittelbaren Störungen durch die neuen US-Vorschriften erwarten“, so ein Vertreter der Hyundai Motor Group gegenüber „The Korea Herald“. Bei der Lieferkette für Hardware sieht die Lage schon anders aus, denn chinesische Zulieferer sind hier ein fester Bestandteil für koreanische Automobilproduzenten. Kabelbäume, die für die Übertragung elektrischer Signale innerhalb eines Fahrzeugs unerlässlich sind, wurden aufgrund der niedrigeren Arbeitskosten aus China bezogen. Diese Abhängigkeit wurde in der Anfangsphase der Corona-Pandemie deutlich, als die Abriegelungen in China zu schwerwiegenden Unterbrechungen bei der weltweiten Versorgung dieser Komponente führten. So stand beispielsweise bei Hyundai aufgrund der fehlenden Teile im Februar 2020 tagelang die Produktion still, weil Wuhan – ein Zentrum der chinesischen Autoindustrie – komplett abgeriegelt war. Die US-Sanktionen gegen vernetzte Fahrzeugtechnologien geben den koreanischen Automobilherstellern etwa zwei Jahre Zeit, sich auf die Einhaltung der Software-Vorschriften einzustellen, und fünf Jahre für die Hardware, bevor die Verbote vollständig in Kraft treten. Bis zum offiziellen Start ist aber noch Zeit, daher werden sich die Hersteller wohl bei der US-Behörde Gehör verschaffen, um dessen Auswirkungen abzufedern. Anfang dieses Jahres hat der koreanische Automobil- und Mobilitätsverband eine öffentliche Stellungnahme an das US-Handelsministerium gerichtet, in der er sich für eine klarere Definition des Begriffs „Connected Cars“ ausspricht, um eine Überregulierung zu vermeiden, wie „The Korea Herald“ berichtete. Von Lisa Wick
AsienInsider: US-Sanktionen gegen chinesische Smartcars kommen 2026
SEOUL (ExportManager)–Ab der zweiten Jahreshälfte 2026 ist es soweit: die Vereinigten Staaten werden den Verkauf von Smartcars mit chinesischen und russischen Software-Komponenten verbieten. Ab 2029 gelten dann weitere Beschränkungen auch für Hardware, wie das US-Handelsministerium ankündigte.
Dieser Schritt zielt darauf ab, das Abgreifen von Daten durch chinesische und russische Unternehmen zu verhindern. Vor allem das Szenario, Beijing und Moskau könnten die gesammelten Informationen über die amerikanische Infrastruktur und Fahrer untereinander austauschen, bereitet der US-Behörde Sorgen. Die Richtlinie könnte innerhalb weniger Monate offiziell werden, berichtet „Dow Jones Newswires“.
Da heutzutage fast alle Fahrzeuge eine vernetzte Komponente haben, beziehungsweise mit dem Internet verbunden sind, dürfte die Maßnahme so gut wie jedes chinesische Modell betreffen. Damit wären die Grenzen zum US-Markt für die Produzenten aus dem Reich der Mitte dicht – und alle anderen Hersteller, die chinesische Komponenten verwenden.
Zudem ist es sehr wahrscheinlich, dass sich Kanada mit einem ähnlichen Verbot den USA anschließen könnte. So signalisierte die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland laut „Dow Jones Newswires“ bereits die Bereitschaft dazu – einen satten Einfuhrzoll von 100% auf chinesische E-Autos nach Kanada soll es bereits ab Oktober geben.
Frage der Nationalen Sicherheit
Im weitesten Sinne betrifft die Einschränkung Fahrzeuge, die an ein Kommunikationsnetz angeschlossen sind und verschiedene informationstechnische Dienste anbieten. Dazu gehört auch das High-Tech-Innere für autonomes Fahren – Kameras, Mikrofone, GPS-Tracking und Sensoren – das auch gehackt werden kann. Sogar die Fernsteuerung von Fahrzeugen wäre möglich, eine Schreckensvorstellung, die die Vereinigten Staaten verhindern wollen. „Dies schafft Schwachstellen für die nationale Sicherheit, die behoben werden müssen. Deshalb ergreifen wir proaktive Maßnahmen, um die Verwendung chinesischer und russischer Technologien in diesen Fahrzeugen einzuschränken“, sagte US-Handelsministerin Gina Raimondo in einer Erklärung.
Mehr oder weniger abhängig
Es wird erwartet, dass die koreanische Autoindustrie die Auswirkungen der US-Entscheidung in der gesamten globalen Lieferkette zu spüren bekommen wird. Auch hier verfügen die meisten modernen Fahrzeuge über umfangreiche Konnektivitätsfunktionen. Während sich die Auswirkungen auf die Software aufgrund der relativ geringen Abhängigkeit Koreas von chinesischer Software in Grenzen halten dürften, bleiben die Hardwarekomponenten angesichts der Abhängigkeit von chinesischen Zulieferern für bestimmte Komponenten allerdings ein Problem.
„Die Softwarekomponenten in unseren vernetzten Autos werden nur in geringem Maße aus China bezogen, so dass wir keine unmittelbaren Störungen durch die neuen US-Vorschriften erwarten“, so ein Vertreter der Hyundai Motor Group gegenüber „The Korea Herald“.
Bei der Lieferkette für Hardware sieht die Lage schon anders aus, denn chinesische Zulieferer sind hier ein fester Bestandteil für koreanische Automobilproduzenten. Kabelbäume, die für die Übertragung elektrischer Signale innerhalb eines Fahrzeugs unerlässlich sind, wurden aufgrund der niedrigeren Arbeitskosten aus China bezogen. Diese Abhängigkeit wurde in der Anfangsphase der Corona-Pandemie deutlich, als die Abriegelungen in China zu schwerwiegenden Unterbrechungen bei der weltweiten Versorgung dieser Komponente führten. So stand beispielsweise bei Hyundai aufgrund der fehlenden Teile im Februar 2020 tagelang die Produktion still, weil Wuhan – ein Zentrum der chinesischen Autoindustrie – komplett abgeriegelt war.
Die US-Sanktionen gegen vernetzte Fahrzeugtechnologien geben den koreanischen Automobilherstellern etwa zwei Jahre Zeit, sich auf die Einhaltung der Software-Vorschriften einzustellen, und fünf Jahre für die Hardware, bevor die Verbote vollständig in Kraft treten. Bis zum offiziellen Start ist aber noch Zeit, daher werden sich die Hersteller wohl bei der US-Behörde Gehör verschaffen, um dessen Auswirkungen abzufedern.
Anfang dieses Jahres hat der koreanische Automobil- und Mobilitätsverband eine öffentliche Stellungnahme an das US-Handelsministerium gerichtet, in der er sich für eine klarere Definition des Begriffs „Connected Cars“ ausspricht, um eine Überregulierung zu vermeiden, wie „The Korea Herald“ berichtete.
Von Lisa Wick