FRANKFURT (ExportManager)–Der aktuelle Tankan-Bericht zeigt vor allem eins: Die Habachtstellung vor dem Sturm. So gibt die vierteljährliche Umfrage der japanischen Notenbank ihren Index für große Industrieunternehmen mit 13 Punkten an – und damit keine Veränderung gegenüber Juni. Die stabile Lage spiegelt die Unsicherheit der japanischen Großkonzerne wieder, was die Entwicklung der Weltwirtschaft betrifft. Hier hält sich der Prozentsatz derer, die die Geschäftslage als günstig einstufen gegenüber den pessimistischer eingestellten Befragten die Waage. Auch branchenübergreifend stieg die Stimmung der Großkonzerne nur leicht von 22 auf 23 Punkte. Stefan Angrick von Moody‘s Analytics geht allerdings davon aus, dass die Stimmung in den kommenden Monaten kippen könnte. Die schwache Inlandsnachfrage, eine niedrige Industrieproduktion und den insgesamt lauen Aussichten für die Exportbranche dürfte dafür sorgen, dass die Stimmung der Produzenten stagniert. Denn die Hersteller zwiegespalten. Auf der einen Seite verschlechterte sich das Vertrauen der Automobilkonzerne von 12 auf 7 Punkte und Stahlunternehmen von 0 auf minus 5 Punkte deutlich. Der schwache internationale Absatz und insbesondere die Konkurrenz aus China macht der Fahrzeugbranche zu schaffen. Derweil spüren die Stahlunternehmen die chinesische Konkurrenz, und das vor allem auf den Exportmärkten. Im Gegensatz dazu sind die Elektronikhersteller optimistischer gestimmt, was vor allem der soliden Nachfrage nach Chip-Fertigungsanlagen und einem anhaltenden Boom bei Rechenzentren geschuldet ist. Der Subindex legte von 1 auf 11 Punkte zu. Mit Blick auf die Zukunft wird erwartet, dass sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe insgesamt leicht von 13 auf 14 Punkte verbessern wird.
Dienstleister profitieren von touristischen Zustrom Die Dienstleister profitieren derweil von den touristischen Zustrom. Die Hotels und Gaststätten legten um 3 Punkte zu auf ein Rekordhoch von insgesamt 52 Punkten. Dazu trug vor allem die Fähigkeit der Unternehmen bei, ihre gestiegenen Kosten an ihre Kundschaft weiterzugeben. Allerdings geht der Dienstleistungssektor insgesamt von einem Abschwung der Geschäfte aus, auf 28 von aktuell 34 Punkten. Zumal nach der Hauptreisesaison im Herbst der Winter deutlich weniger Touristen anlocken dürfte. Das macht sich in einem Minus von 10 Punkten im Ausblick der Gastgewerbe bemerkbar. Mit dem gleichen Rückgang rechnet auch der Bausektor. Für die generelle Lage in der folgenden Umfrage entscheidend wird das Verhalten der Zentralbank sein. Angrick fasst die Sorgen der Unternehmen so zusammen: „Angesichts des gedämpften Hintergrunds könnte ein verfrühter Wechsel zu einer strafferen Geld- und Fiskalpolitik die Wirtschaft weiter belasten und möglicherweise einen breiteren Abschwung auslösen.“ Die Bank of Japan (BoJ) strebt nach dem Ende ihrer Negativzinspolitik und vorsichtigen Straffung eine weitere Erhöhung an. Laut dem Tankan-Bericht rechnen die Konzerne nun damit, dass der US-Dollar im Fiskaljahr 2024 bei 145,15 Yen notieren wird – in der letzten Umfrage waren es 144,77 Yen. „Die Yen-Schätzungen der Unternehmen sind schwächer als das aktuelle Niveau“, so Shunsuke Kobayashi von Mizuho Securities Co gegenüber „Kyodo“. „Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass dies ihre Gewinne beeinträchtigen könnte, obwohl die Gesamtwirtschaft mit hoher Geschwindigkeit zu wachsen scheint.“ Die BoJ befragte 9.038 Unternehmen.
AsienInsider: Tankan-Bericht zeichnet gemischtes Bild
FRANKFURT (ExportManager)–Der aktuelle Tankan-Bericht zeigt vor allem eins: Die Habachtstellung vor dem Sturm. So gibt die vierteljährliche Umfrage der japanischen Notenbank ihren Index für große Industrieunternehmen mit 13 Punkten an – und damit keine Veränderung gegenüber Juni.
Die stabile Lage spiegelt die Unsicherheit der japanischen Großkonzerne wieder, was die Entwicklung der Weltwirtschaft betrifft. Hier hält sich der Prozentsatz derer, die die Geschäftslage als günstig einstufen gegenüber den pessimistischer eingestellten Befragten die Waage. Auch branchenübergreifend stieg die Stimmung der Großkonzerne nur leicht von 22 auf 23 Punkte.
Stefan Angrick von Moody‘s Analytics geht allerdings davon aus, dass die Stimmung in den kommenden Monaten kippen könnte. Die schwache Inlandsnachfrage, eine niedrige Industrieproduktion und den insgesamt lauen Aussichten für die Exportbranche dürfte dafür sorgen, dass die Stimmung der Produzenten stagniert. Denn die Hersteller zwiegespalten.
Auf der einen Seite verschlechterte sich das Vertrauen der Automobilkonzerne von 12 auf 7 Punkte und Stahlunternehmen von 0 auf minus 5 Punkte deutlich. Der schwache internationale Absatz und insbesondere die Konkurrenz aus China macht der Fahrzeugbranche zu schaffen. Derweil spüren die Stahlunternehmen die chinesische Konkurrenz, und das vor allem auf den Exportmärkten.
Im Gegensatz dazu sind die Elektronikhersteller optimistischer gestimmt, was vor allem der soliden Nachfrage nach Chip-Fertigungsanlagen und einem anhaltenden Boom bei Rechenzentren geschuldet ist. Der Subindex legte von 1 auf 11 Punkte zu. Mit Blick auf die Zukunft wird erwartet, dass sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe insgesamt leicht von 13 auf 14 Punkte verbessern wird.
Dienstleister profitieren von touristischen Zustrom
Die Dienstleister profitieren derweil von den touristischen Zustrom. Die Hotels und Gaststätten legten um 3 Punkte zu auf ein Rekordhoch von insgesamt 52 Punkten. Dazu trug vor allem die Fähigkeit der Unternehmen bei, ihre gestiegenen Kosten an ihre Kundschaft weiterzugeben. Allerdings geht der Dienstleistungssektor insgesamt von einem Abschwung der Geschäfte aus, auf 28 von aktuell 34 Punkten. Zumal nach der Hauptreisesaison im Herbst der Winter deutlich weniger Touristen anlocken dürfte. Das macht sich in einem Minus von 10 Punkten im Ausblick der Gastgewerbe bemerkbar. Mit dem gleichen Rückgang rechnet auch der Bausektor.
Für die generelle Lage in der folgenden Umfrage entscheidend wird das Verhalten der Zentralbank sein. Angrick fasst die Sorgen der Unternehmen so zusammen: „Angesichts des gedämpften Hintergrunds könnte ein verfrühter Wechsel zu einer strafferen Geld- und Fiskalpolitik die Wirtschaft weiter belasten und möglicherweise einen breiteren Abschwung auslösen.“
Die Bank of Japan (BoJ) strebt nach dem Ende ihrer Negativzinspolitik und vorsichtigen Straffung eine weitere Erhöhung an. Laut dem Tankan-Bericht rechnen die Konzerne nun damit, dass der US-Dollar im Fiskaljahr 2024 bei 145,15 Yen notieren wird – in der letzten Umfrage waren es 144,77 Yen. „Die Yen-Schätzungen der Unternehmen sind schwächer als das aktuelle Niveau“, so Shunsuke Kobayashi von Mizuho Securities Co gegenüber „Kyodo“. „Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass dies ihre Gewinne beeinträchtigen könnte, obwohl die Gesamtwirtschaft mit hoher Geschwindigkeit zu wachsen scheint.“ Die BoJ befragte 9.038 Unternehmen.
Von Lisa Wick