Der demografische Zusammenbruch wird große Auswirkungen auf die Zukunft des Arbeitsmarktes haben, wie das Polnische Wirtschaftsinstitut (PIE) in seinem Bericht „Konsequenzen des demografischen Wandels für das Arbeitskräfteangebot in Polen“ aufzeigt. Darüber berichtet der „Business Insider Polska“. Wirtschaftswissenschaftler haben errechnet, dass wir im nächsten Jahrzehnt mit einem Verlust von 2,1 Mio Menschen auf dem Arbeitsmarkt rechnen müssen. Allein der Rückgang in der Industrie wird laut „Rzeczpospolita“ das polnische BIP in den nächsten zehn Jahren um 6% bis 8% verringern. „Unter der Annahme, dass das derzeitige Rentenalter beibehalten wird, werden bis 2035 insgesmt 3,8 Mio Arbeitnehmer den polnischen Arbeitsmarkt verlassen haben. Gleichzeitig wird sich der prognostizierte Zustrom neuer Jahrgänge auf 1,7 Mio Menschen belaufen“, erklärte Dr. Paula Kukołowicz, Leiterin des Nachhaltigkeitsteams bei PIE, gegenüber der „Rzeczpospolita“. Am stärksten vom Verlust von Arbeitskräften betroffen sind voraussichtlich das Bildungs- und das Gesundheitswesen, wo die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum jetzigen Stand um 29% beziehungsweise 23% sinken würde. In der Industrie wird die Zahl der Beschäftigten voraussichtlich um 11% sinken, was allein das polnische BIP um insgesamt 6% bis 8% verringern wird, so die Prognose. Die Ökonomen von PIE geben in ihrem Bericht mehrere Empfehlungen. Erstens könnten durch die Aktivierung der Nichterwerbstätigen 1 Mio Menschen zusätzlich gewonnen werden. Dazu gehören diejenigen, die sich in der Ausbildung befinden, Kinder oder andere Familienmitglieder betreuen, einschließlich junger Frauen, Menschen im Vorruhestandsalter und Menschen mit Behinderungen. Wie berichtet, sind in Polen nur etwa 34% der Menschen mit Behinderungen erwerbstätig, während der EU-Durchschnitt bei etwa 55% liegt. Die zweite Lösung ist die Migration. Analysten weisen jedoch darauf hin, dass die „Quelle“ der Migration, die Polen kulturell am nächsten ist, versiegt (vor allem die Ukraine). Stattdessen sehen sie Chancen in der Automatisierung, Robotik und KI. Dies würde die Produktivität trotz abnehmender Ressourcen erhöhen. Laut „Rzeczpospolita“ ist Polen jedoch immer noch das Schlusslicht in der EU, was den Einsatz von künstlicher Intelligenz oder Robotern angeht. „In Polen kommen weniger als 55 Roboter auf 10.000 Beschäftigte in der verarbeitenden Industrie, während es beispielsweise in Tschechien und der Slowakei etwa dreimal so viele und in Deutschland und Schweden fünf- bis sechsmal so viele sind“, heißt es. Der Grund dafür ist, dass Polen bisher vor allem wegen seiner relativ niedrigen Arbeitskosten ausländische Investitionen angezogen hat.
OID+: Demografie belastet Arbeitsmarkt schwer
Der demografische Zusammenbruch wird große Auswirkungen auf die Zukunft des Arbeitsmarktes haben, wie das Polnische Wirtschaftsinstitut (PIE) in seinem Bericht „Konsequenzen des demografischen Wandels für das Arbeitskräfteangebot in Polen“ aufzeigt. Darüber berichtet der „Business Insider Polska“.
Wirtschaftswissenschaftler haben errechnet, dass wir im nächsten Jahrzehnt mit einem Verlust von 2,1 Mio Menschen auf dem Arbeitsmarkt rechnen müssen. Allein der Rückgang in der Industrie wird laut „Rzeczpospolita“ das polnische BIP in den nächsten zehn Jahren um 6% bis 8% verringern. „Unter der Annahme, dass das derzeitige Rentenalter beibehalten wird, werden bis 2035 insgesmt 3,8 Mio Arbeitnehmer den polnischen Arbeitsmarkt verlassen haben. Gleichzeitig wird sich der prognostizierte Zustrom neuer Jahrgänge auf 1,7 Mio Menschen belaufen“, erklärte Dr. Paula Kukołowicz, Leiterin des Nachhaltigkeitsteams bei PIE, gegenüber der „Rzeczpospolita“.
Am stärksten vom Verlust von Arbeitskräften betroffen sind voraussichtlich das Bildungs- und das Gesundheitswesen, wo die Zahl der Beschäftigten im Vergleich zum jetzigen Stand um 29% beziehungsweise 23% sinken würde. In der Industrie wird die Zahl der Beschäftigten voraussichtlich um 11% sinken, was allein das polnische BIP um insgesamt 6% bis 8% verringern wird, so die Prognose.
Die Ökonomen von PIE geben in ihrem Bericht mehrere Empfehlungen. Erstens könnten durch die Aktivierung der Nichterwerbstätigen 1 Mio Menschen zusätzlich gewonnen werden. Dazu gehören diejenigen, die sich in der Ausbildung befinden, Kinder oder andere Familienmitglieder betreuen, einschließlich junger Frauen, Menschen im Vorruhestandsalter und Menschen mit Behinderungen. Wie berichtet, sind in Polen nur etwa 34% der Menschen mit Behinderungen erwerbstätig, während der EU-Durchschnitt bei etwa 55% liegt.
Die zweite Lösung ist die Migration. Analysten weisen jedoch darauf hin, dass die „Quelle“ der Migration, die Polen kulturell am nächsten ist, versiegt (vor allem die Ukraine). Stattdessen sehen sie Chancen in der Automatisierung, Robotik und KI. Dies würde die Produktivität trotz abnehmender Ressourcen erhöhen.
Laut „Rzeczpospolita“ ist Polen jedoch immer noch das Schlusslicht in der EU, was den Einsatz von künstlicher Intelligenz oder Robotern angeht. „In Polen kommen weniger als 55 Roboter auf 10.000 Beschäftigte in der verarbeitenden Industrie, während es beispielsweise in Tschechien und der Slowakei etwa dreimal so viele und in Deutschland und Schweden fünf- bis sechsmal so viele sind“, heißt es. Der Grund dafür ist, dass Polen bisher vor allem wegen seiner relativ niedrigen Arbeitskosten ausländische Investitionen angezogen hat.