Die Kreditnehmer haben mit einer Senkung der Geldkosten in Polen gerechnet, aber ihre Pläne wurden durch die Inflation durchkreuzt, die in letzter Zeit gestiegen ist, was der polnischen Nationalbank ein Argument für die Beibehaltung der Zinssätze liefert. Nach Einschätzung der Analysten der Commerzbank gibt dafür jedoch keine wirkliche Rechtfertigung. Die höhere Inflations-Dynamik sei zu einem großen Teil auf administrative Entscheidungen und statistische Effekte zurückzuführen, erklärt die Commerzbank laut einem Bericht des „Business Insider Polska“. „Die polnische Inflation hat sich im Monatsvergleich bereits dem Ziel der Zentralbank angenähert, und der jüngste Anstieg ist auf die Rücknahme der Energiepreisstützung zurückzuführen, die sich nur geringfügig auf den Verbraucherpreisindex auswirkt. In einem solchen Umfeld gibt es…keine wirkliche Rechtfertigung, die Zinsen bei 5,75% zu belassen“, schätzten die Analysten der Commerzbank ein. Die Commerzbank ist Haupteigentümer der mBank, dem fünftgrößten Akteur des Sektors in Polen. Der Geldpolitische Rat der Nationalbank hat in dieser Woche verkündet, die Leitzinsen auf dem derzeitigen Niveau zu belassen und damit den vorsichtigen Kurs in der Geldpolitik fortgeführt. Nationalbankchef Adam Glapiński hatte bereits im Vorfeld angedeutet, dass es bis Ende des laufenden Jahres wahrscheinlich keine Veränderungen bei den Zinsen geben werde. Den Analysten der Commerzbank zufolge ist die Geldpolitik der NBP „politisiert“, denn Glapiński ist ein Anhänger der früheren Regierung unter der Partei PiS von Jarosław Kaczyński. „In der Vergangenheit hat der Geldpolitische Rat die Zinsen gern gesenkt, als die Inflation viel höher war. Die offensichtliche Disinflation in der gesamten Eurozone macht es jedoch schwieriger, den „hawkischen“ Status quo zu rechtfertigen…wir sind der Meinung, dass sich diese künstlich aufrechterhaltene restriktive Haltung nicht positiv auf die Bewertung des Zloty auswirkt, da sie einer vernünftigen Geldpolitik zuwiderläuft“, erklärten die Autoren. Die Nationalbank hatte im vergangenen Jahr – als noch die PiS-Regierung im Amt war – mit recht kräftigen Zinssenkungen überrascht, obwohl die Inflation zu der Zeit noch weit über dem Richtwert gelegen hatte, um die Wirtschaft anzukurbeln.
OID+: Commerzbank kritisiert Festhalten an Zinssätzen
Die Kreditnehmer haben mit einer Senkung der Geldkosten in Polen gerechnet, aber ihre Pläne wurden durch die Inflation durchkreuzt, die in letzter Zeit gestiegen ist, was der polnischen Nationalbank ein Argument für die Beibehaltung der Zinssätze liefert. Nach Einschätzung der Analysten der Commerzbank gibt dafür jedoch keine wirkliche Rechtfertigung.
Die höhere Inflations-Dynamik sei zu einem großen Teil auf administrative Entscheidungen und statistische Effekte zurückzuführen, erklärt die Commerzbank laut einem Bericht des „Business Insider Polska“. „Die polnische Inflation hat sich im Monatsvergleich bereits dem Ziel der Zentralbank angenähert, und der jüngste Anstieg ist auf die Rücknahme der Energiepreisstützung zurückzuführen, die sich nur geringfügig auf den Verbraucherpreisindex auswirkt. In einem solchen Umfeld gibt es…keine wirkliche Rechtfertigung, die Zinsen bei 5,75% zu belassen“, schätzten die Analysten der Commerzbank ein. Die Commerzbank ist Haupteigentümer der mBank, dem fünftgrößten Akteur des Sektors in Polen.
Der Geldpolitische Rat der Nationalbank hat in dieser Woche verkündet, die Leitzinsen auf dem derzeitigen Niveau zu belassen und damit den vorsichtigen Kurs in der Geldpolitik fortgeführt. Nationalbankchef Adam Glapiński hatte bereits im Vorfeld angedeutet, dass es bis Ende des laufenden Jahres wahrscheinlich keine Veränderungen bei den Zinsen geben werde.
Den Analysten der Commerzbank zufolge ist die Geldpolitik der NBP „politisiert“, denn Glapiński ist ein Anhänger der früheren Regierung unter der Partei PiS von Jarosław Kaczyński. „In der Vergangenheit hat der Geldpolitische Rat die Zinsen gern gesenkt, als die Inflation viel höher war. Die offensichtliche Disinflation in der gesamten Eurozone macht es jedoch schwieriger, den „hawkischen“ Status quo zu rechtfertigen…wir sind der Meinung, dass sich diese künstlich aufrechterhaltene restriktive Haltung nicht positiv auf die Bewertung des Zloty auswirkt, da sie einer vernünftigen Geldpolitik zuwiderläuft“, erklärten die Autoren.
Die Nationalbank hatte im vergangenen Jahr – als noch die PiS-Regierung im Amt war – mit recht kräftigen Zinssenkungen überrascht, obwohl die Inflation zu der Zeit noch weit über dem Richtwert gelegen hatte, um die Wirtschaft anzukurbeln.