BEIJING (NfA)–Der E-Commerce-Sektor wächst, die Konsummuster ändern sich, und die Logistiker müssen ihre Routen und Dienstleistungen entsprechend anpassen. In China heißen zwei große Treiber Shein und Temu. Zwar sitzen die Unternehmen offiziell in Singapur, gehören aber beide zum chinesischen Mutterkonzern PDD Holdings. Was sie noch gemeinsam haben: Bereits vor ihrer schnellen Expansion im Ausland sicherten sich die beiden E-Commerce-Plattformen beträchtliche Einheiten an Frachtraum. Dies verknappe nun das Angebot und treibe die Frachtraten in die Höhe, so der Vizepräsident für Supply Chain Operations bei UPS China, Gu Zhenzhong, gegenüber „Yicai global“. Die schnelle Expansion des chinesischen E-Commerce verändere auch die traditionelle Frachtindustrie grundlegend, meint Gu. Auch bei YTO Express wird der Platz knapp. Laut „Yicai“ besteht etwa 50% der Luftfracht des Logistikers mittlerweile aus E-Commerce-Sendungen. Diese Verlagerung begann etwa in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres, so eine Unternehmensvertreterin.
Waren erforderten schnellere Lieferzeiten Poh-Yian Koh, Senior Vice President bei FedEx und Präsident von FedEx China, merkt zu diesem Trend an, dass alle Waren – seien sie nun hochwertig oder nicht – schnellere Lieferzeiten erforderten. Schließlich stehen die Plattformen auch in Sachen Service in Konkurrenz zueinander, während Kunden eine schnelle Lieferung mittlerweile erwarten. Viele dieser Waren werden in Chinas kleineren Städten (Tier-2 und Tier-3) hergestellt, was die Expansion des Logistikers in diese Gebiete beschleunigt hat, sagt er. Vor der Pandemie konzentrierten sich die globalen Kurier- und Logistikriesen vor allem auf die chinesischen Megacities und Großstädte (Tier-1). Die ersten vier Zentren von FedEx für den internationalen Gateway-Betrieb befanden sich in Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen. Vor kurzem hat FedEx jedoch neue Zentren in Qingdao und Xiamen eingerichtet und damit neue Frachtrouten von diesen Städten in die Vereinigten Staaten eröffnet. Im vergangenen Monat kündigte FedEx dann an, sein internationales Express- und Frachtzentrum in Shanghai zu einem interkontinentalen Transitknotenpunkt auszubauen und damit die Routen zu erweitern, die Shanghai mit kleineren Städten in ganz China verbinden.
Chinas Firmen bei internationalen Expansion folgen Ein weiterer strategischer Schwerpunkt dieser Logistikgiganten ist es, chinesischen Unternehmen bei ihrer internationalen Expansion zu folgen. Im Juni ging YTO Express eine Partnerschaft mit der Kasachischen Post ein, um einen grenzüberschreitenden Logistikdienst zwischen China und dem zentralasiatischen Land einzurichten, schreibt der Konzern auf seiner Webseite. Kasachstan ist damit der erste Markt von YTO in Zentralasien. Im Mai dieses Jahres berichtete „Astana Times“, dass die beiden Partner in der kasachischen Stadt Almaty ein gemeinsames High-Tech-Lager errichten wollen. Das 40.000 qm große Projekt soll zu einem Transit-Hub für Zentralasien werden. Von Lisa Wick
AsienInsider: Herausforderungen der E-Commerce-Expansion
BEIJING (NfA)–Der E-Commerce-Sektor wächst, die Konsummuster ändern sich, und die Logistiker müssen ihre Routen und Dienstleistungen entsprechend anpassen. In China heißen zwei große Treiber Shein und Temu. Zwar sitzen die Unternehmen offiziell in Singapur, gehören aber beide zum chinesischen Mutterkonzern PDD Holdings.
Was sie noch gemeinsam haben: Bereits vor ihrer schnellen Expansion im Ausland sicherten sich die beiden E-Commerce-Plattformen beträchtliche Einheiten an Frachtraum. Dies verknappe nun das Angebot und treibe die Frachtraten in die Höhe, so der Vizepräsident für Supply Chain Operations bei UPS China, Gu Zhenzhong, gegenüber „Yicai global“. Die schnelle Expansion des chinesischen E-Commerce verändere auch die traditionelle Frachtindustrie grundlegend, meint Gu.
Auch bei YTO Express wird der Platz knapp. Laut „Yicai“ besteht etwa 50% der Luftfracht des Logistikers mittlerweile aus E-Commerce-Sendungen. Diese Verlagerung begann etwa in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres, so eine Unternehmensvertreterin.
Waren erforderten schnellere Lieferzeiten
Poh-Yian Koh, Senior Vice President bei FedEx und Präsident von FedEx China, merkt zu diesem Trend an, dass alle Waren – seien sie nun hochwertig oder nicht – schnellere Lieferzeiten erforderten. Schließlich stehen die Plattformen auch in Sachen Service in Konkurrenz zueinander, während Kunden eine schnelle Lieferung mittlerweile erwarten. Viele dieser Waren werden in Chinas kleineren Städten (Tier-2 und Tier-3) hergestellt, was die Expansion des Logistikers in diese Gebiete beschleunigt hat, sagt er.
Vor der Pandemie konzentrierten sich die globalen Kurier- und Logistikriesen vor allem auf die chinesischen Megacities und Großstädte (Tier-1). Die ersten vier Zentren von FedEx für den internationalen Gateway-Betrieb befanden sich in Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen. Vor kurzem hat FedEx jedoch neue Zentren in Qingdao und Xiamen eingerichtet und damit neue Frachtrouten von diesen Städten in die Vereinigten Staaten eröffnet. Im vergangenen Monat kündigte FedEx dann an, sein internationales Express- und Frachtzentrum in Shanghai zu einem interkontinentalen Transitknotenpunkt auszubauen und damit die Routen zu erweitern, die Shanghai mit kleineren Städten in ganz China verbinden.
Chinas Firmen bei internationalen Expansion folgen
Ein weiterer strategischer Schwerpunkt dieser Logistikgiganten ist es, chinesischen Unternehmen bei ihrer internationalen Expansion zu folgen. Im Juni ging YTO Express eine Partnerschaft mit der Kasachischen Post ein, um einen grenzüberschreitenden Logistikdienst zwischen China und dem zentralasiatischen Land einzurichten, schreibt der Konzern auf seiner Webseite. Kasachstan ist damit der erste Markt von YTO in Zentralasien. Im Mai dieses Jahres berichtete „Astana Times“, dass die beiden Partner in der kasachischen Stadt Almaty ein gemeinsames High-Tech-Lager errichten wollen. Das 40.000 qm große Projekt soll zu einem Transit-Hub für Zentralasien werden.
Von Lisa Wick