Die Folgen des plötzlichen Gas-Lieferstopps an den österreichischen Energiekonzern OMV durch die russische Gazprom dürften für die österreichischen Haushalte in naher Zukunft überschaubar bleiben. An den Märkten sei die Entwicklung bereits erwartet worden, berichtet die „APA“. Mit spürbaren Preissteigerungen sei in der anstehenden Heizsaison daher nicht zu rechnen, sagte E-Control-Ökonom Johannes Mayer im Gespräch mit der „APA“. Nach Österreich floss indes weiter Gas aus Russland – wenn auch nicht an die OMV. Für Kunden mit variablen Verträgen könnten sich laut Mayer minimale Steigerungen ergeben. „Wenn man einen solchen Vertrag abgeschlossen hat, wird man das geringfügig spüren.“ Konsumenten mit sogenannten Float-Tarifen stehe nach aktuellem Stand maximal eine Erhöhung von ein bis zwei Euro pro Monat ins Haus, schätzt der Experte. Im Großhandel hatte der Gaspreis in Folge der Ankündigung des Lieferstopps knapp 47 Euro pro MWh zugelegt. Im Tagesverlauf beruhigte sich der Preis aber wieder auf das Niveau vor der Ankündigung. Längerfristig, also über den Winter 2024/2025 hinaus, sei die Entwicklung des Preisniveaus aktuell schwer abschätzbar, so Mayer. „Wir sehen schon, dass die Märkte nervös sind.“ Aus heutiger Sicht gehe der Markt allerdings davon aus, dass die Preise auch im vierten Quartal des kommenden Jahres stabil bleiben. Weniger optimistisch ist der ehemalige OMV-Chef Gerhard Roiss. Seiner Einschätzung nach könnte es sehr wohl zu Anstiegen kommen. Im ORF-Radio plädierte er daher für Gegenmaßnahmen durch die Regierung, etwa mittels der Freigabe von Teilmengen aus der Gasreserve, um das Angebot am Markt zu erhöhen und somit preisstabilisierend zu wirken. Vom Lieferstopp durch Gazprom betroffen ist nur die OMV. Über die Ukraine fließe weiterhin russisches Gas zum Knotenpunkt Baumgarten nach Österreich, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß, teilte die Regulierungsbehörde E-Control mit. Wem dieses Gas gehört, wisse man nicht, „aber es kommt Gas rein“, erklärte Mayer. Dieses Gas könnte nun direkt an der Börse gehandelt werden, hieß es aus der E-Control. Offen blieb zunächst, ob die OMV in Zukunft russisches Gas über alternative Quellen beziehen wird, etwa aus der Slowakei oder von anderen Marktteilnehmern. „Wir haben in den letzten 3 Jahren große Bemühungen unternommen, unsere Lieferquellen und Transportkapazitäten mit nicht-russischem Gas zu diversifizieren. Bei einer Lieferunterbrechung von Gazprom werden wir primär auf unsere alternativen Lieferquellen zurückgreifen und unsere Kunden zuverlässig und ohne Unterbrechungen beliefern“, hieß es dazu auf „APA“-Anfrage. Hintergrund des Gaslieferstopps an die OMV ist das Urteil eines Schiedsgerichts, mit dem der OMV 230 Mio. Euro Schadenersatz zugesprochen wurden. Die OMV kündigte daraufhin an, die Zahlungen an die Gazprom einzustellen, um sich die zugesprochene Millionensumme zurückzuholen.
OID+: Gaspreise trotz Gazprom-Lieferstopps an OMV stabil
Die Folgen des plötzlichen Gas-Lieferstopps an den österreichischen Energiekonzern OMV durch die russische Gazprom dürften für die österreichischen Haushalte in naher Zukunft überschaubar bleiben. An den Märkten sei die Entwicklung bereits erwartet worden, berichtet die „APA“.
Mit spürbaren Preissteigerungen sei in der anstehenden Heizsaison daher nicht zu rechnen, sagte E-Control-Ökonom Johannes Mayer im Gespräch mit der „APA“. Nach Österreich floss indes weiter Gas aus Russland – wenn auch nicht an die OMV. Für Kunden mit variablen Verträgen könnten sich laut Mayer minimale Steigerungen ergeben. „Wenn man einen solchen Vertrag abgeschlossen hat, wird man das geringfügig spüren.“ Konsumenten mit sogenannten Float-Tarifen stehe nach aktuellem Stand maximal eine Erhöhung von ein bis zwei Euro pro Monat ins Haus, schätzt der Experte.
Im Großhandel hatte der Gaspreis in Folge der Ankündigung des Lieferstopps knapp 47 Euro pro MWh zugelegt. Im Tagesverlauf beruhigte sich der Preis aber wieder auf das Niveau vor der Ankündigung. Längerfristig, also über den Winter 2024/2025 hinaus, sei die Entwicklung des Preisniveaus aktuell schwer abschätzbar, so Mayer. „Wir sehen schon, dass die Märkte nervös sind.“ Aus heutiger Sicht gehe der Markt allerdings davon aus, dass die Preise auch im vierten Quartal des kommenden Jahres stabil bleiben.
Weniger optimistisch ist der ehemalige OMV-Chef Gerhard Roiss. Seiner Einschätzung nach könnte es sehr wohl zu Anstiegen kommen. Im ORF-Radio plädierte er daher für Gegenmaßnahmen durch die Regierung, etwa mittels der Freigabe von Teilmengen aus der Gasreserve, um das Angebot am Markt zu erhöhen und somit preisstabilisierend zu wirken.
Vom Lieferstopp durch Gazprom betroffen ist nur die OMV. Über die Ukraine fließe weiterhin russisches Gas zum Knotenpunkt Baumgarten nach Österreich, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß, teilte die Regulierungsbehörde E-Control mit. Wem dieses Gas gehört, wisse man nicht, „aber es kommt Gas rein“, erklärte Mayer. Dieses Gas könnte nun direkt an der Börse gehandelt werden, hieß es aus der E-Control.
Offen blieb zunächst, ob die OMV in Zukunft russisches Gas über alternative Quellen beziehen wird, etwa aus der Slowakei oder von anderen Marktteilnehmern. „Wir haben in den letzten 3 Jahren große Bemühungen unternommen, unsere Lieferquellen und Transportkapazitäten mit nicht-russischem Gas zu diversifizieren. Bei einer Lieferunterbrechung von Gazprom werden wir primär auf unsere alternativen Lieferquellen zurückgreifen und unsere Kunden zuverlässig und ohne Unterbrechungen beliefern“, hieß es dazu auf „APA“-Anfrage.
Hintergrund des Gaslieferstopps an die OMV ist das Urteil eines Schiedsgerichts, mit dem der OMV 230 Mio. Euro Schadenersatz zugesprochen wurden. Die OMV kündigte daraufhin an, die Zahlungen an die Gazprom einzustellen, um sich die zugesprochene Millionensumme zurückzuholen.