Russland baut mehr als zehn Kernkraftwerke auf ausländischem Boden, um von der wachsenden Energienachfrage zu profitieren, die durch künstliche Intelligenz und sich entwickelnde Märkte angetrieben wird, zitiert „bne IntelliNews“ einen hochrangiger Kreml-Berater, der hinzufügte: „Uran ist das neue Gas“. Russlands boomender Export von Kernkraftwerken ist mit 60 Jahre laufenden Brennstoffliefer- und Serviceverträgen verbunden. Die Nuklearkooperationen werden damit Teil einer umfassenderen Strategie zur Festigung des globalen Einflusses mit den laufenden Projekten in Bangladesch, China, Ägypten, Indien, Iran und der Türkei Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) prognostiziert einen Anstieg der weltweiten Kernkraftwerkskapazität bis 2050 um 155% auf 950 GW. Russlands wachsendes Portfolio umfasst den Bau von Reaktoren, die Lieferung von Brennstoffen und damit verbundene Dienstleistungen in 54 Ländern, so eine Untersuchung des Norwegischen Instituts für Internationale Angelegenheiten. Medienberichten zufolge ist Russland an mehr als einem Drittel aller weltweit im Bau befindlichen neuen Reaktoren beteiligt. Westliche Regierungen versuchen, Russlands Dominanz im Nuklearsektor entgegenzuwirken. Die USA haben die Einfuhr von russisch angereichertem Uran verboten, während die meisten osteuropäischen Länder zu alternativen Lieferanten von Brennstoff gewechselt haben, der mit Reaktoren aus der Sowjet-Ära kompatibel ist. Die Bemühungen, Europa von den russischen Atomlieferungen abzukoppeln, stoßen allerdings auf Widerstand. EU-Energiekommissar Dan Jørgensen will im Rahmen umfassenderer Sanktionen die gesamte nukleare Lieferkette unter die Lupe nehmen. Ungarn und die Slowakei stehen solchen Initiativen jedoch weiterhin kritisch gegenüber. So erklärte der slowakische Premierminister Robert Fico nach einem Treffen mit Putin, dass Sanktionen, die die Stromerzeugung bedrohten, „inakzeptabel“ seien. Die Sanktionen gegen die Gazprombank als wichtigster Zahlstelle für russische Energie erweisen sich als Herausforderung. Ausnahmen von den Sanktionen gibt es für zivile Nuklearprojekte, mit Ausnahme des ungarischen Paks-2-Kraftwerks das erst nach Verhängung der Sanktionen auf den Weg gebracht wurde. Russland hat ein Auge auf die aufstrebenden Märkte für den Ausbau der Kernenergie geworfen, da viele Schwellenländer wie etwa Malaysia die Kernenergie als saubere Energiequelle nutzen wollen. Auf dem COP29-Gipfel der Vereinten Nationen in Aserbaidschan äußerte sich Jake Levine, leitender Direktor für Energiefragen beim Nationalen Sicherheitsrat der USA, besorgt über die wachsende Rolle Russlands und Chinas in der globalen Atomenergie und bezeichnete den Wettbewerb als „großes Problem“. Mit seinem aggressiven Vorstoß auf die internationalen Märkte will Russland seine Position als führender Akteur im Bereich der Kernenergie ausbauen, auch wenn die geopolitischen Spannungen eskalieren. Martin Klingsporn
OID+: Machtbereich durch Nuklearexporte erweitert
Russland baut mehr als zehn Kernkraftwerke auf ausländischem Boden, um von der wachsenden Energienachfrage zu profitieren, die durch künstliche Intelligenz und sich entwickelnde Märkte angetrieben wird, zitiert „bne IntelliNews“ einen hochrangiger Kreml-Berater, der hinzufügte: „Uran ist das neue Gas“.
Russlands boomender Export von Kernkraftwerken ist mit 60 Jahre laufenden Brennstoffliefer- und Serviceverträgen verbunden. Die Nuklearkooperationen werden damit Teil einer umfassenderen Strategie zur Festigung des globalen Einflusses mit den laufenden Projekten in Bangladesch, China, Ägypten, Indien, Iran und der Türkei
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) prognostiziert einen Anstieg der weltweiten Kernkraftwerkskapazität bis 2050 um 155% auf 950 GW. Russlands wachsendes Portfolio umfasst den Bau von Reaktoren, die Lieferung von Brennstoffen und damit verbundene Dienstleistungen in 54 Ländern, so eine Untersuchung des Norwegischen Instituts für Internationale Angelegenheiten. Medienberichten zufolge ist Russland an mehr als einem Drittel aller weltweit im Bau befindlichen neuen Reaktoren beteiligt.
Westliche Regierungen versuchen, Russlands Dominanz im Nuklearsektor entgegenzuwirken. Die USA haben die Einfuhr von russisch angereichertem Uran verboten, während die meisten osteuropäischen Länder zu alternativen Lieferanten von Brennstoff gewechselt haben, der mit Reaktoren aus der Sowjet-Ära kompatibel ist. Die Bemühungen, Europa von den russischen Atomlieferungen abzukoppeln, stoßen allerdings auf Widerstand. EU-Energiekommissar Dan Jørgensen will im Rahmen umfassenderer Sanktionen die gesamte nukleare Lieferkette unter die Lupe nehmen. Ungarn und die Slowakei stehen solchen Initiativen jedoch weiterhin kritisch gegenüber. So erklärte der slowakische Premierminister Robert Fico nach einem Treffen mit Putin, dass Sanktionen, die die Stromerzeugung bedrohten, „inakzeptabel“ seien.
Die Sanktionen gegen die Gazprombank als wichtigster Zahlstelle für russische Energie erweisen sich als Herausforderung. Ausnahmen von den Sanktionen gibt es für zivile Nuklearprojekte, mit Ausnahme des ungarischen Paks-2-Kraftwerks das erst nach Verhängung der Sanktionen auf den Weg gebracht wurde.
Russland hat ein Auge auf die aufstrebenden Märkte für den Ausbau der Kernenergie geworfen, da viele Schwellenländer wie etwa Malaysia die Kernenergie als saubere Energiequelle nutzen wollen. Auf dem COP29-Gipfel der Vereinten Nationen in Aserbaidschan äußerte sich Jake Levine, leitender Direktor für Energiefragen beim Nationalen Sicherheitsrat der USA, besorgt über die wachsende Rolle Russlands und Chinas in der globalen Atomenergie und bezeichnete den Wettbewerb als „großes Problem“. Mit seinem aggressiven Vorstoß auf die internationalen Märkte will Russland seine Position als führender Akteur im Bereich der Kernenergie ausbauen, auch wenn die geopolitischen Spannungen eskalieren.
Martin Klingsporn