Russlands galoppierende Verbraucherpreisinflation (CPI) hat im Dezember 2025 weiter zugenommen und ist auf 9,5 % im Jahresvergleich gestiegen, während die Zentralbank den Kampf gegen die steigenden Preise weiterhin verliert. Darüber berichtet „bne IntelliNews“ in einer Analyse. „Auf den Anstieg der russischen Inflation auf 9,5% im Dezember dürfte zu Beginn dieses Jahres ein Sprung auf über 10% folgen. Die Zentralbank hat die Messlatte für eine weitere Straffung hoch angesetzt, aber wir glauben, dass das Gleichgewicht in Richtung einer weiteren Zinserhöhung in diesem Quartal tendiert“, so Liam Peach, Senior Economist für Schwellenländer bei Capital Economics. Die Inflation begann im zweiten Quartal 2023 zu klettern, und die Gouverneurin der Zentralbank, Elvia Nabiullina, machte eine frühere Lockerungspolitik rückgängig und erhöht seitdem die Zinsen in einem vergeblichen Versuch, den Preisanstieg zu stoppen. In einer überraschenden Entscheidung im Dezember beließ die Zentralbank die Zinsen bei 21%, dem höchsten Stand seit Jahren. Die Zentralbank gerät zunehmend unter Druck, die Zinsen zu senken, welche die Kreditkosten auf ein sehr schmerzhaftes Niveau getrieben haben. Die Inflation im Jahresvergleich stieg von 8,9% im November auf 9,5% im letzten Monat. Damit blieb sie sogar ein wenig hinter den noch pessimistischeren Erwartungen des Marktes zurück (9,7 %). Im Monatsvergleich stiegen die Preise jedoch um satte 1,3%, berichtet Capital Economics. Alle Komponenten ziehen an, wobei die Inflation bei Nahrungsmitteln von 9,9% im November auf 11,1%, bei Dienstleistungen von 11,4% auf 11,5% und bei Nicht-Nahrungsmitteln von 5,7% auf 6,1% im Jahresvergleich wuchs. Die Kerninflation lag bei 1,0% gegenüber dem Vormonat, was nach Schätzungen von Capital Economics für das gesamte vierte Quartal einem saisonbereinigten Anstieg von rund 10% auf Jahresbasis entspricht. Das Problem ist, dass die traditionellen geldpolitischen Instrumente zur Senkung der Inflation nicht funktionieren, da die Ursache der Inflation nicht in Problemen mit der Geldmenge liegt, sondern in der Tatsache, dass der Kreml bis 2024 rund 10 Bill Rubel (100 Mrd US-Dollar) in Militärausgaben investiert hat – eine Geldquelle, die die Zentralbank nicht einschränken kann. Das Ergebnis ist, dass die russische Wirtschaft, die im vergangenen Jahr um schätzungsweise 4% wuchs, überhitzt ist und weit über ihr potenzielles Wachstum von etwa 1,5% hinausgeht.
OID+: Inflation „außer Kontrolle geraten“
Russlands galoppierende Verbraucherpreisinflation (CPI) hat im Dezember 2025 weiter zugenommen und ist auf 9,5 % im Jahresvergleich gestiegen, während die Zentralbank den Kampf gegen die steigenden Preise weiterhin verliert. Darüber berichtet „bne IntelliNews“ in einer Analyse.
„Auf den Anstieg der russischen Inflation auf 9,5% im Dezember dürfte zu Beginn dieses Jahres ein Sprung auf über 10% folgen. Die Zentralbank hat die Messlatte für eine weitere Straffung hoch angesetzt, aber wir glauben, dass das Gleichgewicht in Richtung einer weiteren Zinserhöhung in diesem Quartal tendiert“, so Liam Peach, Senior Economist für Schwellenländer bei Capital Economics.
Die Inflation begann im zweiten Quartal 2023 zu klettern, und die Gouverneurin der Zentralbank, Elvia Nabiullina, machte eine frühere Lockerungspolitik rückgängig und erhöht seitdem die Zinsen in einem vergeblichen Versuch, den Preisanstieg zu stoppen. In einer überraschenden Entscheidung im Dezember beließ die Zentralbank die Zinsen bei 21%, dem höchsten Stand seit Jahren. Die Zentralbank gerät zunehmend unter Druck, die Zinsen zu senken, welche die Kreditkosten auf ein sehr schmerzhaftes Niveau getrieben haben.
Die Inflation im Jahresvergleich stieg von 8,9% im November auf 9,5% im letzten Monat. Damit blieb sie sogar ein wenig hinter den noch pessimistischeren Erwartungen des Marktes zurück (9,7 %). Im Monatsvergleich stiegen die Preise jedoch um satte 1,3%, berichtet Capital Economics.
Alle Komponenten ziehen an, wobei die Inflation bei Nahrungsmitteln von 9,9% im November auf 11,1%, bei Dienstleistungen von 11,4% auf 11,5% und bei Nicht-Nahrungsmitteln von 5,7% auf 6,1% im Jahresvergleich wuchs. Die Kerninflation lag bei 1,0% gegenüber dem Vormonat, was nach Schätzungen von Capital Economics für das gesamte vierte Quartal einem saisonbereinigten Anstieg von rund 10% auf Jahresbasis entspricht.
Das Problem ist, dass die traditionellen geldpolitischen Instrumente zur Senkung der Inflation nicht funktionieren, da die Ursache der Inflation nicht in Problemen mit der Geldmenge liegt, sondern in der Tatsache, dass der Kreml bis 2024 rund 10 Bill Rubel (100 Mrd US-Dollar) in Militärausgaben investiert hat – eine Geldquelle, die die Zentralbank nicht einschränken kann. Das Ergebnis ist, dass die russische Wirtschaft, die im vergangenen Jahr um schätzungsweise 4% wuchs, überhitzt ist und weit über ihr potenzielles Wachstum von etwa 1,5% hinausgeht.