Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Polen kam es zu einem überraschend knappen Ergebnis. Der favorisierte liberale Warschauer Stadtpräsident (Oberbürgermeister) Rafał Trzaskowski konnte mit gut 31% nur sehr knapp seinen Hauptrivalen, den nationalkonservativen Konrad Nawrocki hinter sich lassen, der etwa 29% erzielte. Im Hinblick auf die Stichwahl zwischen diesen beiden Kandidaten am 1. Juni kommt für Trzaskowski hinzu, dass weitere rechtspopulistische bis rechtsradikale Kandidaten zusammen auf über 20% gekommen sind und das rechte Lager damit auf mehr als 50% der Stimmen bringen. Andere Kandidaten aus dem Mitte-Links-Bereich dagegen brachten gemeinsam nur etwa 15% auf die Waage. Es bleibt daher völlig unklar, ob der gemäßigt-progressive Trzaskowski, welcher derselben Partei angehört wie Regierungschef Donald Tusk, genügend Stimmen aufbringen kann gegen den parteilosen Nawrocki, der mit Unterstützung der PiS von Ex-Premier Jarosław Kaczyński ins Rennen gegangen ist. Die PiS führte unter anderem einen antideutschen Wahlkampf. Tusk und auch Trzaskowski werden dabei gern als „deutsche Agenten“ oder „Handlanger“ bezeichnet, die angeblich eher die Interessen des großen Nachbarn als die polnischen Angelegenheiten vertreten.
OID+: Präsidentschaftswahlen auf Messers Schneide
Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Polen kam es zu einem überraschend knappen Ergebnis. Der favorisierte liberale Warschauer Stadtpräsident (Oberbürgermeister) Rafał Trzaskowski konnte mit gut 31% nur sehr knapp seinen Hauptrivalen, den nationalkonservativen Konrad Nawrocki hinter sich lassen, der etwa 29% erzielte.
Im Hinblick auf die Stichwahl zwischen diesen beiden Kandidaten am 1. Juni kommt für Trzaskowski hinzu, dass weitere rechtspopulistische bis rechtsradikale Kandidaten zusammen auf über 20% gekommen sind und das rechte Lager damit auf mehr als 50% der Stimmen bringen. Andere Kandidaten aus dem Mitte-Links-Bereich dagegen brachten gemeinsam nur etwa 15% auf die Waage. Es bleibt daher völlig unklar, ob der gemäßigt-progressive Trzaskowski, welcher derselben Partei angehört wie Regierungschef Donald Tusk, genügend Stimmen aufbringen kann gegen den parteilosen Nawrocki, der mit Unterstützung der PiS von Ex-Premier Jarosław Kaczyński ins Rennen gegangen ist. Die PiS führte unter anderem einen antideutschen Wahlkampf. Tusk und auch Trzaskowski werden dabei gern als „deutsche Agenten“ oder „Handlanger“ bezeichnet, die angeblich eher die Interessen des großen Nachbarn als die polnischen Angelegenheiten vertreten.
Mirko Kaupat