ExportManager Online +
  • OstInsider
  • AsienInsider

OID+: AHK: Vertrauen ausländischer Investoren sinkt erneut

By Märkte Weltweit Medien – Redaktion on 05/21/2025

Das Vertrauen der europäischen Investoren in die Slowakei verschlechtert sich das zweite Jahr in Folge. Viele äußern sich besorgt über die Wirtschaftspolitik des Landes, die schleppende Nachfrage und den sich verschärfenden Arbeitskräftemangel, so eine neue Umfrage unter fast 100 Unternehmen, die im März durchgeführt wurde, schreibt der „Slovak Spectator“.
Nur 3% der Unternehmen bewerteten die derzeitige wirtschaftliche Lage der Slowakei als gut, während 41% sie als schlecht bezeichneten. Die Aussichten sind ebenso düster: Ein Nettosaldo von -64 Prozentpunkten spiegelt die Kluft zwischen optimistischen und pessimistischen Ansichten über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes wider. „Viele Unternehmen stehen nach wie vor unter starkem Kostendruck, und die globale Unsicherheit nimmt zu“, sagte Pavel Lakatos, der neu ernannte Präsident der Deutsch-Slowakischen Handelskammer (AHK Slowakei), die die Umfrage durchgeführt hat.
Auch die Erwartungen an die eigene Geschäftsentwicklung haben sich abgeschwächt. Während 31% der Unternehmen ihre eigene Lage noch als günstig einschätzen, rechnet ein wachsender Anteil mit einer Verschlechterung der Bedingungen, was die Netto-Geschäftsaussichten auf -18 Prozentpunkte drückt. Die Investitionstätigkeit ist stark zurückgegangen. Netto 24% der Unternehmen erwarten, dass sie ihre Investitionen zurückfahren werden, was einen beunruhigenden Trend für die Wettbewerbsfähigkeit der Slowakei darstellt. „Wir haben seit dem letzten Jahr einen kontinuierlichen Rückgang der Investitionsbereitschaft der Unternehmen festgestellt. Dies ist ein Warnzeichen. Ohne Investitionen leiden Innovation und Wettbewerbsfähigkeit“, warnte Lakatos.
Der Arbeitsmarkt bleibt angespannt: 53% der Befragten sehen den Fachkräftemangel als ein großes Risiko an. Dieser Mangel an Talenten treibt die Lohnkosten weiter in die Höhe, die in diesem Jahr voraussichtlich um fast 8% steigen werden – ein weiterer Schlag für die Unternehmen, die bereits seit zwei Jahren mit einer Rekordinflation zu kämpfen haben. Die Hälfte der befragten Unternehmen sieht in den Lohnkosten eine Hauptgefahr für das Geschäftswachstum in den nächsten zwölf Monaten. Bettina Trojer, Handelsberaterin an der österreichischen Botschaft in Bratislava, stellte fest: „Das ist eine Folge der anhaltenden Inflation und des seit langem bestehenden Mangels an qualifizierten Arbeitskräften.“
Die vorherrschende Sorge sind jedoch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen des Landes. Fast 60% der Befragten nannten regulatorische Unsicherheiten und Steuerbelastungen als die größten Wachstumsrisiken. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Investoren heute vor allem politische Stabilität und vorhersehbare Bedingungen schätzen“, sagte Lakatos.
Die Unternehmen kritisierten insbesondere die steigenden Steuer- und Sozialabgaben in der Slowakei nach dem jüngsten Haushaltskonsolidierungspaket scharf. Sie zeigten sich auch zunehmend unzufrieden mit der Transparenz des öffentlichen Auftragswesens und den Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung, die allesamt schlechter bewertet wurden als im Jahr zuvor. Trotz dieser Bedenken behält die Slowakei eine gewisse Attraktivität. Insgesamt 64% der befragten ausländischen Unternehmen gaben an, dass sie sich wieder für eine Investition im Land entscheiden würden, wobei sie Stärken wie die EU-Mitgliedschaft, die IKT- und Energieinfrastruktur und die Zuverlässigkeit der lokalen Zulieferer hervorhoben. „Es gibt hier ein dichtes Zulieferernetz, das ein wertvoller Vorteil für diversifizierte Lieferketten ist“, sagte Trojer. „Ermutigend ist, dass sich sowohl die Zahl als auch die technische Qualität der lokalen Zulieferer verbessert.
Angesichts schwindender Investitionsabsichten und erhöhter politischer Ängste deuten die Ergebnisse jedoch auf ein Land hin, das Gefahr läuft, seinen Wettbewerbsvorteil zu verlieren – es sei denn, es gelingt ihm, Klarheit und Vertrauen in seine wirtschaftliche Ausrichtung wiederherzustellen.

ADIAHKFDIInvestitionenSlowakeiVertrauen
Posted in OstInsider Daily.
PreviousOID+: EBWE unterstützt Investitionen von VGP
NextOID+: Verkehrsverbindungen nach Kasachstan aufgenommen
  • Kontakt
  • Widerrufsbelehrung
  • AGB
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum
  • OstInsider
  • AsienInsider