Russlands größtes Schifffahrtsunternehmen Sovcomflot hat im ersten Quartal 2025 einen Verlust von 393 Mio US-Dollar verbucht, ein dramatischer Umschwung gegenüber dem Gewinn von 216 Mio Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Ergebnisse kommen nach den neuen EU-Sanktionen gegen die so genannte russische „Schattenflotte“, schreibt die „Moscow Times“. Die Verluste überstiegen die Gesamteinnahmen, die um 48% auf 278,5 Mio Dollar zurückgingen. Sovcomflot führte den Einbruch der Einnahmen auf die „beispiellosen Sanktionen“ zurück, die die Einnahmen erheblich geschmälert und einen Teil der Flotte stillgelegt haben. „Das Management des Unternehmens ergreift Maßnahmen, um die Produktions- und Finanzverluste zu minimieren“, so Sovcomflot in einer Erklärung. Trotz der schlechten Ergebnisse verfügt Sovcomflot nach eigenen Angaben immer noch über ausreichende Barreserven und eine stabile Finanzlage. Vor der Invasion in der Ukraine betrieb Sovcomflot die weltweit größte Flotte von Tankern der Aframax-Klasse und besaß 10 Eisbrecher. Im Rahmen der umfassenden Sanktionen, die der scheidende US-Präsident Joe Biden gegen die russischen Öl- und Gaseinnahmen – eine wichtige Finanzierungsquelle für den Kreml und seine Kriegsmaschinerie – verhängt hatte, setzte Washington im Januar 54 Tanker der Sovcomflot und vier ihrer Gastanker auf die schwarze Liste. Darüber hinaus verhängte die Europäische Union Sanktionen gegen die Sovcomflot-Tochter SCF Arctica und 74 weitere Tanker mit russischer Beteiligung. Diese Sanktionen wurden jetzt im Mai nochmals von der EU und Großbritannien für hunderte von Schiffen verschärft, die russische Waren transportieren. In seiner Erklärung berichtet Sovcomflot von Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Zahlungen und der Bindung von Kunden. „Die Beschränkungen haben zu zusätzlichen geschäftlichen und logistischen Komplikationen geführt“, erklärte das Unternehmen und warnte vor einer möglichen Kürzung der Zahlungen im Rahmen bestimmter Verträge. „Das Unternehmen steht vor einer schwierigen Phase der Anpassung an die neuen Sanktionen, die im Januar eingeführt wurden. Einige Partner hatten bereits Ende letzten Jahres damit begonnen, ihre Lieferungen über Sovcomflot zu kürzen“, sagte BKC-Analyst Dmitry Bulgakov im März. Sovcomflot sieht sich auch mit rechtlichen Komplikationen konfrontiert, da das Unternehmen nun alle sechs Monate die Registrierung seiner Schiffe ändern muss. Nachdem Sovcomflot mehr als zwei Jahrzehnte lang unter liberianischer Flagge gefahren war, hat das Unternehmen seine Flottenregistrierung inzwischen nach Gabun, dann nach Barbados und zuletzt nach Oman verlegt. Die Brookings Institution schätzt, dass Russlands „Schattenflotte“ 343 Schiffe umfasst, welche die Sanktionen umgehen.
OID+: „Schattenflotte“: Größtes Schifffahrtsunternehmen im Minus
Russlands größtes Schifffahrtsunternehmen Sovcomflot hat im ersten Quartal 2025 einen Verlust von 393 Mio US-Dollar verbucht, ein dramatischer Umschwung gegenüber dem Gewinn von 216 Mio Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Ergebnisse kommen nach den neuen EU-Sanktionen gegen die so genannte russische „Schattenflotte“, schreibt die „Moscow Times“.
Die Verluste überstiegen die Gesamteinnahmen, die um 48% auf 278,5 Mio Dollar zurückgingen. Sovcomflot führte den Einbruch der Einnahmen auf die „beispiellosen Sanktionen“ zurück, die die Einnahmen erheblich geschmälert und einen Teil der Flotte stillgelegt haben. „Das Management des Unternehmens ergreift Maßnahmen, um die Produktions- und Finanzverluste zu minimieren“, so Sovcomflot in einer Erklärung. Trotz der schlechten Ergebnisse verfügt Sovcomflot nach eigenen Angaben immer noch über ausreichende Barreserven und eine stabile Finanzlage.
Vor der Invasion in der Ukraine betrieb Sovcomflot die weltweit größte Flotte von Tankern der Aframax-Klasse und besaß 10 Eisbrecher. Im Rahmen der umfassenden Sanktionen, die der scheidende US-Präsident Joe Biden gegen die russischen Öl- und Gaseinnahmen – eine wichtige Finanzierungsquelle für den Kreml und seine Kriegsmaschinerie – verhängt hatte, setzte Washington im Januar 54 Tanker der Sovcomflot und vier ihrer Gastanker auf die schwarze Liste. Darüber hinaus verhängte die Europäische Union Sanktionen gegen die Sovcomflot-Tochter SCF Arctica und 74 weitere Tanker mit russischer Beteiligung. Diese Sanktionen wurden jetzt im Mai nochmals von der EU und Großbritannien für hunderte von Schiffen verschärft, die russische Waren transportieren.
In seiner Erklärung berichtet Sovcomflot von Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Zahlungen und der Bindung von Kunden. „Die Beschränkungen haben zu zusätzlichen geschäftlichen und logistischen Komplikationen geführt“, erklärte das Unternehmen und warnte vor einer möglichen Kürzung der Zahlungen im Rahmen bestimmter Verträge. „Das Unternehmen steht vor einer schwierigen Phase der Anpassung an die neuen Sanktionen, die im Januar eingeführt wurden. Einige Partner hatten bereits Ende letzten Jahres damit begonnen, ihre Lieferungen über Sovcomflot zu kürzen“, sagte BKC-Analyst Dmitry Bulgakov im März.
Sovcomflot sieht sich auch mit rechtlichen Komplikationen konfrontiert, da das Unternehmen nun alle sechs Monate die Registrierung seiner Schiffe ändern muss. Nachdem Sovcomflot mehr als zwei Jahrzehnte lang unter liberianischer Flagge gefahren war, hat das Unternehmen seine Flottenregistrierung inzwischen nach Gabun, dann nach Barbados und zuletzt nach Oman verlegt. Die Brookings Institution schätzt, dass Russlands „Schattenflotte“ 343 Schiffe umfasst, welche die Sanktionen umgehen.