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OID+: Land will beim Flugverkehr hoch hinaus

By Märkte Weltweit Medien – Redaktion on 05/27/2025

Kasachstan rüstet sich für steigende Passagier- und Frachtzahlen im Luftverkehr. Neben dem Ausbau von Flughäfen und neuen Verbindungen treibt es die Privatisierung seiner Airports weiter voran. Darüber berichtet die „Germany Trade and Invest“ (GTAI). Unter anderem plant ein deutsch-kasachisches Konsortium einen Großflughafen.
Der kasachische Luftraum ist derzeit aus mehreren Gründen gefragt. In- und ausländische Airlines haben in den letzten Jahren eine Vielzahl neuer Flugrouten etabliert, die kasachische Reisende in den Urlaub befördern und eine wachsende Anzahl ausländischer Gäste ins Land bringen. Für das Jahr 2024 meldete die kasachische Regierung einen Besucherrekord von über 10 Mio Menschen. Hinzu kommt, dass Kasachstan sich als Umschlagplatz für Luftfracht ins Spiel bringt. Der größte Binnenstaat der Welt hat eine günstige geografische Lage zwischen Europa und China und stellt eine Alternative zur Flugroute über Russland dar. Kasachstan möchte sich als Hub für Flüge in den Bereichen Passage und Fracht gleichermaßen etablieren und setzt dabei auf eine moderne Flughafeninfrastruktur, mit der es weitere Airlines anlocken will.
In den letzten Jahren wurde bereits eine Reihe von Flughäfen privatisiert. Der Staat spart hierdurch Kosten. Reisende profitieren von einer besseren Qualität sowie von einer wachsenden Zahl an Reisezielen im Zuge von Investitionen und Erweiterungen. Ein Beispiel hierfür ist der Flughafen Almaty, der seit 2021 von der türkischen TAV Airports Holding betrieben wird und 2024 um ein modernes Terminal erweitert wurde. Das Management des Hauptstadtflughafens Astana liegt seit 2023 bei der Terminals Holding aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Im Staatsbesitz verblieben und für die Privatisierung vorgesehen sind unter anderem die Flughäfen Kostanai, Pawlodar und Kyzylorda. Für letzteren interessiert sich die vietnamesische Sovico Group. Das Unternehmen hat kürzlich 51% an der kasachischen Airline Qazaq Air erworben und sich verpflichtet, 20 Flugzeuge bereitzustellen. Für die zukünftig unter dem Namen Vietjet Qazaqstan operierende Fluglinie, die Kasachstan besser mit Südostasien verbinden soll, sucht Sovico Group eine Base.
Was das für den Flughafen Kyzylorda bedeuten könnte, zeigt der Blick in andere Städte. Nachdem TAV das neue Terminal für internationale Flüge in Almaty in Betrieb genommen hatte, folgte im Mai 2025 die Ankündigung, 362 Mio US-Dollar in die Instandsetzung der Start- und Landebahnen sowie die Modernisierung des Inlandsterminals zu investieren. Der Vertrag mit dem kasachischen Verkehrsministerium sieht zudem vor, ein Flughafenhotel, eine Klinik und ein Schulungszentrum bis 2029 fertigzustellen.
Auch der Flughafen in der südlichen Millionenmetropole Schymkent wurde 2024 erweitert. Die Fluglinie SCAT nutzt diesen als Heimatflughafen und investierte über 50 Mio Dollar in ein neues Terminal, das im Dezember 2024 seine Pforten öffnete. Geplant sind zudem eine zweite Start- und Landebahn bis 2026, Wartungsanlagen, ein Pilotenausbildungszentrum, Räume für Cateringfirmen und ein Hotel. Mit Direktflügen nach München, Budapest, Shanghai und Seoul ab Mai 2025 macht SCAT den Flughafen Schymkent zum dritten regionalen Drehkreuz in Kasachstan neben Almaty und Astana.
Neben der Kapazitätserweiterung bestehender Flughäfen hat die Regierung des Landes 2025 auch mit dem Bau von drei neuen, kleineren Airports begonnen, die in erster Linie den Tourismus stärken sollen. Ihre Standorte sind der Saissansee, der Nationalpark Katon-Karagay und die Küste des Kaspischen Meeres in Kendirli. Laut Medienberichten werden die beiden ersteren Flughäfen im Osten Kasachstans noch Ende 2025 fertiggestellt. Neben Inlandsflügen sind Verbindungen nach China sowie in die Mongolei geplant.
In der Sonderwirtschaftszone Khorgos – Eastern Gate an der Grenze zu China will das deutsch-kasachische Konsortium Skyhansa einen Fracht-Passagier-Flughafen bauen. Dazu wurde während des Besuchs des damaligen Bundeskanzlers Olaf Scholz im September 2024 ein Rahmenvertrag mit dem kasachischen Verkehrsministerium unterzeichnet, der folgendes vorsieht:
• Passagierterminal mit einer Kapazität von bis zu 500 Personen/Stunde;
• Treibstofflager mit einer Kapazität von bis zu 550.000 t/Jahr;
• Frachtterminal mit einem vollständigen Frachtumschlag von bis zu 250.000 t/Jahr;
• Einrichtung eines technischen Zentrums für die Flugzeugwartung;
• Entwicklung weiterer touristischer Infrastruktur.
Der Gesamtbetrag der privaten Investitionen in das Projekt soll sich auf 500 Mio Dollar belaufen. Bislang hat die Regionalregierung von Schetissu ein Grundstück für den Bau des Flughafens zugewiesen. Der Investor plant, nach Abschluss eines Investitionsabkommens das Projekt anzugehen. Während erste Flugzeuge bereits 2027 starten und landen könnten, ist mit einem Abschluss des Gesamtprojektes erst 2032 zu rechnen.

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