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OID+: Viele Anreize für deutsche Investoren

By Quelle: Germany Trade & Invest, GTAI on 06/02/2025

Eine gut ausgeprägte industrielle Basis, wettbewerbsfähige Arbeitskosten sowie die geografische Nähe zum EU-Markt machen Bosnien und Herzegowina zu einem attraktiven Ziel ausländischer Direktinvestitionen (ADI). Das Land verzeichnet einen starken ADI-Zufluss, darunter auch aus Deutschland, schreibt die Germany Trade and Invest (GTAI).
Bei den ADI handelt es sich meist um Gewinne, die in neue Vorhaben reinvestiert werden. Häufig fließen die Mittel in Nearshoring-Projekte, mit denen die Produktion aus Asien wieder näher an den Hauptabnehmermarkt EU zurückgeholt wird. Der Großteil der Investitionen fließt dabei in die verarbeitende Industrie, das Bankenwesen, sowie den Telekommunikations- und Energiesektor.
Doch die politische Dauerkrise und die zunehmende Unsicherheit könnten Investoren verunsichern und dazu verleiten, geplante Vorhaben in anderen Ländern der Region zu realisieren. Zudem sehen sich ausländische Investoren mit strukturellen Herausforderungen konfrontiert. Dazu zählen vor allem der ineffiziente öffentliche Sektor, eine überbordende Bürokratie, die uneinheitliche Auslegung von Regeln und Vorschriften sowie Korruption.
Die größten ausländischen Investoren in Bosnien und Herzegowina kommen aus den Nachbarstaaten Kroatien, Serbien, Österreich und Slowenien. Unternehmen aus Deutschland landen auf Platz 5. Viele Investitionen aus der Bundesrepublik werden jedoch auch über die Südosteuropa-Zentralen der Konzerne in Österreich abgewickelt. Investitionen aus China spielen in Bosnien und Herzegowina kaum eine Rolle. Dafür gehören die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Kuwait zu den Top 15-Investoren.
Eine Sonderrolle spielt Russland: Im Jahr 2023 flossen rund 192 Mio Euro an ADI ins Land. Dabei dürfte es sich allerdings um einen Einmaleffekt handeln. Im Vorjahr vereinbarte das größte Land der Erde mit der Entität Republika Srpska den Bau von zwei Gaskraftwerken. Damit will der Kreml die Abhängigkeit des Landes von Gaslieferungen zementieren.
Mit der weiteren EU-Integration wird das Land für neue Investitionen in Schlüsselbranchen wie die Metallverarbeitung und erneuerbare Energien noch attraktiver. Zudem peilt Bosnien und Herzegowina die Mitgliedschaft in der Single European Payment Area (SEPA) an. Nach der Implementierung könnten Überweisungen ohne Gebühren getätigt werden. Doch aktuell erfüllt das Land noch nicht die notwendigen gesetzlichen Voraussetzungen.
Rund 550 meist kleine und mittelständische Unternehmen mit deutschem Kapital sind auf dem bosnischen Markt aktiv und beschäftigen rund 25.000 Mitarbeitende. Branchengrößen wie Mann+Hummel, Siemens oder Lidl haben in der Autozuliefer-, der Energiewirtschaft sowie im Groß- und Einzelhandel investiert. Vor allem in der Autozulieferindustrie spielen deutsche Firmen eine entscheidende Rolle in den Lieferketten. Zulieferbetriebe fertigen vor Ort unter anderem Bremssysteme oder Sitze für OEM wie Volkswagen, BMW oder Audi. Im Maschinenbau investieren deutsche Unternehmen in Betriebe zur Bearbeitung von Metallteilen, die größtenteils nach Deutschland geliefert werden. In der Energiewirtschaft konzentrieren sich deutsche Investoren auf erneuerbare Energien, insbesondere in Wind- und Solarparks. Zudem erweitern deutsche Discounter wie Lidl ihre Präsenz im Land.
Die meisten deutschen Firmen bearbeiten den Markt zusammen mit lokalen Partnern oder unterhalten eigene Fertigungsstätten.

ADIBosnienBosnien und HerzegowinaFDIHerzegowina
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