Die russische Zentralbank hat am Freitag angesichts der hartnäckigen hohen Inflation den Leitzins von 5,5 auf 6,5 Prozent angehoben.
Die drastischste Leitzinserhöhung seit 2014 wird einige Konsequenzen mit sich bringen – sowohl für den Rubel als auch das russische Wirtschaftssystem im Allgemeinen. Es war bereits die vierte Erhöhung, seit die Zentralbank im März 2021 die „Zinswende“ eingeleitet hatte. Davor wurde der Zinssatz im Zuge der Corona-Pandemie über Monate hinweg kontinuierlich gesenkt, um die russische Wirtschaft zu stützen, die während der Krise dringend auf billiges Geld angewiesen war.
Der schwache Rubel und der weltweite Anstieg der Kosten für landwirtschaftliche Erzeugnisse trieben die Preise für viele Produkte zuletzt jedoch in die Höhe. Im April wurde der Zinssatz auf fünf Prozent angehoben, und die meisten Wirtschaftsexperten waren der Meinung, dass der Höhepunkt der Inflation überschritten sei. Allerdings liegt die Inflation derzeit bei 5,5 Prozent und könnte nach Angaben der Zentralbank bis zum Ende des Jahres sogar auf bis zu 6,2 Prozent steigen. „Wir dürfen uns nicht mit erhöhten Inflationserwartungen abfinden, damit sie sich nicht auf diesem hohen Niveau verankern“, erklärt entsprechend Zentralbankchefin Elwira Nabiullina.
Eine der offensichtlichen Folgen der Entscheidung ist das Ansteigen des Prozentsatzes für Kredite. Die höheren Kosten für Anleihen werden laut Experten die Wirtschaftstätigkeit bremsen – Russland könnte bis zu 0,3 Prozent seiner Wirtschaftsleistung einbüßen. Auf der anderen Seite steigen aber auch die Einlagensätze für Sparer – kurzfristig ist mit Sätzen in Höhe von sechs bis sieben Prozent zu rechnen.
Was den Rubel angeht, so wird sich ein höherer Zinssatz wahrscheinlich positiv auswirken. Allerdings wird die russische Landeswährung von diesem Effekt wahrscheinlich nicht allzu lange profitieren können. Grund dafür ist die Entscheidung des Finanzministeriums und der Zentralbank, die Währungsreserven aufzufüllen und dafür Milliarden an US-Dollar auf dem Inlandsmarkt aufzukaufen.
News aus dem Kreml zu Wirtschaft und Politik: Russland – Zinssprung und seine Auswirkungen
Die russische Zentralbank hat am Freitag angesichts der hartnäckigen hohen Inflation den Leitzins von 5,5 auf 6,5 Prozent angehoben.
Die drastischste Leitzinserhöhung seit 2014 wird einige Konsequenzen mit sich bringen – sowohl für den Rubel als auch das russische Wirtschaftssystem im Allgemeinen. Es war bereits die vierte Erhöhung, seit die Zentralbank im März 2021 die „Zinswende“ eingeleitet hatte. Davor wurde der Zinssatz im Zuge der Corona-Pandemie über Monate hinweg kontinuierlich gesenkt, um die russische Wirtschaft zu stützen, die während der Krise dringend auf billiges Geld angewiesen war.
Der schwache Rubel und der weltweite Anstieg der Kosten für landwirtschaftliche Erzeugnisse trieben die Preise für viele Produkte zuletzt jedoch in die Höhe. Im April wurde der Zinssatz auf fünf Prozent angehoben, und die meisten Wirtschaftsexperten waren der Meinung, dass der Höhepunkt der Inflation überschritten sei. Allerdings liegt die Inflation derzeit bei 5,5 Prozent und könnte nach Angaben der Zentralbank bis zum Ende des Jahres sogar auf bis zu 6,2 Prozent steigen. „Wir dürfen uns nicht mit erhöhten Inflationserwartungen abfinden, damit sie sich nicht auf diesem hohen Niveau verankern“, erklärt entsprechend Zentralbankchefin Elwira Nabiullina.
Eine der offensichtlichen Folgen der Entscheidung ist das Ansteigen des Prozentsatzes für Kredite. Die höheren Kosten für Anleihen werden laut Experten die Wirtschaftstätigkeit bremsen – Russland könnte bis zu 0,3 Prozent seiner Wirtschaftsleistung einbüßen. Auf der anderen Seite steigen aber auch die Einlagensätze für Sparer – kurzfristig ist mit Sätzen in Höhe von sechs bis sieben Prozent zu rechnen.
Was den Rubel angeht, so wird sich ein höherer Zinssatz wahrscheinlich positiv auswirken. Allerdings wird die russische Landeswährung von diesem Effekt wahrscheinlich nicht allzu lange profitieren können. Grund dafür ist die Entscheidung des Finanzministeriums und der Zentralbank, die Währungsreserven aufzufüllen und dafür Milliarden an US-Dollar auf dem Inlandsmarkt aufzukaufen.