Seit Sommer 2020 verfügt Hongkong mit dem Re-industrialisation Funding Scheme über ein neues Finanzierungsprogramm für Unternehmen, die sich mit smarter Produktion in der Sonderverwaltungsregion ansiedeln oder dort bestehende Fertigungen auf den neuesten Stand der Technik bringen wollen. Erste Erfolge zeichnen sich ab.
Ein Blick auf Hongkongs SWOT-Analyse zeigt: Neben all den bekannten Vorteilen und Möglichkeiten, die die Sonderverwaltungsregion bietet, gibt es auf der anderen Seite Schwächen, für die die Regierung mittelfristig Lösungen finden muss. Aktuell zählt dazu auch weiterhin der Mangel an verarbeitendem Gewerbe, der historisch gewachsen ist. Noch in den 1970er-Jahren steuerte die Industrie mehr als 30 Prozent zum BIP Hongkongs bei. Standorte in Südostasien wurden jedoch schnell attraktiver, und auch Chinas verstärkte Öffnung für ausländische Investoren hatte zur Folge, dass in Hongkong ansässige Unternehmen in den 1990er-Jahren weiter abwanderten. Das nahegelegene Perlflussdelta lockte zum einen mit ausreichend Platz für Kapazitätserweiterungen, zum anderen konnte dort wegen der niedrigen Lohn- und sonstigen Kosten viel billiger produziert werden.
Am Ende dieses Prozesses hatte Hongkong fast sein gesamtes verarbeitendes Gewerbe verlagert und infolgedessen kaum noch Industrieunternehmen und nur noch wenige Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aufzuweisen. Entsprechend niedrig waren die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, 2016 machten sie gerade einmal rund 0,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus (zum Vergleich: Israel wendete im selben Jahr 4,5 % seines BIP für F&E-Zwecke auf, Deutschland 2,8 %).
Seit Ende 2017 steuert Hongkongs Regierung gegen diese Entwicklung an. 2022 sollen die F&E-Ausgaben 1,5 Prozent des Hongkonger BIP ausmachen, Innovation und Technologie als wichtige Pfeiler der Diversifizierungsstrategie festen Halt geben. Dafür fließen seitdem große Summen aus dem Haushalt in die Förderung von Innovation und Technologie sowie die Wiederansiedelung von Industrie. Hier konzentriert sich die SVR auf Bereiche wie Biotechnologie, künstliche Intelligenz, Smart Cities, Fintech sowie Informations- und Kommunikationstechnologie.
„Hongkongs Regierung hat in den letzten Jahren aktiv die Reindustrialisierung des Standorts gefördert“, sagt Rebecca Pun, Chefin der Innovation and Technology Commission (ITC). „Unser Ziel besteht darin die Wirtschaft zu diversifizieren und neue Wachstumsfelder zu identifizieren.“ Damit das gelingt, werden unterschiedliche Förderprogramme aufgelegt, die Zusammenarbeit mit dem Festland in den Bereichen Wissenschaft und Technologie ausgebaut und Akteure der technischen Infrastruktur wie Cyberport, Hong Kong Productivity Council und Hong Kong Science and Technology Park Corporation, um nur einige zu nennen, eingebunden, unterstützt und vernetzt.
RFS-Finanzierungsprogramm für den Aufbau smarter Produktionslinien Zu den Fördermaßnahmen gehört auch der Re-industrialisation Funding Scheme (RFS). Das Finanzierungsprogramm wurde im Juli 2020 von der ITC im Rahmen des Innovation and Technologiefonds ins Leben gerufen, um damit produzierende Unternehmen beim Aufbau neuer intelligenter Fertigungslinien in Hongkong zu unterstützen. Das Programm ermöglicht eine Projektfinanzierung auf 1:2-Basis. Das bedeutet konkret, dass die Regierung maximal ein Drittel der gesamten genehmigten Projektkosten oder 15 Millionen US-Dollar pro Projekt übernimmt, je nachdem, welcher Betrag niedriger ist.
Das über den RFS bereitgestellte Geld können die Unternehmen für alle Ausgaben verwenden, die in direktem Zusammenhang mit dem Aufbau neuer Produktionslinien anfallen. Das Spektrum ist vielfältig und reicht von den Kosten für Beschaffung, Installation und Inbetriebnahme von Maschinen und Ausrüstungen oder der Vergütung technischer Berater, die für Planung und Einrichtung der betreffenden Anlage verantwortlich zeichnen bis hin zu Ausgaben für notwendige Tests oder die Schulung von Mitarbeitern. Auch Gebühren für Patentanmeldungen, externe Audits und Rechtsberatung im Kontext der rechtlichen Betreuung lassen sich abrechnen.
„Mit dem RFS-Programm wollen wir die Unternehmer ermutigen, moderne Fertigungsindustrien in Hongkong aufzubauen, die auf smarter Produktion basieren“, sagt Rebecca Pun, und betont: „Alle Industriezweige sind willkommen.“ Es gehe darum, neue Technologien anzuwenden, zu vernetzen und intelligent zu nutzen. Pun hat dabei Anwendungen im Blick wie das industrielle Internet der Dinge, die Nutzung und Analyse von Echtzeitdaten, fortschrittliche Mensch-Maschine-Schnittstellen, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, Automatisierung, Robotik etc. Personal- und flächenintensive Produktion ist also nicht gefragt; gute Chancen vom Programm zu profitieren haben Unternehmen, die mit innovativen Ideen unterwegs sind, oder vorhandene Fertigungslinien auf den neuesten Stand bringen wollen. Zugangsvoraussetzung für die Bewerbung um RFS-Fördermittel ist eine Niederlassung in Hongkong, die gemäß der Companies Ordinance (Cap. 622) gegründet wurde. ITC-Chefin Rebecca Pun lädt deutsche Unternehmen ausdrücklich ein, sich zu bewerben.
„Mit dem RFS-Programm wollen wir die Unternehmer ermutigen, moderne Fertigungsindustrien in Hongkong aufzubauen, die auf smarter Produktion basieren.“
Rebecca Pun, Commissioner for Innovation and Technology
Bisher wurden neun Projekte im Rahmen des Re-industrialisation Funding Scheme genehmigt. Die nachfolgenden zwei Beispiele zeigen, in welche Richtung es dabei geht: So wird ein lokales Technologieunternehmen eine smarte Elektrospinn-Produktionslinie für Nanofaserfiltermaterial aufbauen, mit der sich Effizienz und Qualität der Produktion verbessern lassen. Herkömmliche Nadel-Elektrospinn-Produktionslinien haben das Problem, dass ihre Nadeln leicht verstopfen und dann manuell gewechselt werden müssen. Zudem fehlen Echtzeitüberwachungssysteme. Da die Nachfrage nach Biochips für diagnostische Schnelltests stark gestiegen ist, will ein lokales Biotechunternehmen ebenfalls in eine neue, smarte Produktionslinie investieren. Der gesamte Fertigungsprozess erfolgt in einer Reinraumumgebung, intelligente Technologien wie Echtzeitdatenanalyse und der Einsatz von Robotersystemen sorgen nicht nur für höhere Produktionskapazitäten, sondern erleichtern zugleich die Arbeit und senken das Risiko von Produktkontaminationen.
Hong Kong Productivity Council unterstützt mit technischen Dienstleistungen Da es mit finanzieller Förderung allein nicht getan ist, um die Initiative der Hongkonger Regierung voranzutreiben, unterstützt der Hong Kong Productivity Council (HKPC) Unternehmen aus verschiedenen Branchen ganz praktisch dabei, ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Als federführender Ansprechpartner für Industrie-4.0-Themen in Hongkong hat das HKPC die Aufgabe, umfassende technische Dienstleistungen für Unternehmen bereitzustellen, die in Hongkong intelligente Produktionslinien oder auch eine „smarte Fabrik“ einrichten möchten. Dafür bietet das HKPC Komplettlösungen an, die von der Machbarkeitsstudie bis zur vollständigen Implementierung reichen, einschließlich notwendiger Tests und Inbetriebnahme sowie der erforderlichen Schulung für technisches Personal und Ingenieure.
Dazu kommen Informationsangebote im Reindustrialisierungs-Showroom im HKPC-Gebäude sowie im Rahmen von Konferenzen und Seminaren oder auch in den Medien sowie das Engagement der HKPC-Mitarbeiter bei Fortbildungsveranstaltungen in Unternehmen. Um den lokalen F&E-Talentpool weiter zu stärken, richten sich spezielle Angebote an die jüngere Generation. Jugendliche sollen so für die MINT-Fächer begeistert und bei Studierenden das Interesse an Innovation und Technologie vertieft werden.
Edmond Lai, Chief Digital Officer des Hong Kong Productivity Council fasst zusammen: „Das HKPC ist bestrebt, die Reindustrialisierung zu beschleunigen und die Hongkonger Unternehmer dabei zu unterstützen, die Stärke der Marke ‚Made in Hong Kong‘ langfristig zu demonstrieren.“ In mehr als 90 Reindustrialisierungsprojekten ist das HKPC bisher beratend tätig geworden, so Lai.
„Das HKPC will auch dabei unterstützen, die Stärke der Marke ‚Made in Hong Kong‘ langfristig zu demonstrieren.“
Edmond Lai, Chief Digital Officer, Hong Kong Productivity Council
Jüngster Erfolg ist der von seiner Organisation betreute Aufbau einer smarten Produktionslinie bei NiRoTech Ltd. Das 2013 in Hongkong gegründete Unternehmen ist auch an Standorten auf dem Festland und in Vietnam aktiv und hat sich als Fertigungsdienstleister für elektronische Komponenten einen Namen gemacht. Ende 2018 fiel die Entscheidung, mit Unterstützung des HKPC eine Fertigungslinie in Hongkong zu errichten, die KI, Robotik und Cloudtechnologie zu einem smarten Ganzen vereint. NiRoTech hat zwölf Millionen Hongkong-Dollar investiert (umgerechnet 1,3 Millionen Euro), ein Teil der Investitionssumme wurde über das Förderprogramm „R&D Cash Rebate Scheme“ der Innovation and Technology Commission (ITC) beigesteuert. Seit einigen Monaten wird auf der Anlage erfolgreich gefertigt, Produktion, Montage und Qualitätskontrolle sind vollständig automatisiert und digitalisiert – ein für beide Seiten erfolgreiches Reindustrialisierungsprojekt.
Smart ist gefragt
Seit Sommer 2020 verfügt Hongkong mit dem Re-industrialisation Funding Scheme über ein neues Finanzierungsprogramm für Unternehmen, die sich mit smarter Produktion in der Sonderverwaltungsregion ansiedeln oder dort bestehende Fertigungen auf den neuesten Stand der Technik bringen wollen. Erste Erfolge zeichnen sich ab.
Ein Blick auf Hongkongs SWOT-Analyse zeigt: Neben all den bekannten Vorteilen und Möglichkeiten, die die Sonderverwaltungsregion bietet, gibt es auf der anderen Seite Schwächen, für die die Regierung mittelfristig Lösungen finden muss. Aktuell zählt dazu auch weiterhin der Mangel an verarbeitendem Gewerbe, der historisch gewachsen ist. Noch in den 1970er-Jahren steuerte die Industrie mehr als 30 Prozent zum BIP Hongkongs bei. Standorte in Südostasien wurden jedoch schnell attraktiver, und auch Chinas verstärkte Öffnung für ausländische Investoren hatte zur Folge, dass in Hongkong ansässige Unternehmen in den 1990er-Jahren weiter abwanderten. Das nahegelegene Perlflussdelta lockte zum einen mit ausreichend Platz für Kapazitätserweiterungen, zum anderen konnte dort wegen der niedrigen Lohn- und sonstigen Kosten viel billiger produziert werden.
Am Ende dieses Prozesses hatte Hongkong fast sein gesamtes verarbeitendes Gewerbe verlagert und infolgedessen kaum noch Industrieunternehmen und nur noch wenige Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aufzuweisen. Entsprechend niedrig waren die Ausgaben für Forschung und Entwicklung, 2016 machten sie gerade einmal rund 0,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus (zum Vergleich: Israel wendete im selben Jahr 4,5 % seines BIP für F&E-Zwecke auf, Deutschland 2,8 %).
Seit Ende 2017 steuert Hongkongs Regierung gegen diese Entwicklung an. 2022 sollen die F&E-Ausgaben 1,5 Prozent des Hongkonger BIP ausmachen, Innovation und Technologie als wichtige Pfeiler der Diversifizierungsstrategie festen Halt geben. Dafür fließen seitdem große Summen aus dem Haushalt in die Förderung von Innovation und Technologie sowie die Wiederansiedelung von Industrie. Hier konzentriert sich die SVR auf Bereiche wie Biotechnologie, künstliche Intelligenz, Smart Cities, Fintech sowie Informations- und Kommunikationstechnologie.
„Hongkongs Regierung hat in den letzten Jahren aktiv die Reindustrialisierung des Standorts gefördert“, sagt Rebecca Pun, Chefin der Innovation and Technology Commission (ITC). „Unser Ziel besteht darin die Wirtschaft zu diversifizieren und neue Wachstumsfelder zu identifizieren.“ Damit das gelingt, werden unterschiedliche Förderprogramme aufgelegt, die Zusammenarbeit mit dem Festland in den Bereichen Wissenschaft und Technologie ausgebaut und Akteure der technischen Infrastruktur wie Cyberport, Hong Kong Productivity Council und Hong Kong Science and Technology Park Corporation, um nur einige zu nennen, eingebunden, unterstützt und vernetzt.
RFS-Finanzierungsprogramm für den Aufbau smarter Produktionslinien
Zu den Fördermaßnahmen gehört auch der Re-industrialisation Funding Scheme (RFS). Das Finanzierungsprogramm wurde im Juli 2020 von der ITC im Rahmen des Innovation and Technologiefonds ins Leben gerufen, um damit produzierende Unternehmen beim Aufbau neuer intelligenter Fertigungslinien in Hongkong zu unterstützen. Das Programm ermöglicht eine Projektfinanzierung auf 1:2-Basis. Das bedeutet konkret, dass die Regierung maximal ein Drittel der gesamten genehmigten Projektkosten oder 15 Millionen US-Dollar pro Projekt übernimmt, je nachdem, welcher Betrag niedriger ist.
Das über den RFS bereitgestellte Geld können die Unternehmen für alle Ausgaben verwenden, die in direktem Zusammenhang mit dem Aufbau neuer Produktionslinien anfallen. Das Spektrum ist vielfältig und reicht von den Kosten für Beschaffung, Installation und Inbetriebnahme von Maschinen und Ausrüstungen oder der Vergütung technischer Berater, die für Planung und Einrichtung der betreffenden Anlage verantwortlich zeichnen bis hin zu Ausgaben für notwendige Tests oder die Schulung von Mitarbeitern. Auch Gebühren für Patentanmeldungen, externe Audits und Rechtsberatung im Kontext der rechtlichen Betreuung lassen sich abrechnen.
„Mit dem RFS-Programm wollen wir die Unternehmer ermutigen, moderne Fertigungsindustrien in Hongkong aufzubauen, die auf smarter Produktion basieren“, sagt Rebecca Pun, und betont: „Alle Industriezweige sind willkommen.“ Es gehe darum, neue Technologien anzuwenden, zu vernetzen und intelligent zu nutzen. Pun hat dabei Anwendungen im Blick wie das industrielle Internet der Dinge, die Nutzung und Analyse von Echtzeitdaten, fortschrittliche Mensch-Maschine-Schnittstellen, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, Automatisierung, Robotik etc. Personal- und flächenintensive Produktion ist also nicht gefragt; gute Chancen vom Programm zu profitieren haben Unternehmen, die mit innovativen Ideen unterwegs sind, oder vorhandene Fertigungslinien auf den neuesten Stand bringen wollen. Zugangsvoraussetzung für die Bewerbung um RFS-Fördermittel ist eine Niederlassung in Hongkong, die gemäß der Companies Ordinance (Cap. 622) gegründet wurde. ITC-Chefin Rebecca Pun lädt deutsche Unternehmen ausdrücklich ein, sich zu bewerben.
Bisher wurden neun Projekte im Rahmen des Re-industrialisation Funding Scheme genehmigt. Die nachfolgenden zwei Beispiele zeigen, in welche Richtung es dabei geht: So wird ein lokales Technologieunternehmen eine smarte Elektrospinn-Produktionslinie für Nanofaserfiltermaterial aufbauen, mit der sich Effizienz und Qualität der Produktion verbessern lassen. Herkömmliche Nadel-Elektrospinn-Produktionslinien haben das Problem, dass ihre Nadeln leicht verstopfen und dann manuell gewechselt werden müssen. Zudem fehlen Echtzeitüberwachungssysteme. Da die Nachfrage nach Biochips für diagnostische Schnelltests stark gestiegen ist, will ein lokales Biotechunternehmen ebenfalls in eine neue, smarte Produktionslinie investieren. Der gesamte Fertigungsprozess erfolgt in einer Reinraumumgebung, intelligente Technologien wie Echtzeitdatenanalyse und der Einsatz von Robotersystemen sorgen nicht nur für höhere Produktionskapazitäten, sondern erleichtern zugleich die Arbeit und senken das Risiko von Produktkontaminationen.
Hong Kong Productivity Council unterstützt mit technischen Dienstleistungen
Da es mit finanzieller Förderung allein nicht getan ist, um die Initiative der Hongkonger Regierung voranzutreiben, unterstützt der Hong Kong Productivity Council (HKPC) Unternehmen aus verschiedenen Branchen ganz praktisch dabei, ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Als federführender Ansprechpartner für Industrie-4.0-Themen in Hongkong hat das HKPC die Aufgabe, umfassende technische Dienstleistungen für Unternehmen bereitzustellen, die in Hongkong intelligente Produktionslinien oder auch eine „smarte Fabrik“ einrichten möchten. Dafür bietet das HKPC Komplettlösungen an, die von der Machbarkeitsstudie bis zur vollständigen Implementierung reichen, einschließlich notwendiger Tests und Inbetriebnahme sowie der erforderlichen Schulung für technisches Personal und Ingenieure.
Dazu kommen Informationsangebote im Reindustrialisierungs-Showroom im HKPC-Gebäude sowie im Rahmen von Konferenzen und Seminaren oder auch in den Medien sowie das Engagement der HKPC-Mitarbeiter bei Fortbildungsveranstaltungen in Unternehmen. Um den lokalen F&E-Talentpool weiter zu stärken, richten sich spezielle Angebote an die jüngere Generation. Jugendliche sollen so für die MINT-Fächer begeistert und bei Studierenden das Interesse an Innovation und Technologie vertieft werden.
Edmond Lai, Chief Digital Officer des Hong Kong Productivity Council fasst zusammen: „Das HKPC ist bestrebt, die Reindustrialisierung zu beschleunigen und die Hongkonger Unternehmer dabei zu unterstützen, die Stärke der Marke ‚Made in Hong Kong‘ langfristig zu demonstrieren.“ In mehr als 90 Reindustrialisierungsprojekten ist das HKPC bisher beratend tätig geworden, so Lai.
Jüngster Erfolg ist der von seiner Organisation betreute Aufbau einer smarten Produktionslinie bei NiRoTech Ltd. Das 2013 in Hongkong gegründete Unternehmen ist auch an Standorten auf dem Festland und in Vietnam aktiv und hat sich als Fertigungsdienstleister für elektronische Komponenten einen Namen gemacht. Ende 2018 fiel die Entscheidung, mit Unterstützung des HKPC eine Fertigungslinie in Hongkong zu errichten, die KI, Robotik und Cloudtechnologie zu einem smarten Ganzen vereint. NiRoTech hat zwölf Millionen Hongkong-Dollar investiert (umgerechnet 1,3 Millionen Euro), ein Teil der Investitionssumme wurde über das Förderprogramm „R&D Cash Rebate Scheme“ der Innovation and Technology Commission (ITC) beigesteuert. Seit einigen Monaten wird auf der Anlage erfolgreich gefertigt, Produktion, Montage und Qualitätskontrolle sind vollständig automatisiert und digitalisiert – ein für beide Seiten erfolgreiches Reindustrialisierungsprojekt.
Petra Reichardt
Dieser Beitrag ist in ChinaContact 3-2021 erschienen.