Jedes dritte Handels-, Produktions- und Logistikunternehmen in Russland investiert in Automatisierung und Robotisierung.
Vladimir Smirnov/TASS PUBLICATION
Um die Transparenz und Geschwindigkeit ihrer Logistikprozesse zu erhöhen, investieren immer mehr Unternehmen in die Digitalisierung und Automatisierung ihres Lagers. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des russischen Beratungsunternehmens Accentis CIS. „Der Löwenanteil der Investitionen entfällt auf Lagerautomatisierungssysteme, wobei am beliebtesten Roboter, Drohnen und autonome Fahrzeuge sind“, erklärt Alexander Taramykhin, Berater bei der Accentis CIS, und stellt hinsichtlich der Verteilung dieser Investitionen fest: „Es ergibt sich daraus, dass 27 Prozent der Unternehmen aus den Bereichen Handel-, Produktion- und Logistik in Russland den Umstieg auf die komplette Lagerautomatisierung planen“. Dies ordne sich in einen weltweiten Trend ein, wonach der Markt für Industrieroboter bis 2030 um das Zehnfache wachsen soll.
Personalmangel treibt Lagerautomatisierung voran
In der heutigen, von Digitalisierung und Onlinehandel geprägten Zeit ist die schnelle Lieferfähigkeit zum wettbewerbsentscheidenden Faktor geworden. Dazu kommen begrenzte Personalressourcen, steigende Lohnkosten und knappe Logistikflächen. Dies gilt auch für den russischen Markt. Im größten Land der Erde herrscht laut Accentis CIS ein Personalmangel, mit dem bereits viele Unternehmen konfrontiert sind. „Große Lagerhallen werden in Betrieb genommen wodurch die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt, aber gleichzeitig reduzieren die Corona-Beschränkungen das Angebot am Markt“, erklärt Taramykhin.
Ein weiterer Grund ist wie erwähnt der Platzmangel. Trotz der Größe des Landes ist die Anzahl der geeigneten Standorte für die Lokalisierung von Logistikhubs begrenzt bzw. sind viele passende Standorte bereits belegt. Daher rücken Technologien in den Vordergrund, die eine maximale Lagerdichte gewährleisten können. Außerdem ist eine zunehmend ungleichmäßige Nachfrage zu verzeichnen. So haben in Russland mittlerweile neben der branchenüblichen Saisonalität, auch der aus den USA stammende Cyber-Monday und Black-Friday-Eingang gefunden, was zu einer ungleichmäßigen Nachfrage und einer punktuellen Spitzenbelastung der Logistikinfrastruktur führt.
Eingeschränkte Wagonkapazität zusätzliches Problem Auch an anderer Stelle haben russische Unternehmen beim Transport von Waren mit Herausforderungen zu kämpfen, die wohl aber nicht allein durch eine zunehmende Digitalisierung gelöst werden können. So besteht nach Berichten russischer Medien seit Frühjahr 2021 ein Mangel an Waggons für den Güterverkehr. Als Gründe hierfür werden die Erholung der russischen Wirtschaft nach der Corona-Pandemie und die steigende Nachfrage im Ausland genannt. So sorgt ein günstiges Preisniveau auf dem Weltmarkt dafür, dass russische Kohleunternehmen verstärkt exportieren und hierdurch Güterverkehrskapazitäten in Anspruch nehmen, die bei der inländischen Logistikabwicklung fehlen. Nach Einschätzung von Experten wird sich diese Situation frühestens im März 2022 entspannen. (fh)
Digitalisierung: Russische Unternehmen treiben Lagerautomatisierung voran
Jedes dritte Handels-, Produktions- und Logistikunternehmen in Russland investiert in Automatisierung und Robotisierung.
Um die Transparenz und Geschwindigkeit ihrer Logistikprozesse zu erhöhen, investieren immer mehr Unternehmen in die Digitalisierung und Automatisierung ihres Lagers. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des russischen Beratungsunternehmens Accentis CIS. „Der Löwenanteil der Investitionen entfällt auf Lagerautomatisierungssysteme, wobei am beliebtesten Roboter, Drohnen und autonome Fahrzeuge sind“, erklärt Alexander Taramykhin, Berater bei der Accentis CIS, und stellt hinsichtlich der Verteilung dieser Investitionen fest: „Es ergibt sich daraus, dass 27 Prozent der Unternehmen aus den Bereichen Handel-, Produktion- und Logistik in Russland den Umstieg auf die komplette Lagerautomatisierung planen“. Dies ordne sich in einen weltweiten Trend ein, wonach der Markt für Industrieroboter bis 2030 um das Zehnfache wachsen soll.
Personalmangel treibt Lagerautomatisierung voran
In der heutigen, von Digitalisierung und Onlinehandel geprägten Zeit ist die schnelle Lieferfähigkeit zum wettbewerbsentscheidenden Faktor geworden. Dazu kommen begrenzte Personalressourcen, steigende Lohnkosten und knappe Logistikflächen. Dies gilt auch für den russischen Markt. Im größten Land der Erde herrscht laut Accentis CIS ein Personalmangel, mit dem bereits viele Unternehmen konfrontiert sind. „Große Lagerhallen werden in Betrieb genommen wodurch die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt, aber gleichzeitig reduzieren die Corona-Beschränkungen das Angebot am Markt“, erklärt Taramykhin.
Ein weiterer Grund ist wie erwähnt der Platzmangel. Trotz der Größe des Landes ist die Anzahl der geeigneten Standorte für die Lokalisierung von Logistikhubs begrenzt bzw. sind viele passende Standorte bereits belegt. Daher rücken Technologien in den Vordergrund, die eine maximale Lagerdichte gewährleisten können. Außerdem ist eine zunehmend ungleichmäßige Nachfrage zu verzeichnen. So haben in Russland mittlerweile neben der branchenüblichen Saisonalität, auch der aus den USA stammende Cyber-Monday und Black-Friday-Eingang gefunden, was zu einer ungleichmäßigen Nachfrage und einer punktuellen Spitzenbelastung der Logistikinfrastruktur führt.
Eingeschränkte Wagonkapazität zusätzliches Problem Auch an anderer Stelle haben russische Unternehmen beim Transport von Waren mit Herausforderungen zu kämpfen, die wohl aber nicht allein durch eine zunehmende Digitalisierung gelöst werden können. So besteht nach Berichten russischer Medien seit Frühjahr 2021 ein Mangel an Waggons für den Güterverkehr. Als Gründe hierfür werden die Erholung der russischen Wirtschaft nach der Corona-Pandemie und die steigende Nachfrage im Ausland genannt. So sorgt ein günstiges Preisniveau auf dem Weltmarkt dafür, dass russische Kohleunternehmen verstärkt exportieren und hierdurch Güterverkehrskapazitäten in Anspruch nehmen, die bei der inländischen Logistikabwicklung fehlen. Nach Einschätzung von Experten wird sich diese Situation frühestens im März 2022 entspannen. (fh)