Die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Moskau und Jerewan verschärft sich. Russland setzte jetzt auch die Einfuhr von Milchprodukten aus Armenien aus, wie der Nachrichtenservice „Eurasianet“ berichtet. Während Moskau darauf besteht, dass sein neues Verbot auf Sicherheitsbedenken beruht, verweisen Skeptiker darauf, dass Russland schon seit langem Lebensmittelverbote verhängt, um politische Gegner zu bestrafen: Der Streit um Lebensmittel kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Armenier ihr Militärbündnis mit Russland in Frage stellen und sogar darüber nachdenken, ob Russlands Präsident Wladimir Putin im Fall der Fälle dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ausgeliefert werden sollte. Die offizielle Begründung Moskaus ist freilich eine andere: Die russische Landwirtschaftsbehörde Rosselkhoznadzor erklärte, eine kürzlich durchgeführte Inspektion habe ergeben, dass die Milchproduktion in Armenien nicht den russischen Sicherheitsstandards entspreche. Die Behörde behauptete auch, dass armenische Unternehmen Milchprodukte aus dem benachbarten Iran verwenden, die in Russland aus Sicherheitsgründen verboten sind. Diese Vereinbarung biete iranischen Molkereiprodukten eine Hintertür in die Eurasische Wirtschaftsunion. Diese Union ist ein Freihandelsbündnis, das Russland mit einer Handvoll ehemaliger Sowjetstaaten teilt, darunter Armenien. Die armenische Behörde für Lebensmittelsicherheit versicherte indes, dass es keinen Grund zur Besorgnis gebe. Viele Beobachter sehen die Entscheidung von Rosselkhoznadzor durch politische Motive geprägt: „Wenn unsere Beziehungen reibungslos verliefen, würden solche Fragen über interne Kommunikationskanäle gelöst werden, ohne öffentliche Mitteilungen und Erklärungen“, sagte Babken Pipoyan, Leiter einer Verbraucherschutzgruppe, der Zeitung „Kommersant“. Russland belegte in letzter Zeit zahlreiche Lebensmittelgruppen seiner Nachbarn mit Embargos – von georgischem und moldauischem Wein über türkisches und litauisches Obst und Gemüse bis hin zu vielen ukrainischen Produkten. Meist werden Hygiene- und Gesundheitsaspekte offiziell als Begründung angegeben.
OID+: Russland verhängt Importstopp für armenische Milch
Die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Moskau und Jerewan verschärft sich. Russland setzte jetzt auch die Einfuhr von Milchprodukten aus Armenien aus, wie der Nachrichtenservice „Eurasianet“ berichtet. Während Moskau darauf besteht, dass sein neues Verbot auf Sicherheitsbedenken beruht, verweisen Skeptiker darauf, dass Russland schon seit langem Lebensmittelverbote verhängt, um politische Gegner zu bestrafen: Der Streit um Lebensmittel kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Armenier ihr Militärbündnis mit Russland in Frage stellen und sogar darüber nachdenken, ob Russlands Präsident Wladimir Putin im Fall der Fälle dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ausgeliefert werden sollte.
Die offizielle Begründung Moskaus ist freilich eine andere: Die russische Landwirtschaftsbehörde Rosselkhoznadzor erklärte, eine kürzlich durchgeführte Inspektion habe ergeben, dass die Milchproduktion in Armenien nicht den russischen Sicherheitsstandards entspreche. Die Behörde behauptete auch, dass armenische Unternehmen Milchprodukte aus dem benachbarten Iran verwenden, die in Russland aus Sicherheitsgründen verboten sind. Diese Vereinbarung biete iranischen Molkereiprodukten eine Hintertür in die Eurasische Wirtschaftsunion. Diese Union ist ein Freihandelsbündnis, das Russland mit einer Handvoll ehemaliger Sowjetstaaten teilt, darunter Armenien.
Die armenische Behörde für Lebensmittelsicherheit versicherte indes, dass es keinen Grund zur Besorgnis gebe. Viele Beobachter sehen die Entscheidung von Rosselkhoznadzor durch politische Motive geprägt: „Wenn unsere Beziehungen reibungslos verliefen, würden solche Fragen über interne Kommunikationskanäle gelöst werden, ohne öffentliche Mitteilungen und Erklärungen“, sagte Babken Pipoyan, Leiter einer Verbraucherschutzgruppe, der Zeitung „Kommersant“.
Russland belegte in letzter Zeit zahlreiche Lebensmittelgruppen seiner Nachbarn mit Embargos – von georgischem und moldauischem Wein über türkisches und litauisches Obst und Gemüse bis hin zu vielen ukrainischen Produkten. Meist werden Hygiene- und Gesundheitsaspekte offiziell als Begründung angegeben.