BEIJING (NfA)–Nachdem Investoren und Analysten lautstark von der Regierung forderten, dass die Staatsführung ihre Versprechen einhält und die Unternehmen vor dem Konkurs bewahrt, kommt die Antwort in Form eines Aktionsplans, wie „South China Morning Post“ berichtet. Die Regierung will demzufolge solide politische Unterstützung anbieten und hat gleichzeitig versprochen, ein günstiges Umfeld für Unternehmer zu schaffen. Die Ursache für den Schwung auf dem wirtschaftspolitischen Parkett dürfte in den schwachen Quartalszahlen des Bruttoinlandsprodukts liegen, das im Vergleich zum ersten Quartal nur um 0,8% gewachsen war. „Größer, besser und stärker“ soll die Privatwirtschaft nun werden – dank einer Unterstützung, die staatliche Unternehmen seit Jahren genießen. Die Zusagen wurden in einem neuen 31-Punkte-Aktionsplan vorgestellt, der darauf abzielt, den kränkelnden Privatsektor, die Grundlage für Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und technologische Innovation, zu stärken und die Volkswirtschaft zu beleben. Der Plan stimmt zuversichtlich für die Ende Juli anstehende vierteljährliche Wirtschaftsanalysekonferenz, auf der weitere Maßnahmen der Regierung verkündet werden könnten. Bis dahin ist der 31-Punkte-Plan jedoch der umfassendste, der seit Beginn der dritten Amtszeit von Präsident Xi Jinping im März veröffentlicht wurde und spricht eine ganze Reihe von den Themen an, die gerade alle umtreiben: Marktzugang, fairer Wettbewerb, Finanzierungshilfen, Zahlungsausfälle, Rechte an geistigem Eigentum und Rechtsschutz. Es bleibt die Frage, ob die Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden oder es bei einem Lippenbekenntnis bleibt. Konkrete Umsetzungsmaßnahmen und Einzelheiten zum Aktionsplan werden von der Nationale Entwicklungs- und Reformkommission in den kommenden Wochen erwartet.
Privatsektor stellt 80% der städtischen Jobs
In China gibt es mehr als 47 Mio registrierte Privatunternehmen, von denen die überwiegende Mehrheit Kleinunternehmen sind, und mehr als 100 Mio Selbstständige. Die Gewinne der privaten Industrieunternehmen sind in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 21,8% gesunken. Die privaten Investitionen gingen von Januar bis Juni gegenüber dem Vorjahr um 0,2% zurück, während sie insgesamt um 3,8% stiegen, wie das Nationale Statistikamt mitteilte. Für Teresa Chen, Partnerin in einer kleinen Beratungsfirma für geistige Eigentumsrechte in der Provinz Guangdong, belasten die langwierigen Zahlungen inländischer Kunden den Cashflow des Unternehmens. Bürokosten, Sozialversicherungen und andere Posten werden immer teurer, und die bisherigen Unterstützungsmaßnahmen haben die Firmen dazu veranlasst, Geld auszugeben und zu investieren, anstatt ihre finanziellen Nöte zu beheben. „Die einzige Vorzugspolitik, die wir genossen haben, ist die Steuersenkung“, sagte Chen. „Wir können entweder nach Übersee gehen oder auf der Stelle treten, aber wir ziehen selten eine Geschäftserweiterung auf dem heimischen Markt in Betracht.“ Auf die Privatwirtschaft entfallen mehr als 60% des nationalen BIP, über 70% des technischen Fortschritts und mehr als 80% der städtischen Arbeitskräfte.
AsienInsider: „Größere, bessere und stärkere“ Privatwirtschaft
BEIJING (NfA)–Nachdem Investoren und Analysten lautstark von der Regierung forderten, dass die Staatsführung ihre Versprechen einhält und die Unternehmen vor dem Konkurs bewahrt, kommt die Antwort in Form eines Aktionsplans, wie „South China Morning Post“ berichtet.
Die Regierung will demzufolge solide politische Unterstützung anbieten und hat gleichzeitig versprochen, ein günstiges Umfeld für Unternehmer zu schaffen. Die Ursache für den Schwung auf dem wirtschaftspolitischen Parkett dürfte in den schwachen Quartalszahlen des Bruttoinlandsprodukts liegen, das im Vergleich zum ersten Quartal nur um 0,8% gewachsen war.
„Größer, besser und stärker“ soll die Privatwirtschaft nun werden – dank einer Unterstützung, die staatliche Unternehmen seit Jahren genießen. Die Zusagen wurden in einem neuen 31-Punkte-Aktionsplan vorgestellt, der darauf abzielt, den kränkelnden Privatsektor, die Grundlage für Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und technologische Innovation, zu stärken und die Volkswirtschaft zu beleben. Der Plan stimmt zuversichtlich für die Ende Juli anstehende vierteljährliche Wirtschaftsanalysekonferenz, auf der weitere Maßnahmen der Regierung verkündet werden könnten. Bis dahin ist der 31-Punkte-Plan jedoch der umfassendste, der seit Beginn der dritten Amtszeit von Präsident Xi Jinping im März veröffentlicht wurde und spricht eine ganze Reihe von den Themen an, die gerade alle umtreiben: Marktzugang, fairer Wettbewerb, Finanzierungshilfen, Zahlungsausfälle, Rechte an geistigem Eigentum und Rechtsschutz.
Es bleibt die Frage, ob die Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden oder es bei einem Lippenbekenntnis bleibt. Konkrete Umsetzungsmaßnahmen und Einzelheiten zum Aktionsplan werden von der Nationale Entwicklungs- und Reformkommission in den kommenden Wochen erwartet.
Privatsektor stellt 80% der städtischen Jobs
In China gibt es mehr als 47 Mio registrierte Privatunternehmen, von denen die überwiegende Mehrheit Kleinunternehmen sind, und mehr als 100 Mio Selbstständige. Die Gewinne der privaten Industrieunternehmen sind in den ersten fünf Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 21,8% gesunken. Die privaten Investitionen gingen von Januar bis Juni gegenüber dem Vorjahr um 0,2% zurück, während sie insgesamt um 3,8% stiegen, wie das Nationale Statistikamt mitteilte.
Für Teresa Chen, Partnerin in einer kleinen Beratungsfirma für geistige Eigentumsrechte in der Provinz Guangdong, belasten die langwierigen Zahlungen inländischer Kunden den Cashflow des Unternehmens. Bürokosten, Sozialversicherungen und andere Posten werden immer teurer, und die bisherigen Unterstützungsmaßnahmen haben die Firmen dazu veranlasst, Geld auszugeben und zu investieren, anstatt ihre finanziellen Nöte zu beheben.
„Die einzige Vorzugspolitik, die wir genossen haben, ist die Steuersenkung“, sagte Chen. „Wir können entweder nach Übersee gehen oder auf der Stelle treten, aber wir ziehen selten eine Geschäftserweiterung auf dem heimischen Markt in Betracht.“
Auf die Privatwirtschaft entfallen mehr als 60% des nationalen BIP, über 70% des technischen Fortschritts und mehr als 80% der städtischen Arbeitskräfte.