Die wirtschaftliche Entwicklung Russlands zeigt langsam wieder nach oben, doch die Einkommen der russischen Arbeitnehmer haben bisher an dieser Entwicklung nur in sehr geringem Ausmaß partizipiert. So bezogen 2019 über 50 Prozent der Berufstätigen in Russland im Durchschnitt umgerechnet weniger als 400 Euro im Monat.
Im Allgemeinen befindet sich das Lohnniveau in Russland im Vergleich mit Deutschland auf einem niedrigen Niveau. In Deutschland erhalten Arbeitnehmer im Durchschnitt einen Brutto-Monatslohn von cirka 4.000 Euro, wohingegen gerade einmal zwölf Prozent der Russen durchschnittlich mehr als 850 Euro im Monat verdienen. Für in Russland tätige Unternehmen bedeutet dies, dass die Lohnkosten um mehr als das Zweifache niedriger sind als in Deutschland. Zusätzlich sollte man berücksichtigen, dass die Steuersätze für Sozial-, Renten- und Krankenversicherung ebenfalls deutlich geringer ausfallen.
Während eine stagnierende Wirtschaft und niedriges Lohnniveau in Schwellenländern wie Brasilien zu einem Rückgang des Konsums führten, bleiben russischen Verbraucher weiterhin ausgabefreudig. Dies liegt jedoch nicht unbedingt am Verbrauchervertrauen, das seit Jahren rückläufig ist, sondern an mangelnden Alternativen sowie am fehlenden Vertrauen in den Staat, maßgeblich bedingt durch die Erfahrungen vieler Russen mit dem Zerfall der UdSSR. Doch was auf den ersten Blick sehr erfreulich für die russische Wirtschaft sowie Produzenten und Exporteure von Konsumgütern klingt, zeigt bei genauerer Betrachtung ein erschreckendes Bild. So hat 2019 die Zahl der Insolvenzanträge von Privatpersonen um das 1,5-Fache zugenommen. Im Durchschnitt beantragten 32 von 100.000 Einwohnern eine Privatinsolvenz. Auch die Einstufung des russischen Geschäftsumfeldes mit Kategorie 4 durch den Hermes-Katalog (Kategorie 1 = geringes Risiko, Kategorie 7 = hohes Risiko) bestätigt die zunehmende Gefahr von Zahlungsausfällen russischer Kunden für deutsche Exporteure. Nichtsdestotrotz bieten die Hermes-Exportversicherungen aufgrund der Garantiedeckung durch den deutschen Staat ein sicheres Finanzierungsinstrument für Firmen, die in Russland Konsumgüter vertreiben.
Die Grafik: Einkommensentwicklung in Russland
Einkommensentwicklung in Russland
Die wirtschaftliche Entwicklung Russlands zeigt langsam wieder nach oben, doch die Einkommen der russischen Arbeitnehmer haben bisher an dieser Entwicklung nur in sehr geringem Ausmaß partizipiert. So bezogen 2019 über 50 Prozent der Berufstätigen in Russland im Durchschnitt umgerechnet weniger als 400 Euro im Monat.
Im Allgemeinen befindet sich das Lohnniveau in Russland im Vergleich mit Deutschland auf einem niedrigen Niveau. In Deutschland erhalten Arbeitnehmer im Durchschnitt einen Brutto-Monatslohn von cirka 4.000 Euro, wohingegen gerade einmal zwölf Prozent der Russen durchschnittlich mehr als 850 Euro im Monat verdienen. Für in Russland tätige Unternehmen bedeutet dies, dass die Lohnkosten um mehr als das Zweifache niedriger sind als in Deutschland. Zusätzlich sollte man berücksichtigen, dass die Steuersätze für Sozial-, Renten- und Krankenversicherung ebenfalls deutlich geringer ausfallen.
Während eine stagnierende Wirtschaft und niedriges Lohnniveau in Schwellenländern wie Brasilien zu einem Rückgang des Konsums führten, bleiben russischen Verbraucher weiterhin ausgabefreudig. Dies liegt jedoch nicht unbedingt am Verbrauchervertrauen, das seit Jahren rückläufig ist, sondern an mangelnden Alternativen sowie am fehlenden Vertrauen in den Staat, maßgeblich bedingt durch die Erfahrungen vieler Russen mit dem Zerfall der UdSSR. Doch was auf den ersten Blick sehr erfreulich für die russische Wirtschaft sowie Produzenten und Exporteure von Konsumgütern klingt, zeigt bei genauerer Betrachtung ein erschreckendes Bild. So hat 2019 die Zahl der Insolvenzanträge von Privatpersonen um das 1,5-Fache zugenommen. Im Durchschnitt beantragten 32 von 100.000 Einwohnern eine Privatinsolvenz. Auch die Einstufung des russischen Geschäftsumfeldes mit Kategorie 4 durch den Hermes-Katalog (Kategorie 1 = geringes Risiko, Kategorie 7 = hohes Risiko) bestätigt die zunehmende Gefahr von Zahlungsausfällen russischer Kunden für deutsche Exporteure. Nichtsdestotrotz bieten die Hermes-Exportversicherungen aufgrund der Garantiedeckung durch den deutschen Staat ein sicheres Finanzierungsinstrument für Firmen, die in Russland Konsumgüter vertreiben.