Russland plant, Kredite für ausländische Regierungen künftig verstärkt in Rubel zu vergeben. Getestet werden soll dies zunächst in der EAWU.
Das russische Finanzministerium hat seine Strategie zur Vergabe von Fremdwährungskrediten an ausländische Regierungen überarbeitet. Die Behörde plant, Kredite zukünftig verstärkt in Rubel zu vergeben. Dies bestätigte der Abteilungsleiter für internationale Finanzbeziehungen, Andrej Bokarew, gegenüber russischen Medien. Zunächst soll der neue Ansatz innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion EAWU getestet werden.
Nach Ansicht von Experten stellt diese Entscheidung eine gute Möglichkeit dar, den Rubel auf internationaler Ebene weiter zu fördern. „Um die Stabilität der nationalen Währung zu erhöhen und zusätzliche Anreize für die wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen, ist es notwendig, die Nachfrage nach dem Rubel zu erhöhen“, betonte der stellvertretende Vorsitzende des Finanzausschusses im Föderationsrat, Sergej Rjabuchin, in der russischen Tageszeitung Iswestija. Seiner Meinung nach setzt das Finanzministerium mit dem Strategiewechsel den Kurs der sogenannten Entdollarisierung fort und mache deutlich, dass Moskau die Gefahr von Beschränkungen bei der Abrechnung in ausländischen Währungen als ziemlich hoch einschätze.
Fokussierung auf EAWU
Ein höherer Nutzungsgrad der russischen Währung ist laut Experten eine wichtige Voraussetzung für ein effektiveres Währungsrisikomanagement. Dieses Argument würde auch die Fokussierung auf die EAWU erklären, deren Mitgliedstaaten Hauptempfänger von Rubel-Darlehen sind. Mit dem Geld werden zumeist Projekte im Rahmen von Exportverträgen mit russischen Unternehmen nanziert – zum Beispiel für den Bau von Atomkraftwerken oder den Kauf von Waffen. Ein erheblicher Teil der Transaktionen innerhalb der EAWU werden bereits in Rubel abgerechnet, weshalb die fünf Mitgliedstaaten einen hohen Bedarf an Rubel-Liquidität haben.
Moskau hatte Mitte 2019 damit begonnen, die Infrastruktur für eine Abrechnung in nationalen Währungen mit ausländischen Regierungen zu schaffen. Neben der EAWU wurden dazu mit einer Reihe weiterer Länder Sonderabkommen unterzeichnet, zum Beispiel mit China und der Türkei. Darüber hinaus wurde das Thema der Rubelabrechnung aktiv mit Kuba diskutiert.
EAWU Insights: EAWU als Testballon – Russland will Kredite verstärkt in Rubel vergeben
Russland plant, Kredite für ausländische Regierungen künftig verstärkt in Rubel zu vergeben. Getestet werden soll dies zunächst in der EAWU.
Das russische Finanzministerium hat seine Strategie zur Vergabe von Fremdwährungskrediten an ausländische Regierungen überarbeitet. Die Behörde plant, Kredite zukünftig verstärkt in Rubel zu vergeben. Dies bestätigte der Abteilungsleiter für internationale Finanzbeziehungen, Andrej Bokarew, gegenüber russischen Medien. Zunächst soll der neue Ansatz innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion EAWU getestet werden.
Nach Ansicht von Experten stellt diese Entscheidung eine gute Möglichkeit dar, den Rubel auf internationaler Ebene weiter zu fördern. „Um die Stabilität der nationalen Währung zu erhöhen und zusätzliche Anreize für die wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen, ist es notwendig, die Nachfrage nach dem Rubel zu erhöhen“, betonte der stellvertretende Vorsitzende des Finanzausschusses im Föderationsrat, Sergej Rjabuchin, in der russischen Tageszeitung Iswestija. Seiner Meinung nach setzt das Finanzministerium mit dem Strategiewechsel den Kurs der sogenannten Entdollarisierung fort und mache deutlich, dass Moskau die Gefahr von Beschränkungen bei der Abrechnung in ausländischen Währungen als ziemlich hoch einschätze.
Fokussierung auf EAWU
Ein höherer Nutzungsgrad der russischen Währung ist laut Experten eine wichtige Voraussetzung für ein effektiveres Währungsrisikomanagement. Dieses Argument würde auch die Fokussierung auf die EAWU erklären, deren Mitgliedstaaten Hauptempfänger von Rubel-Darlehen sind. Mit dem Geld werden zumeist Projekte im Rahmen von Exportverträgen mit russischen Unternehmen nanziert – zum Beispiel für den Bau von Atomkraftwerken oder den Kauf von Waffen. Ein erheblicher Teil der Transaktionen innerhalb der EAWU werden bereits in Rubel abgerechnet, weshalb die fünf Mitgliedstaaten einen hohen Bedarf an Rubel-Liquidität haben.
Moskau hatte Mitte 2019 damit begonnen, die Infrastruktur für eine Abrechnung in nationalen Währungen mit ausländischen Regierungen zu schaffen. Neben der EAWU wurden dazu mit einer Reihe weiterer Länder Sonderabkommen unterzeichnet, zum Beispiel mit China und der Türkei. Darüber hinaus wurde das Thema der Rubelabrechnung aktiv mit Kuba diskutiert.