In Russland dauert die Zoll-Prozedur oft länger als nötig. Schuld daran sind nicht allein die umständlichen gesetzlichen Regularien. Aber es gibt einen Lichtblick.
Jeder Maschinen- und Ausrüstungslieferant kennt das Problem des fehlenden Ersatzteils und wie wahnsinnig schnell es gerade jetzt gebraucht wird. Der Kunde drängelt, die Produktion läuft möglicherweise auf einen Stopp zu. Ein 24-Stunden-Lieferservice wurde dem Kunden versprochen und kann prinzipiell auch garantiert werden. Das Ersatzteillager im Stammhaus hat alles vorrätig. Verpackt und gelabelt kann das Päckchen mit dem gewünschten Ersatzteil umgehend auf die Reise gehen. Der Kurierservice zum nächstgelegenen Flughafen steht auch bereit. Der Flieger geht noch nachts in das Zielland. Wenn jetzt die Entzollung reibungslos funktioniert und das Ersatzteil dann beim Kunden angekommen ist, können alle zufrieden sein. Nicht so in Russland. Die Prozedur zur Entzollung einzelner Päckchen mit Ersatzteilen dauert leider oft länger als nötig. Jetzt nur dem Zoll und seinen gesetzlichen Regularien die Schuld zuzuweisen ist zu einseitig.
Dank moderner Technik kann die ganze Aufregung um dringend erforderliche Ersatzteile und die Frage nach deren Lagerhaltung bald schon der Vergangenheit angehören. Durch die weit fortgeschrittene 3D-Drucktechnik können mittlerweile viele Grundmaterialien verarbeitet werden: Kunststoffe mit oder ohne Fasereinlage, Keramik und Metalle. Die Liste der druckbaren Metalle ist beindruckend: Aluminium, Stahl, Messing, Kupfer, Bronze, Silber, Gold, Platin, Kobalt, Chrom, rostfreier Stahl und Titan stehen heute schon zur Verfügung. Somit können eher selten benötigte Ersatzteile zukünftig einfach ausgedruckt werden. In Kombination mit dem Industrie-4.0-Standard meldet die Maschine aus Russland den Ersatzteilbedarf online an. Aus der Ersatzteildatenbank des deutschen Herstellers wird für das benötigte Ersatzteil der erforderliche Datensatz zum Drucken bereitgestellt und dem russischen Kunden ebenfalls online zur Verfügung gestellt.
Der diensthabende Serviceingenieur im Produktionswerk oder bei dem lokalen Servicedienstleister für Wartung und Instandhaltung kann nun auf einer Internetplattform nach 3D-Druckdienstleistern suchen, die zum Beispiel in der Nähe liegen oder eine bestimmte 3D-Druckmethode anbieten. Dazu lädt er die bereitgestellte Druckdatei hoch und bekommt sofort einen Kostenvoranschlag angezeigt. Ist er damit zufrieden, schickt er seinen Druckauftrag los. In der Suchmaske der Internet-Plattform lassen sich noch weitere Materialien, Nutzerbewertungen, weitere Standorte in Werksnähe und andere Faktoren filtern. Der ausgewählte 3D-Druckdienstleister liefert den fertigen Auftrag umgehend aus. Im Werk kann dann sofort mit dem Einbau des Ersatzteils begonnen werden.
Und das soll wann in Russland möglich sein?
Die Antwort lautet: heute schon. Eine mittlerweile sehr gut aufgestellte Branche – bestehend aus Industrieunternehmen, Start-ups und staatlichen Organisationen – implementieren sogenannte additive Fertigungsverfahren in diversen Industriezweigen, allen voran der Luft- und Raumfahrt, der Medizin- und Implantat-Technik, aber auch im Maschinenbau, Fahrzeugbau oder bei Konsumgütern mit individualisierten Eigenschaften. Neben der Entwicklung und Produktion von modernsten und konkurrenzfähigen 3D-Printern und Druckmaterialien sind auch passende 3D-Scanner und entsprechende Software für Konstruktion, Druckvorbereitung und Vertrieb aus russischer Produktion längst verfügbar. Die Entwicklung in Russland geht mittlerweile schon zu 3D-Druckfarmen und Serienfertigung in ausgewählten Bereichen über.
Die Vorteile dieser neuen Fertigungsmethoden für relativ selten benötigte Ersatzteile liegen auf der Hand:
geringerer Energieverbrauch als zum Beispiel beim Gießen,
kein Umform-Werkzeug mehr erforderlich,
kein bzw. sehr geringer Abfall, vor allem im Vergleich zum Zerspanen,
nahezu beliebige Konturen und Geometrien sind herstellbar.
Dazu kommen beim Thema Ersatzteile die kurzfristige Verfügbarkeit und die Zeitersparnis durch den Wegfall des Transportes aus Europa und bei der Entzollung.
Natürlich sind auch Nachteile zu benennen bei der aktuellen 3D-Drucktechnik:
langsamer Produktionsprozess,
eingeschränkte Qualität des Erzeugnisses,
eingeschränkte Baugröße aufgrund der aktuell verfügbaren Druckergrößen.
Die Vorteile überwiegen indes die Nachteile beispielsweise im Bereich der Ersatzteilefertigung mit Losgröße 1. Beim Betrachten der Kosten muss auch festgehalten werden, dass aktuell der Einsatz eines 3D-Druckers nur sinnvoll ist bei einer Vollauslastung, wie dies in einem professionellen Serviceunternehmen für 3D-Druck realistisch ist.
Lokalisierung Insights: Wie 3D-Printing das Ersatzteilegeschäft revolutionieren wird
In Russland dauert die Zoll-Prozedur oft länger als nötig. Schuld daran sind nicht allein die umständlichen gesetzlichen Regularien. Aber es gibt einen Lichtblick.
Jeder Maschinen- und Ausrüstungslieferant kennt das Problem des fehlenden Ersatzteils und wie wahnsinnig schnell es gerade jetzt gebraucht wird. Der Kunde drängelt, die Produktion läuft möglicherweise auf einen Stopp zu. Ein 24-Stunden-Lieferservice wurde dem Kunden versprochen und kann prinzipiell auch garantiert werden. Das Ersatzteillager im Stammhaus hat alles vorrätig. Verpackt und gelabelt kann das Päckchen mit dem gewünschten Ersatzteil umgehend auf die Reise gehen. Der Kurierservice zum nächstgelegenen Flughafen steht auch bereit. Der Flieger geht noch nachts in das Zielland. Wenn jetzt die Entzollung reibungslos funktioniert und das Ersatzteil dann beim Kunden angekommen ist, können alle zufrieden sein. Nicht so in Russland. Die Prozedur zur Entzollung einzelner Päckchen mit Ersatzteilen dauert leider oft länger als nötig. Jetzt nur dem Zoll und seinen gesetzlichen Regularien die Schuld zuzuweisen ist zu einseitig.
Dank moderner Technik kann die ganze Aufregung um dringend erforderliche Ersatzteile und die Frage nach deren Lagerhaltung bald schon der Vergangenheit angehören. Durch die weit fortgeschrittene 3D-Drucktechnik können mittlerweile viele Grundmaterialien verarbeitet werden: Kunststoffe mit oder ohne Fasereinlage, Keramik und Metalle. Die Liste der druckbaren Metalle ist beindruckend: Aluminium, Stahl, Messing, Kupfer, Bronze, Silber, Gold, Platin, Kobalt, Chrom, rostfreier Stahl und Titan stehen heute schon zur Verfügung. Somit können eher selten benötigte Ersatzteile zukünftig einfach ausgedruckt werden. In Kombination mit dem Industrie-4.0-Standard meldet die Maschine aus Russland den Ersatzteilbedarf online an. Aus der Ersatzteildatenbank des deutschen Herstellers wird für das benötigte Ersatzteil der erforderliche Datensatz zum Drucken bereitgestellt und dem russischen Kunden ebenfalls online zur Verfügung gestellt.
Der diensthabende Serviceingenieur im Produktionswerk oder bei dem lokalen Servicedienstleister für Wartung und Instandhaltung kann nun auf einer Internetplattform nach 3D-Druckdienstleistern suchen, die zum Beispiel in der Nähe liegen oder eine bestimmte 3D-Druckmethode anbieten. Dazu lädt er die bereitgestellte Druckdatei hoch und bekommt sofort einen Kostenvoranschlag angezeigt. Ist er damit zufrieden, schickt er seinen Druckauftrag los. In der Suchmaske der Internet-Plattform lassen sich noch weitere Materialien, Nutzerbewertungen, weitere Standorte in Werksnähe und andere Faktoren filtern. Der ausgewählte 3D-Druckdienstleister liefert den fertigen Auftrag umgehend aus. Im Werk kann dann sofort mit dem Einbau des Ersatzteils begonnen werden.
Und das soll wann in Russland möglich sein?
Die Antwort lautet: heute schon. Eine mittlerweile sehr gut aufgestellte Branche – bestehend aus Industrieunternehmen, Start-ups und staatlichen Organisationen – implementieren sogenannte additive Fertigungsverfahren in diversen Industriezweigen, allen voran der Luft- und Raumfahrt, der Medizin- und Implantat-Technik, aber auch im Maschinenbau, Fahrzeugbau oder bei Konsumgütern mit individualisierten Eigenschaften. Neben der Entwicklung und Produktion von modernsten und konkurrenzfähigen 3D-Printern und Druckmaterialien sind auch passende 3D-Scanner und entsprechende Software für Konstruktion, Druckvorbereitung und Vertrieb aus russischer Produktion längst verfügbar. Die Entwicklung in Russland geht mittlerweile schon zu 3D-Druckfarmen und Serienfertigung in ausgewählten Bereichen über.
Die Vorteile dieser neuen Fertigungsmethoden für relativ selten benötigte Ersatzteile liegen auf der Hand:
Dazu kommen beim Thema Ersatzteile die kurzfristige Verfügbarkeit und die Zeitersparnis durch den Wegfall des Transportes aus Europa und bei der Entzollung.
Natürlich sind auch Nachteile zu benennen bei der aktuellen 3D-Drucktechnik:
Die Vorteile überwiegen indes die Nachteile beispielsweise im Bereich der Ersatzteilefertigung mit Losgröße 1. Beim Betrachten der Kosten muss auch festgehalten werden, dass aktuell der Einsatz eines 3D-Druckers nur sinnvoll ist bei einer Vollauslastung, wie dies in einem professionellen Serviceunternehmen für 3D-Druck realistisch ist.