Der Öl- und Gasreichtum war für Russland viele Jahre mehr Fluch als Segen. Der bequeme Einnahmeweg wirkte sich negativ auf die Konkurrenzfähigkeit anderer Wirtschaftsbereiche aus. In den letzten Jahren schien Moskaus einseitige Abhängigkeit von den Exporten jedoch zu sinken. Im Jahr 2017 erregte die Aussage des damaligen und heutigen Finanzministers Siluanow viel Aufsehen, als er die Abhängigkeit Russlands von Öl- und Gasexporten für beendet erklärte. Der Anteil der fossilen Rohstoffe am BIP war auf unter sechs Prozent gesunken. Russland sei von der „holländischen Krankheit“ kuriert, betonte der Politiker. Tatsächlich schien sich diese Aussage zunächst zu bewahrheiten: Obwohl der Preis für ein Barrel Urals-Öl zwischen April und September 2018 um 20 Prozent gestiegen ist, verlor der Rubel 13 Prozent.
Der am 6. März 2020 ausgebrochene Streit mit Saudi-Arabien, der in der Kündigung des Opec+-Deals und einem Ölförderwettstreit eskalierte, führt einem jedoch die nach wie vor enorme Abhängigkeit Moskau von seinen Energieressourcen vor Augen. Nach Verkündung der Kündigung verlor der Rubel innerhalb kürzester Zeit weit mehr als zehn Prozent.
Auch die Wertpapiere der russischen Öl- und Gasproduzenten gaben deutlich nach: Aktien des Ölkonzerns Rosneft sackten um fast 17 Prozent ab, jene von Lukoil um fast 19 Prozent. Sowohl die Zentralbank als auch der Staat mussten eingreifen, um die aufkommende Panik zu dämpfen. Finanzminister Siluanow versprach die Einhaltung aller geplanten Maßnahmen. „Wir sind besser vorbereitet als andere Länder, die hohe Einnahmen aus der Ölförderung haben, und ihren Haushalt nun kürzen müssen“, betonte er.
Fakt ist: Der russische Haushalt ist trotz der 2014 gestarteten Politik der Importsubstitution nach wie vor zu großen Teilen von den Dollar-Einnahmen für den Ölverkauf abhängig. Erstellt wurde das Budget auf Grundlage von 42,4 US-Dollar je Barrel Öl. Mit dem aktuellen Ölpreis von knapp über 25 US-Dollar wären die Einnahmen des Haushaltes nicht gedeckt, Russland muss an die Reserven gehen.
Die Grafik: Wie abhängig ist Russland vom Ölpreis?
Der Öl- und Gasreichtum war für Russland viele Jahre mehr Fluch als Segen. Der bequeme Einnahmeweg wirkte sich negativ auf die Konkurrenzfähigkeit anderer Wirtschaftsbereiche aus. In den letzten Jahren schien Moskaus einseitige Abhängigkeit von den Exporten jedoch zu sinken. Im Jahr 2017 erregte die Aussage des damaligen und heutigen Finanzministers Siluanow viel Aufsehen, als er die Abhängigkeit Russlands von Öl- und Gasexporten für beendet erklärte. Der Anteil der fossilen Rohstoffe am BIP war auf unter sechs Prozent gesunken. Russland sei von der „holländischen Krankheit“ kuriert, betonte der Politiker. Tatsächlich schien sich diese Aussage zunächst zu bewahrheiten: Obwohl der Preis für ein Barrel Urals-Öl zwischen April und September 2018 um 20 Prozent gestiegen ist, verlor der Rubel 13 Prozent.
Der am 6. März 2020 ausgebrochene Streit mit Saudi-Arabien, der in der Kündigung des Opec+-Deals und einem Ölförderwettstreit eskalierte, führt einem jedoch die nach wie vor enorme Abhängigkeit Moskau von seinen Energieressourcen vor Augen. Nach Verkündung der Kündigung verlor der Rubel innerhalb kürzester Zeit weit mehr als zehn Prozent.
Auch die Wertpapiere der russischen Öl- und Gasproduzenten gaben deutlich nach: Aktien des Ölkonzerns Rosneft sackten um fast 17 Prozent ab, jene von Lukoil um fast 19 Prozent. Sowohl die Zentralbank als auch der Staat mussten eingreifen, um die aufkommende Panik zu dämpfen. Finanzminister Siluanow versprach die Einhaltung aller geplanten Maßnahmen. „Wir sind besser vorbereitet als andere Länder, die hohe Einnahmen aus der Ölförderung haben, und ihren Haushalt nun kürzen müssen“, betonte er.
Fakt ist: Der russische Haushalt ist trotz der 2014 gestarteten Politik der Importsubstitution nach wie vor zu großen Teilen von den Dollar-Einnahmen für den Ölverkauf abhängig. Erstellt wurde das Budget auf Grundlage von 42,4 US-Dollar je Barrel Öl. Mit dem aktuellen Ölpreis von knapp über 25 US-Dollar wären die Einnahmen des Haushaltes nicht gedeckt, Russland muss an die Reserven gehen.