AHK-Umfrage: Corona-Shutdown bringt Millionenverluste für deutsche Firmen in Russland
Die deutsche Wirtschaft
in Russland erleidet wegen der Corona-Krise Verluste in dreistelliger
Euro-Millionenhöhe, ist mit dem Krisenmanagement von Präsident Wladimir Putin
insgesamt zufrieden, nicht aber mit den Stützungsmaßnahmen des Kreml für die
russische Wirtschaft. Das geht aus einer Umfrage der Deutsch-Russischen
Auslandshandelskammer unter ihren mehr als 900 Mitgliedsunternehmen hervor.
Die
Anti-Corona-Maßnahmen Russlands haben bei zwei Drittel der Firmen zum
teilweisen (48 Prozent) oder vollständigen Produktionsstopp (18 Prozent)
geführt. Das große Volkswagen-Werk in Kaluga, eines der deutschen
Leuchtturmprojekte in Russland, steht seit dem 30. März still. 68 Prozent der
befragten Firmen sagen, sie vertrauen dem Krisenmanagement der russischen
Regierung. 85 Prozent allerdings halten die Maßnahmen zur Stützung der
russischen Wirtschaft für unzureichend.
„Hochgerechnet auf die
über 4.200 in Russland tätigen deutschen Unternehmen sind bereits jetzt
Verluste im hohen dreistelligen Euro-Millionenbereich zu verzeichnen“, erklärte
AHK-Vorstandschef Matthias Schepp. Trotz dieser Einbußen hält eine klare
Mehrheit der deutschen Firmen die Quarantänemaßnahmen für angemessen.Präsident
Putin hatte wegen des Virus die Landesgrenzen geschlossen und den gesamten
April zum arbeitsfreien Monat erklärt.
Großes Verständnis für Reisebeschränkungen wegen Corona
Die gegenwärtigen Reisebeschränkungen im Osten Europas treffen in Deutschland auf großes Verständnis: 93 Prozent der Befragten halten die Einreisesperren und Quarantänemaßnahmen, die inzwischen alle östlichen Nachbarstaaten zur Bekämpfung des Corona-Virus erlassen haben, für richtig. Lediglich vier Prozent der Deutschen finden solche Maßnahmen übertrieben. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, die im Auftrag des Ost-Ausschuss – Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft (OAOEV) durchgeführt wurde. „Es gibt eine riesige Bereitschaft in der Bevölkerung, jetzt erhebliche Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben in Kauf zu nehmen, um in der Corona-Krise das Schlimmste zu verhindern und rasch die Wende zu schaffen“, sagte der OAOEV-Vorsitzende Oliver Hermes zur Umfrage.
61 Prozent der Befragten können sich einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok vorstellen, nur 20 Prozent lehnen diesen ab. 55 Prozent der Befragten wünschen sich eine intensivierte Zusammenarbeit konkret mit Russland. Nur 28 Prozent äußern sich hier ablehnend. „Diese Ergebnisse ermutigen alle, die sich trotz bestehender Sanktionen weiter für einen Dialog mit Russland einsetzen und nach gemeinsamen Interessen suchen. Davon gibt es viele, angefangen von der Sicherung der Energieversorgung in Europa über die verstärkte Digitalisierung der Wirtschaft bis hin zur gemeinsamen Bewältigung der Corona-Folgen“, kommentierte Hermes.
Die vollständige Pressemitteilung des OAOEV finden Sie hier.
Corona-Krise: CSR vs. Krisenmanagement
Darüber, wie man unternehmerische Verantwortung gegenüber den Arbeitnehmern in der aktuellen Lage bewahrt, sprach Tatiana Krylowa von Wintershall Dea bei der ersten Online-Sitzung des Russland AHK-Komitees für soziale Verantwortung (CSR). Sie erzählte, dass Corona nicht die erste globale Krise ist, die der weltweit präsente Erdöl- und Erdgasproduzenten aus Kassel managt. Basierend auf der Erfahrung der Revolution in Libyen, wo Wintershall bereits seit 1958 Erdöl fördert, kann das Unternehmen auch für die aktuelle Situation Schlüsse ziehen, vor allem was Krisenmanagement angeht. Dabei bleibt heute genauso wie damals die Sicherheit der Mitarbeiter an erster Stelle, aber den Team-Geist darf man auch nicht vergessen.
Der vollständige Bericht der Komiteesitzung ist hier abrufbar.
Vertretung der Region Südbrandenburg in Russland
Die Region Südbrandenburg hat nun auch eine eigene Vertretung in Russland – und zwar in Kooperation mit der Russland AHK und der IHK Cottbus. Sie bietet ein großes Spektrum an: Von der Etablierung von Geschäftskontakten über Erstberatung beim Markteintritt bis hin zur Teilnahme an Delegationsreisen nach Russland oder an Messen. Im Rahmen dieser Kooperation sind mehrere Veranstaltungen sowohl für Südbrandenburger Unternehmen als auch für russische Unternehmen mit Interesse an der Region in beiden Ländern geplant.
Handbücher für Investoren: St. Petersburg und das Leningrader Gebiet
Die Russland AHK-Filiale Nordwest hat zwei neue Broschüren aus der Reihe „Handbuch für Investoren” herausgegeben – für Sankt Petersburg und in zweiter Auflage für das Leningrader Gebiet. Die Ausgaben enthalten Informationen zum Wirtschafts- und Investitionspotenzial der Regionen, zu Vorteilen und Begünstigungen für Investoren, zu rechtlichen Aspekten der Produktionslokalisierung und außerdem Erfolgsgeschichten aus erster Hand, von Unternehmen mit einer langen Geschichte im Nordwesten Russlands.
Verbandsnews
AHK-Umfrage: Corona-Shutdown bringt Millionenverluste für deutsche Firmen in Russland
Die deutsche Wirtschaft in Russland erleidet wegen der Corona-Krise Verluste in dreistelliger Euro-Millionenhöhe, ist mit dem Krisenmanagement von Präsident Wladimir Putin insgesamt zufrieden, nicht aber mit den Stützungsmaßnahmen des Kreml für die russische Wirtschaft. Das geht aus einer Umfrage der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer unter ihren mehr als 900 Mitgliedsunternehmen hervor.
Die Anti-Corona-Maßnahmen Russlands haben bei zwei Drittel der Firmen zum teilweisen (48 Prozent) oder vollständigen Produktionsstopp (18 Prozent) geführt. Das große Volkswagen-Werk in Kaluga, eines der deutschen Leuchtturmprojekte in Russland, steht seit dem 30. März still. 68 Prozent der befragten Firmen sagen, sie vertrauen dem Krisenmanagement der russischen Regierung. 85 Prozent allerdings halten die Maßnahmen zur Stützung der russischen Wirtschaft für unzureichend.
„Hochgerechnet auf die über 4.200 in Russland tätigen deutschen Unternehmen sind bereits jetzt Verluste im hohen dreistelligen Euro-Millionenbereich zu verzeichnen“, erklärte AHK-Vorstandschef Matthias Schepp. Trotz dieser Einbußen hält eine klare Mehrheit der deutschen Firmen die Quarantänemaßnahmen für angemessen.Präsident Putin hatte wegen des Virus die Landesgrenzen geschlossen und den gesamten April zum arbeitsfreien Monat erklärt.
Hier geht es zur Umfrage.
Großes Verständnis für Reisebeschränkungen wegen Corona
Die gegenwärtigen Reisebeschränkungen im Osten Europas treffen in Deutschland auf großes Verständnis: 93 Prozent der Befragten halten die Einreisesperren und Quarantänemaßnahmen, die inzwischen alle östlichen Nachbarstaaten zur Bekämpfung des Corona-Virus erlassen haben, für richtig. Lediglich vier Prozent der Deutschen finden solche Maßnahmen übertrieben. Dies ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa, die im Auftrag des Ost-Ausschuss – Osteuropavereins der Deutschen Wirtschaft (OAOEV) durchgeführt wurde. „Es gibt eine riesige Bereitschaft in der Bevölkerung, jetzt erhebliche Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben in Kauf zu nehmen, um in der Corona-Krise das Schlimmste zu verhindern und rasch die Wende zu schaffen“, sagte der OAOEV-Vorsitzende Oliver Hermes zur Umfrage.
61 Prozent der Befragten können sich einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok vorstellen, nur 20 Prozent lehnen diesen ab. 55 Prozent der Befragten wünschen sich eine intensivierte Zusammenarbeit konkret mit Russland. Nur 28 Prozent äußern sich hier ablehnend. „Diese Ergebnisse ermutigen alle, die sich trotz bestehender Sanktionen weiter für einen Dialog mit Russland einsetzen und nach gemeinsamen Interessen suchen. Davon gibt es viele, angefangen von der Sicherung der Energieversorgung in Europa über die verstärkte Digitalisierung der Wirtschaft bis hin zur gemeinsamen Bewältigung der Corona-Folgen“, kommentierte Hermes.
Die vollständige Pressemitteilung des OAOEV finden Sie hier.
Corona-Krise: CSR vs. Krisenmanagement
Darüber, wie man unternehmerische Verantwortung gegenüber den Arbeitnehmern in der aktuellen Lage bewahrt, sprach Tatiana Krylowa von Wintershall Dea bei der ersten Online-Sitzung des Russland AHK-Komitees für soziale Verantwortung (CSR). Sie erzählte, dass Corona nicht die erste globale Krise ist, die der weltweit präsente Erdöl- und Erdgasproduzenten aus Kassel managt. Basierend auf der Erfahrung der Revolution in Libyen, wo Wintershall bereits seit 1958 Erdöl fördert, kann das Unternehmen auch für die aktuelle Situation Schlüsse ziehen, vor allem was Krisenmanagement angeht. Dabei bleibt heute genauso wie damals die Sicherheit der Mitarbeiter an erster Stelle, aber den Team-Geist darf man auch nicht vergessen.
Der vollständige Bericht der Komiteesitzung ist hier abrufbar.
Vertretung der Region Südbrandenburg in Russland
Die Region Südbrandenburg hat nun auch eine eigene Vertretung in Russland – und zwar in Kooperation mit der Russland AHK und der IHK Cottbus. Sie bietet ein großes Spektrum an: Von der Etablierung von Geschäftskontakten über Erstberatung beim Markteintritt bis hin zur Teilnahme an Delegationsreisen nach Russland oder an Messen. Im Rahmen dieser Kooperation sind mehrere Veranstaltungen sowohl für Südbrandenburger Unternehmen als auch für russische Unternehmen mit Interesse an der Region in beiden Ländern geplant.
Handbücher für Investoren: St. Petersburg und das Leningrader Gebiet
Die Russland AHK-Filiale Nordwest hat zwei neue Broschüren aus der Reihe „Handbuch für Investoren” herausgegeben – für Sankt Petersburg und in zweiter Auflage für das Leningrader Gebiet. Die Ausgaben enthalten Informationen zum Wirtschafts- und Investitionspotenzial der Regionen, zu Vorteilen und Begünstigungen für Investoren, zu rechtlichen Aspekten der Produktionslokalisierung und außerdem Erfolgsgeschichten aus erster Hand, von Unternehmen mit einer langen Geschichte im Nordwesten Russlands.