Im März sind die Lieferungen von russischem Öl nach China um mehr als 30 Prozent gestiegen. Gleichzeitig gingen Chinas Importe aus Saudi-Arabien zurück.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf chinesische Zollstatistiken berichtet, hat Peking im März 2020 jeweils rund 1,7 Millionen Barrel Erdöl täglich von den beiden Erdölgiganten Russland und Saudi-Arabien importiert. Die Zollstatistiken machen zugleich deutlich, dass die Einfuhren von der Arabischen Halbinsel im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent leicht zurückgingen, während die Importe aus Russland mit rund 30 Prozent deutlich zulegten.
Anfang des Jahres war Russlands Ölexport Richtung China um fast 30 Prozent eingebrochen. Lieferte Russland im Januar 2019 Rohöl im Wert von fast 2,8 Milliarden US-Dollar, beliefen sich die Lieferungen im Januar 2020 nur noch auf rund zwei Milliarden US-Dollar. Mengenmäßig war der Einbruch mit 36 Prozent sogar noch heftiger.
Mit der Erhöhung der Importe will China offenbar seine strategischen Öl-Reserven wieder auffüllen. Gleichzeitig sind die gestiegenen Einfuhren ein klarer Indikator dafür, dass sich die chinesische Wirtschaft langsam wieder normalisiert und die meisten Unternehmen ihren Betrieb nach monatelanger Quarantäne wieder aufnehmen. Insgesamt kaufte China im März mit 9,68 Millionen Barrel pro Tag 4,5 Prozent mehr Öl ein als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Chinesische Nachfrage zur rechten Zeit
Die Chinesen nutzen aktuell die fehlende Nachfrage aus Europa und profitieren von günstigen Preisen für die russische Ölsorte Urals. Für Russland kommt das Interesse aus China zugleich wegen der absehbaren Rezession in Westeuropa und dem Preiskampf mit dem Rivalen Saudi-Arabien wie gerufen.
Die Exportpreise für russisches Öl waren Anfang April auf ein Rekordtief gefallen und lagen zwischenzeitlich sogar im Minus-Bereich. Leonid Fedun, Vizepräsident von Lukoil, sagte, das Niveau sei „katastrophal niedrig.“ Laut der Tageszeitung Kommersant nannte Vize-Energieminister Pawel Sorokin Barrelpreise unter 30 Dollar ein „Schockszenarium“.
Europa war jahrzehntelang Russlands größter und wichtigster Erdöl-Kunde. Doch nach den EU-Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts wendet sich Moskau verstärkt Peking zu. Während 2006 etwas mehr als 200.000 Barrel pro Tag nach China gingen, waren es 2017 bereits 1,3 Millionen Barrel täglich. Innerhalb weniger Jahre konnten die russischen Rohöl-Exporte in das Reich der Mitte fast verfünffacht werden.
Umwelt und Energie: Ölkrise – China setzt wieder verstärkt auf Russland
Im März sind die Lieferungen von russischem Öl nach China um mehr als 30 Prozent gestiegen. Gleichzeitig gingen Chinas Importe aus Saudi-Arabien zurück.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf chinesische Zollstatistiken berichtet, hat Peking im März 2020 jeweils rund 1,7 Millionen Barrel Erdöl täglich von den beiden Erdölgiganten Russland und Saudi-Arabien importiert. Die Zollstatistiken machen zugleich deutlich, dass die Einfuhren von der Arabischen Halbinsel im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent leicht zurückgingen, während die Importe aus Russland mit rund 30 Prozent deutlich zulegten.
Anfang des Jahres war Russlands Ölexport Richtung China um fast 30 Prozent eingebrochen. Lieferte Russland im Januar 2019 Rohöl im Wert von fast 2,8 Milliarden US-Dollar, beliefen sich die Lieferungen im Januar 2020 nur noch auf rund zwei Milliarden US-Dollar. Mengenmäßig war der Einbruch mit 36 Prozent sogar noch heftiger.
Mit der Erhöhung der Importe will China offenbar seine strategischen Öl-Reserven wieder auffüllen. Gleichzeitig sind die gestiegenen Einfuhren ein klarer Indikator dafür, dass sich die chinesische Wirtschaft langsam wieder normalisiert und die meisten Unternehmen ihren Betrieb nach monatelanger Quarantäne wieder aufnehmen. Insgesamt kaufte China im März mit 9,68 Millionen Barrel pro Tag 4,5 Prozent mehr Öl ein als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Chinesische Nachfrage zur rechten Zeit
Die Chinesen nutzen aktuell die fehlende Nachfrage aus Europa und profitieren von günstigen Preisen für die russische Ölsorte Urals. Für Russland kommt das Interesse aus China zugleich wegen der absehbaren Rezession in Westeuropa und dem Preiskampf mit dem Rivalen Saudi-Arabien wie gerufen.
Die Exportpreise für russisches Öl waren Anfang April auf ein Rekordtief gefallen und lagen zwischenzeitlich sogar im Minus-Bereich. Leonid Fedun, Vizepräsident von Lukoil, sagte, das Niveau sei „katastrophal niedrig.“ Laut der Tageszeitung Kommersant nannte Vize-Energieminister Pawel Sorokin Barrelpreise unter 30 Dollar ein „Schockszenarium“.
Europa war jahrzehntelang Russlands größter und wichtigster Erdöl-Kunde. Doch nach den EU-Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts wendet sich Moskau verstärkt Peking zu. Während 2006 etwas mehr als 200.000 Barrel pro Tag nach China gingen, waren es 2017 bereits 1,3 Millionen Barrel täglich. Innerhalb weniger Jahre konnten die russischen Rohöl-Exporte in das Reich der Mitte fast verfünffacht werden.