Die russische Tupolew Tu-144 war das erste Überschallverkehrsflugzeug der Welt. Am 31. Dezember 1968 hob die erste Maschine am Moskauer Flughafen Schukowski zu ihrem Jungfernflug ab.
Wegen der Ähnlichkeit zur britisch-französischen Concorde wurde die Tu-144 im Westen spöttisch „Concordski“ genannt. Das Konstruktionsbüro von Alexei Tupolew bestritt von Anfang an Vorwürfe des Plagiats oder der Spionage. Nur: Zu ähnlich war das Design der Tupolew zum westlichen Konkurrenten. Beide waren lang gestreckte Deltaflügler, beide verfügten über vier weit hinten angebrachte Strahltriebwerke, und beide hatten vor dem eigentlichen Cockpit eine für die Landung abklappbare Nase. So viel Ähnlichkeit bei getrennten Planungen?
Das Geheimnis liegt im Überschall, weiß Martin Schuermann von der Deutschen Gesellschaft für Luft und Raumfahrt. „Die Physik ist ja nicht veränderbar. Man kann ihre Gesetze und Phänomene nur mit technischen Lösungen nutzbar machen. Im Fall des Überschallflugs sind diese Lösungen sehr ähnlich.“ Zugleich sind grundsätzliche Unterschiede zwischen Tu-144 und der Concorde nicht zu übersehen: Diese reichen von der für ein Flugzeug wichtigen Geometrie der Tragflächen über die Triebwerksanordnung bis hin zum Höhenleitwerk an der Flugzeugnase – die sogenannten Canards, über das nur die Tupolew im Gegensatz zur Concorde verfügte.
Von der Tu-144 wurden insgesamt 16 Stück gebaut gegenüber 20 Maschinen der Concorde. Und letztlich ereilte beide Überschallflugzeuge das gleiche Schicksal. 1978 beendete Staats- und Parteichef Leonid Breschnew nach nur sechs Monaten regulären Flugbetriebs das Prestigeprojekt der Sowjetunion. Insgesamt flogen mit dem sowjetischen Jet nur gut 3.000 Passagiere. Länger flog die Concorde, die am 2. März 1969 und damit zwei Monate später als die Tu-144 ihren Erstflug antrat. Doch auch die „Königin der Lüfte“ musste 2003 den Flugbetrieb einstellen.
Im Technikmuseum Sinsheim in Baden-Württemberg ist heute je ein Exemplar dieser optisch ähnlichen, aber doch sehr unterschiedlichen Überschall-Veteranen ausgestellt.
Geschäftsreise und Kultur: Die Tu-144 „Concordski“
Die russische Tupolew Tu-144 war das erste Überschallverkehrsflugzeug der Welt. Am 31. Dezember 1968 hob die erste Maschine am Moskauer Flughafen Schukowski zu ihrem Jungfernflug ab.
Wegen der Ähnlichkeit zur britisch-französischen Concorde wurde die Tu-144 im Westen spöttisch „Concordski“ genannt. Das Konstruktionsbüro von Alexei Tupolew bestritt von Anfang an Vorwürfe des Plagiats oder der Spionage. Nur: Zu ähnlich war das Design der Tupolew zum westlichen Konkurrenten. Beide waren lang gestreckte Deltaflügler, beide verfügten über vier weit hinten angebrachte Strahltriebwerke, und beide hatten vor dem eigentlichen Cockpit eine für die Landung abklappbare Nase. So viel Ähnlichkeit bei getrennten Planungen?
Das Geheimnis liegt im Überschall, weiß Martin Schuermann von der Deutschen Gesellschaft für Luft und Raumfahrt. „Die Physik ist ja nicht veränderbar. Man kann ihre Gesetze und Phänomene nur mit technischen Lösungen nutzbar machen. Im Fall des Überschallflugs sind diese Lösungen sehr ähnlich.“ Zugleich sind grundsätzliche Unterschiede zwischen Tu-144 und der Concorde nicht zu übersehen: Diese reichen von der für ein Flugzeug wichtigen Geometrie der Tragflächen über die Triebwerksanordnung bis hin zum Höhenleitwerk an der Flugzeugnase – die sogenannten Canards, über das nur die Tupolew im Gegensatz zur Concorde verfügte.
Von der Tu-144 wurden insgesamt 16 Stück gebaut gegenüber 20 Maschinen der Concorde. Und letztlich ereilte beide Überschallflugzeuge das gleiche Schicksal. 1978 beendete Staats- und Parteichef Leonid Breschnew nach nur sechs Monaten regulären Flugbetriebs das Prestigeprojekt der Sowjetunion. Insgesamt flogen mit dem sowjetischen Jet nur gut 3.000 Passagiere. Länger flog die Concorde, die am 2. März 1969 und damit zwei Monate später als die Tu-144 ihren Erstflug antrat. Doch auch die „Königin der Lüfte“ musste 2003 den Flugbetrieb einstellen.
Im Technikmuseum Sinsheim in Baden-Württemberg ist heute je ein Exemplar dieser optisch ähnlichen, aber doch sehr unterschiedlichen Überschall-Veteranen ausgestellt.