Die Arbeitslosenquote
in Russland ist im Mai 2020 auf ein
Fünfjahreshoch gestiegen.
Nach Angaben des Statistikamts „Rosstat“ ist die
Zahl der Arbeitslosen in Russland auf 4,5 Millionen angestiegen, was 6,1
Prozent der gesamten Erwerbsbevölkerung entspricht. Ein solch hoher Wert wurde
zum letzten Mal im März 2012 gemessen. Im März hatte die Quote noch 4,7 Prozent
betragen.
Für Regierungschef Michail Mischustin und Präsident
Putin ist die Lage jedoch „unter Kontrolle“. Ein „explosionsartiger“ Anstieg
der Arbeitslosigkeit konnte vermieden werden, verkündete Mischustin bei einer
Regierungssitzung Anfang Juli. Und auch Putin zeigt sich noch gelassen: „Gott sei
dank“ sei man mit keinem Ausbruch von Arbeitslosigkeit konfrontiert.
Ob die realen Zahlen den Optimismus der
Staatsführung widerspiegeln, darf bezweifelt werden. Nach Angaben des
russischen Pensionsfonds haben in Russland allein im Zeitraum 1. April bis 20.
Juni mehr als 3,5 Millionen Menschen ihre Arbeit verloren. Die meisten von
ihnen in den Metropolen Moskau (585.800) und Sankt Petersburg (256.300). „Im
Durchschnitt mussten die Unternehmen etwa 20 Prozent ihrer Mitarbeiter
entlassen“, bestätigt Natalia Danina, Chefin der Analyseabteilung von Russlands
führender Jobbörse „Headhunter.ru“. Im Gegensatz zu früheren Krisen hätten
vielen Unternehmen allerdings versucht, die Mitarbeiter so lange wie möglich zu
halten und anstelle von Kündigungen Gehaltskürzungen vorgenommen. „Die Gehälter
der Beschäftigten wurden in 56 Prozent der von uns befragten Unternehmen
gekürzt, während die Gehälter im Durchschnitt um 28 Prozent gesunken sind“,
bemerkte Danina.
Wie sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den
nächsten Monaten entwickeln wird, ist noch unklar. Viele, vor allem kleinere
Unternehmen sind von der Pleite bedroht. Der Vorsitzende der Rechnungskammer
und ehemalige Finanzminister Alexej Kudrin glaubt, dass die Zahl der
Arbeitslosen in Russland für einen bestimmten Zeitraum auf bis zu acht
Millionen steigen könnte.
Wirtschaftsnews: Hat Russland die Arbeitslosigkeit im Griff?
Die Arbeitslosenquote in Russland ist im Mai 2020 auf ein Fünfjahreshoch gestiegen.
Nach Angaben des Statistikamts „Rosstat“ ist die Zahl der Arbeitslosen in Russland auf 4,5 Millionen angestiegen, was 6,1 Prozent der gesamten Erwerbsbevölkerung entspricht. Ein solch hoher Wert wurde zum letzten Mal im März 2012 gemessen. Im März hatte die Quote noch 4,7 Prozent betragen.
Für Regierungschef Michail Mischustin und Präsident Putin ist die Lage jedoch „unter Kontrolle“. Ein „explosionsartiger“ Anstieg der Arbeitslosigkeit konnte vermieden werden, verkündete Mischustin bei einer Regierungssitzung Anfang Juli. Und auch Putin zeigt sich noch gelassen: „Gott sei dank“ sei man mit keinem Ausbruch von Arbeitslosigkeit konfrontiert.
Ob die realen Zahlen den Optimismus der Staatsführung widerspiegeln, darf bezweifelt werden. Nach Angaben des russischen Pensionsfonds haben in Russland allein im Zeitraum 1. April bis 20. Juni mehr als 3,5 Millionen Menschen ihre Arbeit verloren. Die meisten von ihnen in den Metropolen Moskau (585.800) und Sankt Petersburg (256.300). „Im Durchschnitt mussten die Unternehmen etwa 20 Prozent ihrer Mitarbeiter entlassen“, bestätigt Natalia Danina, Chefin der Analyseabteilung von Russlands führender Jobbörse „Headhunter.ru“. Im Gegensatz zu früheren Krisen hätten vielen Unternehmen allerdings versucht, die Mitarbeiter so lange wie möglich zu halten und anstelle von Kündigungen Gehaltskürzungen vorgenommen. „Die Gehälter der Beschäftigten wurden in 56 Prozent der von uns befragten Unternehmen gekürzt, während die Gehälter im Durchschnitt um 28 Prozent gesunken sind“, bemerkte Danina.
Wie sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten entwickeln wird, ist noch unklar. Viele, vor allem kleinere Unternehmen sind von der Pleite bedroht. Der Vorsitzende der Rechnungskammer und ehemalige Finanzminister Alexej Kudrin glaubt, dass die Zahl der Arbeitslosen in Russland für einen bestimmten Zeitraum auf bis zu acht Millionen steigen könnte.