Derzeit wird viel über Lokalisierung gesprochen. Dieser
Ansatz ist vielversprechend, will aber gut bedacht sein. In Teil 8 unserer
Serie stellen wir EPC und EPC M-Projekte gegenüber und ziehen ein Fazit.
In den letzten drei Folgen haben wir die Vor-
bzw. Nachteile von EPC – LSTK (Engineering Procurement
Construction – Lump Sum Turn Key) bzw. EPC
M (Engineering Procurement Construction Management)
Projekten vorgestellt. Nun ziehen wir ein Fazit dazu.
Der unbestrittene Vorteil der EPC-LSTK
Abwicklung eines Projektes ist die Verantwortung des Generalunternehmers für
die zeitliche, budgetmäßige und qualitativ korrekte Abwicklung des Auftrages
die volle Verantwortung zu übernehmen und für die Erfüllung seiner
Verpflichtung noch eine Garantie auszureichen. Dem steht naturgemäß ein
vermeintlich höherer Preis im direkten Vergleich zur EPC M Abwicklung
gegenüber. Kommt ein Generalunternehmer durch Einflüsse, die er selber
verursacht hat, in Verzug oder erbringt seine zugesicherte Leistung nicht, so
muss er hierfür gemäß Vertrag eine entsprechende Strafe zahlen. Der
Auftraggeber erhält also eine finanzielle Kompensation für seinen
Produktionsausfall oder für Qualitätsmängel.
Dieser „Mehrpreis“ ist quasi eine Art
Versicherungsprämie, die der Auftraggeber dafür zahlt, daß sein Projekt ohne
größere Probleme über die Runden kommt. Man findet diese Vertragsart daher
häufig bei Produkten, die einen hohen Marktwert haben, wie zum Beispiel Öl
& Gas oder chemische Produkte, die zudem in der Anlage in großen Mengen
hergestellt werden sollen. Echte Generalunternehmer gibt es allerdings weltweit
immer weniger, was an den hohen finanziellen Risiken liegt, die der
Generalunternehmer bei jedem Projekt eingehen muss. In Deutschland und Europa
war das vor 20 oder 30 Jahren eine Königsdisziplin, heute kommen
Generalunternehmer sehr häufig aus China und anderen Ländern Asiens, wobei
staatliche Unterstützungen der jeweiligen Landesregierungen den Markt verzerrt
haben.
Die EPC M Abwicklung hat mittlerweile eine
sehr breite Basis im Anlagenbau gefunden. Der entscheidende Unterschied ist
naturgemäß der, daß der Bauherr das volle Risiko seiner Investition selber
trägt. Für Verzögerungen im Ablauf muss er dann z. B. nicht nur die
zusätzlichen Personalkosten des Projekt Managements tragen, sondern er hat noch
den Produktionsausfall zu verkraften. Das kann schnell ein Mehrfaches des
vermeintlich „gesparten“ Betrages ausmachen. Der Auftraggeber sollte sich auch
offen und ehrlich fragen, ob er all die verschiedenen Schnittstellen, die sich
zwangsläufig durch die Einzelvergaben ergeben, wirklich beurteilen und managen
kann. Anwendung finden EPC M Projekte meist bei mittleren und kleineren
Investitionssummen und sehr häufig im Maschinenbau. Hier machen Mischformen
auch Sinn, z. B. liefert ein Maschinenbauer die gesamte Produktionslinie und
der Auftraggeber ist für die Halle und Erdarbeiten verantwortlich. Diese
Schnittstellen sind zudem gut zu beschreiben, so dass das wirtschaftliche
Risiko hieraus beherrschbar ist.
In der nächsten Folge werden wir auf
Finanzierungsmöglichkeiten eingehen, die sich auch aus den unterschiedlichen
Vertragsformen heraus ergeben, bleiben Sie interessiert.
Lokalisierung Insights: EPC versus EPC M – ein Fazit
Derzeit wird viel über Lokalisierung gesprochen. Dieser Ansatz ist vielversprechend, will aber gut bedacht sein. In Teil 8 unserer Serie stellen wir EPC und EPC M-Projekte gegenüber und ziehen ein Fazit.
In den letzten drei Folgen haben wir die Vor- bzw. Nachteile von EPC – LSTK (Engineering Procurement Construction – Lump Sum Turn Key) bzw. EPC M (Engineering Procurement Construction Management) Projekten vorgestellt. Nun ziehen wir ein Fazit dazu.
Der unbestrittene Vorteil der EPC-LSTK Abwicklung eines Projektes ist die Verantwortung des Generalunternehmers für die zeitliche, budgetmäßige und qualitativ korrekte Abwicklung des Auftrages die volle Verantwortung zu übernehmen und für die Erfüllung seiner Verpflichtung noch eine Garantie auszureichen. Dem steht naturgemäß ein vermeintlich höherer Preis im direkten Vergleich zur EPC M Abwicklung gegenüber. Kommt ein Generalunternehmer durch Einflüsse, die er selber verursacht hat, in Verzug oder erbringt seine zugesicherte Leistung nicht, so muss er hierfür gemäß Vertrag eine entsprechende Strafe zahlen. Der Auftraggeber erhält also eine finanzielle Kompensation für seinen Produktionsausfall oder für Qualitätsmängel.
Dieser „Mehrpreis“ ist quasi eine Art Versicherungsprämie, die der Auftraggeber dafür zahlt, daß sein Projekt ohne größere Probleme über die Runden kommt. Man findet diese Vertragsart daher häufig bei Produkten, die einen hohen Marktwert haben, wie zum Beispiel Öl & Gas oder chemische Produkte, die zudem in der Anlage in großen Mengen hergestellt werden sollen. Echte Generalunternehmer gibt es allerdings weltweit immer weniger, was an den hohen finanziellen Risiken liegt, die der Generalunternehmer bei jedem Projekt eingehen muss. In Deutschland und Europa war das vor 20 oder 30 Jahren eine Königsdisziplin, heute kommen Generalunternehmer sehr häufig aus China und anderen Ländern Asiens, wobei staatliche Unterstützungen der jeweiligen Landesregierungen den Markt verzerrt haben.
Die EPC M Abwicklung hat mittlerweile eine sehr breite Basis im Anlagenbau gefunden. Der entscheidende Unterschied ist naturgemäß der, daß der Bauherr das volle Risiko seiner Investition selber trägt. Für Verzögerungen im Ablauf muss er dann z. B. nicht nur die zusätzlichen Personalkosten des Projekt Managements tragen, sondern er hat noch den Produktionsausfall zu verkraften. Das kann schnell ein Mehrfaches des vermeintlich „gesparten“ Betrages ausmachen. Der Auftraggeber sollte sich auch offen und ehrlich fragen, ob er all die verschiedenen Schnittstellen, die sich zwangsläufig durch die Einzelvergaben ergeben, wirklich beurteilen und managen kann. Anwendung finden EPC M Projekte meist bei mittleren und kleineren Investitionssummen und sehr häufig im Maschinenbau. Hier machen Mischformen auch Sinn, z. B. liefert ein Maschinenbauer die gesamte Produktionslinie und der Auftraggeber ist für die Halle und Erdarbeiten verantwortlich. Diese Schnittstellen sind zudem gut zu beschreiben, so dass das wirtschaftliche Risiko hieraus beherrschbar ist.
In der nächsten Folge werden wir auf Finanzierungsmöglichkeiten eingehen, die sich auch aus den unterschiedlichen Vertragsformen heraus ergeben, bleiben Sie interessiert.