Derzeit wird viel über Lokalisierung gesprochen. Dieser Ansatz ist vielversprechend, will aber gut bedacht sein. In Teil 10 unserer Serie wenden wir uns der Projektfinanzierung zu.
In der letzten
Folge haben wir uns mit mehr oder weniger standardmäßigen Finanzierungen
befasst, nun wenden wir uns der Projektfinanzierung zu. Diese ist eine hochkomplexe
und aufwendige Art der Finanzierung und lohnt sich aufgrund der hohen
Vorlaufkosten nur für große Investitionen, unter 50 bis 100 Millionen Euro
Investitionsvolumen sollte man gar nicht darüber nachdenken.
Die
Projektfinanzierung ist nichts anderes, als das Risiko der Finanzierung auf die
Bonität der noch zu gründenden oder bereits gegründeten „Special Purpose
Company“, kurz SPC, und nicht
auf deren Sponsoren abzustellen. Naturgemäß spielt dabei der zu erwartende
Cashflow eine entscheidende Rolle. Ein besonders großes Risiko ist dabei die
Bauzeit der Anlage an sich, denn erst wenn die Anlage produziert, kann sie auch
Cash erwirtschaften und ihren Schuldendienst aufnehmen.
Um nun für eine
solche Finanzierung Banken oder sonstige Investoren gewinnen zu können, ist
eine umfangreiche Dokumentation zu erstellen. Diese lässt sich in drei
Hauptkategorien unterteilen: die eigentliche „Dokumentation“, sogenannte
„Professional Opinions“ und „Garantien“.
Bestandteile der
„Dokumentation“ sind unter anderem ein detaillierter Businessplan, das
Financial Model, ein Versicherungskonzept, ein Pre- oder Basic Engineering mit
den Hauptparametern der Anlage, ein Konzept zur Rohstoffbeschaffung und
Verteilung der fertigen Produkte sowie eine Beschreibung der notwendigen
behördlichen Genehmigungen und wie diese zu erhalten sind. Unter „Professional
Opinions“ versteht man mehr technische Unterlagen wie Bodengutachten,
Untersuchungen des Rohstoffes hinsichtlich Qualität und Verfügbarkeit, Legal,
Tax, Markt- und Umweltverträglichkeitsstudien sowie manchmal noch externe
Gutachten zur verwendeten Technologie. Bei den „Garantien“ betrachtet man
Liefer- und Abnahmeverpflichtungen, gegebenenfalls Liquiditätspuffer der
beteiligten Shareholder, Liefer- und Leistungsgarantien des oder mehrerer
Generalunternehmer sowie die vertraglichen Verpflichtungen der entsprechenden
Verträge und, so vorhanden, der ECA-Deckungen.
Bis die zeitlichen
Abläufe aller zuvor genannten Voraussetzungen abgearbeitet sind, können gut und
gerne ein bis zwei Jahre ins Land gehen und es kann mehrere Millionen Euro
kosten. In der nächsten Folge werden wir das an zwei praktischen Beispielen
näher erläutern.
Lokalisierung Insights: Projektfinanzierung – spannend aber aufwendig
Derzeit wird viel über Lokalisierung gesprochen. Dieser Ansatz ist vielversprechend, will aber gut bedacht sein. In Teil 10 unserer Serie wenden wir uns der Projektfinanzierung zu.
In der letzten Folge haben wir uns mit mehr oder weniger standardmäßigen Finanzierungen befasst, nun wenden wir uns der Projektfinanzierung zu. Diese ist eine hochkomplexe und aufwendige Art der Finanzierung und lohnt sich aufgrund der hohen Vorlaufkosten nur für große Investitionen, unter 50 bis 100 Millionen Euro Investitionsvolumen sollte man gar nicht darüber nachdenken.
Die Projektfinanzierung ist nichts anderes, als das Risiko der Finanzierung auf die Bonität der noch zu gründenden oder bereits gegründeten „Special Purpose Company“, kurz SPC, und nicht auf deren Sponsoren abzustellen. Naturgemäß spielt dabei der zu erwartende Cashflow eine entscheidende Rolle. Ein besonders großes Risiko ist dabei die Bauzeit der Anlage an sich, denn erst wenn die Anlage produziert, kann sie auch Cash erwirtschaften und ihren Schuldendienst aufnehmen.
Um nun für eine solche Finanzierung Banken oder sonstige Investoren gewinnen zu können, ist eine umfangreiche Dokumentation zu erstellen. Diese lässt sich in drei Hauptkategorien unterteilen: die eigentliche „Dokumentation“, sogenannte „Professional Opinions“ und „Garantien“.
Bestandteile der „Dokumentation“ sind unter anderem ein detaillierter Businessplan, das Financial Model, ein Versicherungskonzept, ein Pre- oder Basic Engineering mit den Hauptparametern der Anlage, ein Konzept zur Rohstoffbeschaffung und Verteilung der fertigen Produkte sowie eine Beschreibung der notwendigen behördlichen Genehmigungen und wie diese zu erhalten sind. Unter „Professional Opinions“ versteht man mehr technische Unterlagen wie Bodengutachten, Untersuchungen des Rohstoffes hinsichtlich Qualität und Verfügbarkeit, Legal, Tax, Markt- und Umweltverträglichkeitsstudien sowie manchmal noch externe Gutachten zur verwendeten Technologie. Bei den „Garantien“ betrachtet man Liefer- und Abnahmeverpflichtungen, gegebenenfalls Liquiditätspuffer der beteiligten Shareholder, Liefer- und Leistungsgarantien des oder mehrerer Generalunternehmer sowie die vertraglichen Verpflichtungen der entsprechenden Verträge und, so vorhanden, der ECA-Deckungen.
Bis die zeitlichen Abläufe aller zuvor genannten Voraussetzungen abgearbeitet sind, können gut und gerne ein bis zwei Jahre ins Land gehen und es kann mehrere Millionen Euro kosten. In der nächsten Folge werden wir das an zwei praktischen Beispielen näher erläutern.