Die Duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsfaktor der deutschen Wirtschaft und gleichzeitig der Exportschlager seit Jahren. Auch in Russland bilden viele lokalisierte deutsche Unternehmen seit Jahren nach dem dualen System ihre benötigten Fachkräfte aus.
Wie aktuell das Thema wieder ist, zeigte eine Onlinekonferenz der AHK Moskau Anfang dieser Woche mit hochkarätigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft aus Deutschland und Russland. Mit fortschreitender Modernisierung russischer Unternehmen und auch weiterer Lokalisierung von europäischen Unternehmen wird der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in vielen Berufszweigen weiter wachsen. Dabei ist das Problem des Fachkräftemangels in Russland nicht so einfach zu lösen. Regionale und überregionale Ausbildungsmöglichkeiten wie weiterführende Technische Schulen und Colleges sowie technische Fach- und Hochschulen existieren in großer Zahl für die jedes Jahr auf den Ausbildungsmarkt strebenden russischen Schulabsolventen. Nur ist leider die Qualität der Ausbildung nicht mit der in Deutschland vergleichbar. Es wird in sehr vielen technisch orientierten Ausbildungsberufen oft nur die Theorie vermittelt. Praktische Ausbildung und Übungen entfallen sehr oft mangels geeigneter Labore und Werkstätten. Eine Einbindung von Auszubildenden über ausbildungsbegleitende Praktika in russischen Unternehmen ist fast nicht möglich. Die russische Regierung hat das Problem schon seit Langem erkannt. Viele Gouverneure und Lokalpolitiker werben immer wieder um Kooperationen mit deutschen Unternehmen und Ausbildungsträgern, damit der Fachkräftemangel nicht zum Standortnachteil für Investoren in der jeweiligen Region wird. Interessante Projektansätze in der jüngeren Vergangenheit für die Errichtung von Berufsausbildungszentren in Russland haben gezeigt, dass die Politik sehr an einer Realisierung interessiert ist. Seitens der Lokalpolitik besteht die Bereitschaft, sich aktiv einzubringen u. a. mit der Bereitstellung von Grundstücken und passenden Objekten, mit günstigen Pachtzinsen und langen Vertragslaufzeiten, Unterstützung bei der Adaption der Lehrpläne, Garantien für den Ausbildungsbedarf, Zuschüssen pro Auszubildendem und vieles mehr.
Konkret fehlt es an interessierten Investoren und wohl auch an unternehmerischem Mut, Berufsausbildungszentren nach deutschem Muster in Russland zu errichten und zu betreiben. Der Bedarf ist groß und ein erfolgreiches erstes Modelprojekt würde schnell zur Blaupause für viele andere Standorte im Land werden. Ausbildungsberufe wie Mechatroniker, Metallbearbeitung im weitesten Sinne, Fahrzeug- und Anlagentechniker, Automatisierungsspezialisten sind gefragt. Weitere Spezialisierungen auf Ausbildungsberufe wie zum Beispiel im Bereich Lebensmittel, Chemie oder in anderen Industrien sind denkbar und wünschenswert.
Ein Berufsausbildungszentrum in Russland sollte mindestens aus den (Gebäude-)Komplexen
für theoretischen Unterricht,
für praktischen Unterricht in Labor und Werkstatt mit Maschinenpark
sowie Wohnheim mit Kantine zur Unterbringung von Ausbildern und Gastdozenten und ggf. auch der Auszubildenden
bestehen. Die Kapazität sollte für ca. 150 Auszubildende in der Startphase und mindestens bis zu 500 Auszubildende in der Endausbaustufe geplant werden. Moderne Laborausstattungen sowie ein passender Maschinenpark und Hand-Werkzeuge sind für die praktische Ausbildung unerlässlich. Ausbildungskonzepte und Lehrpläne könnten aus Deutschland übernommen werden und müssten gemäß den gesetzlichen Anforderungen an die russische Berufsausbildung adaptiert werden. Das gesamte Ausbildungsmaterial für Ausbilder und Auszubildende muss natürlich auf Russisch vorliegen. Eine fachlich orientierte Fremdsprachenausbildung in Deutsch oder Englisch kann selbstverständlich gut integriert werden. Bei allen bürokratischen und verwaltungstechnischen Angelegenheiten kann auf Unterstützung durch die regionalen russischen Partner gesetzt werden.
Die Businessplanungen für solche Berufsausbildungszentren in Russland sind sicher nicht trivial. Aber die Konstanz der möglichen Rendite von vier bis sechs Prozent im Jahr aus diesen kommerziellen Projekten kann auf Jahre als gesichert gelten.
Lokalisierung Insights: Berufsausbildungszentren für Russland
Die Duale Berufsausbildung ist ein Erfolgsfaktor der deutschen Wirtschaft und gleichzeitig der Exportschlager seit Jahren. Auch in Russland bilden viele lokalisierte deutsche Unternehmen seit Jahren nach dem dualen System ihre benötigten Fachkräfte aus.
Wie aktuell das Thema wieder ist, zeigte eine Onlinekonferenz der AHK Moskau Anfang dieser Woche mit hochkarätigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft aus Deutschland und Russland. Mit fortschreitender Modernisierung russischer Unternehmen und auch weiterer Lokalisierung von europäischen Unternehmen wird der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in vielen Berufszweigen weiter wachsen. Dabei ist das Problem des Fachkräftemangels in Russland nicht so einfach zu lösen. Regionale und überregionale Ausbildungsmöglichkeiten wie weiterführende Technische Schulen und Colleges sowie technische Fach- und Hochschulen existieren in großer Zahl für die jedes Jahr auf den Ausbildungsmarkt strebenden russischen Schulabsolventen. Nur ist leider die Qualität der Ausbildung nicht mit der in Deutschland vergleichbar. Es wird in sehr vielen technisch orientierten Ausbildungsberufen oft nur die Theorie vermittelt. Praktische Ausbildung und Übungen entfallen sehr oft mangels geeigneter Labore und Werkstätten. Eine Einbindung von Auszubildenden über ausbildungsbegleitende Praktika in russischen Unternehmen ist fast nicht möglich. Die russische Regierung hat das Problem schon seit Langem erkannt. Viele Gouverneure und Lokalpolitiker werben immer wieder um Kooperationen mit deutschen Unternehmen und Ausbildungsträgern, damit der Fachkräftemangel nicht zum Standortnachteil für Investoren in der jeweiligen Region wird. Interessante Projektansätze in der jüngeren Vergangenheit für die Errichtung von Berufsausbildungszentren in Russland haben gezeigt, dass die Politik sehr an einer Realisierung interessiert ist. Seitens der Lokalpolitik besteht die Bereitschaft, sich aktiv einzubringen u. a. mit der Bereitstellung von Grundstücken und passenden Objekten, mit günstigen Pachtzinsen und langen Vertragslaufzeiten, Unterstützung bei der Adaption der Lehrpläne, Garantien für den Ausbildungsbedarf, Zuschüssen pro Auszubildendem und vieles mehr.
Konkret fehlt es an interessierten Investoren und wohl auch an unternehmerischem Mut, Berufsausbildungszentren nach deutschem Muster in Russland zu errichten und zu betreiben. Der Bedarf ist groß und ein erfolgreiches erstes Modelprojekt würde schnell zur Blaupause für viele andere Standorte im Land werden. Ausbildungsberufe wie Mechatroniker, Metallbearbeitung im weitesten Sinne, Fahrzeug- und Anlagentechniker, Automatisierungsspezialisten sind gefragt. Weitere Spezialisierungen auf Ausbildungsberufe wie zum Beispiel im Bereich Lebensmittel, Chemie oder in anderen Industrien sind denkbar und wünschenswert.
Ein Berufsausbildungszentrum in Russland sollte mindestens aus den (Gebäude-)Komplexen
bestehen. Die Kapazität sollte für ca. 150 Auszubildende in der Startphase und mindestens bis zu 500 Auszubildende in der Endausbaustufe geplant werden. Moderne Laborausstattungen sowie ein passender Maschinenpark und Hand-Werkzeuge sind für die praktische Ausbildung unerlässlich. Ausbildungskonzepte und Lehrpläne könnten aus Deutschland übernommen werden und müssten gemäß den gesetzlichen Anforderungen an die russische Berufsausbildung adaptiert werden. Das gesamte Ausbildungsmaterial für Ausbilder und Auszubildende muss natürlich auf Russisch vorliegen. Eine fachlich orientierte Fremdsprachenausbildung in Deutsch oder Englisch kann selbstverständlich gut integriert werden. Bei allen bürokratischen und verwaltungstechnischen Angelegenheiten kann auf Unterstützung durch die regionalen russischen Partner gesetzt werden.
Die Businessplanungen für solche Berufsausbildungszentren in Russland sind sicher nicht trivial. Aber die Konstanz der möglichen Rendite von vier bis sechs Prozent im Jahr aus diesen kommerziellen Projekten kann auf Jahre als gesichert gelten.