In Russland kommt es durch die Corona-Krise und den Wegzug von Arbeitsmigranten zu einem Personalmangel in bestimmten Wirtschaftssektoren.
Mitte März hatten die russischen Behörden die Einreise von ausländischen Arbeitnehmern aufgrund der Corona-Pandemie vorübergehend eingeschränkt. Weil wegen des Stillstands weiter Teile der Wirtschaft zudem zwischen zehn bis 20 Prozent aller sogenannten Gastarbeiter das Land verlassen hatten, können viele Stellen nicht neu besetzt werden. Insbesondere die Baubranche hat einen so massiven Mangel an Arbeitskräften, dass die Arbeiten in ganzen Regionen zum Erliegen kommen. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit landesweit die höchste seit zehn Jahren. Wie kann das gleichzeitig sein? Die Erklärung ist relativ einfach: Die zumeist schlecht bezahlten Segmente des russischen Arbeitsmarktes werden seit Jahrzehnten von Migranten dominiert, etwa der Baubereich, die Entsorgung oder Hilfsarbeiten in der Gastronomie. Viele Russen sind schlicht und einfach nicht bereit, für so niedrige Löhne zu arbeiten. Gleichzeitig wollen die Arbeitgeber in den seltensten Fällen die Löhne anheben, um die Jobs für breitere Teile der einheimischen Bevölkerung attraktiver zu machen.
Die schwierige Situation entfachte bereits Maßnahmen der obersten Verwaltungsspitze. Erst recht als der Chef der russischen Industrie- und Handelskammer (HIK) Sergej Katyrin Alarm schlug und die Behörden dazu aufforderte, die Einreise von Gastarbeitern nach Russland wieder zu vereinfachen. Zumindest das Bauministerium arbeitet seitdem an entsprechenden Einreisebedingungen für Migranten, die sich für Arbeiten am Bau interessieren. Sie müssen einen negativen Corona-Test vorweisen und einen Arbeitgeber finden, der ihre Anstellung garantiert.
Eine Hürde für ihren Zuzug bleibt aber weiterhin die schwerfällige russische Bürokratie. „Es ist recht schwer, die neuen Einwanderungsregeln wirklich als vereinfacht zu bezeichnen“, schreibt die Tageszeitung „Kommersant“ zu den Ministeriumsplänen. Diese bemängelte auch Katyrin Anfang Dezember in einem Brief an Regierungschef Michail Mischustin. Die getroffenen Regelungen entsprächen in keinster Weise dem aktuellen Bedarf der russischen Wirtschaft an Fachkräften, bemängelte er.
Neues aus dem Kreml zu Wirtschaft & Politik: Corona führt zu Arbeitskräftemangel
In Russland kommt es durch die Corona-Krise und den Wegzug von Arbeitsmigranten zu einem Personalmangel in bestimmten Wirtschaftssektoren.
Mitte März hatten die russischen Behörden die Einreise von ausländischen Arbeitnehmern aufgrund der Corona-Pandemie vorübergehend eingeschränkt. Weil wegen des Stillstands weiter Teile der Wirtschaft zudem zwischen zehn bis 20 Prozent aller sogenannten Gastarbeiter das Land verlassen hatten, können viele Stellen nicht neu besetzt werden. Insbesondere die Baubranche hat einen so massiven Mangel an Arbeitskräften, dass die Arbeiten in ganzen Regionen zum Erliegen kommen. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit landesweit die höchste seit zehn Jahren. Wie kann das gleichzeitig sein? Die Erklärung ist relativ einfach: Die zumeist schlecht bezahlten Segmente des russischen Arbeitsmarktes werden seit Jahrzehnten von Migranten dominiert, etwa der Baubereich, die Entsorgung oder Hilfsarbeiten in der Gastronomie. Viele Russen sind schlicht und einfach nicht bereit, für so niedrige Löhne zu arbeiten. Gleichzeitig wollen die Arbeitgeber in den seltensten Fällen die Löhne anheben, um die Jobs für breitere Teile der einheimischen Bevölkerung attraktiver zu machen.
Die schwierige Situation entfachte bereits Maßnahmen der obersten Verwaltungsspitze. Erst recht als der Chef der russischen Industrie- und Handelskammer (HIK) Sergej Katyrin Alarm schlug und die Behörden dazu aufforderte, die Einreise von Gastarbeitern nach Russland wieder zu vereinfachen. Zumindest das Bauministerium arbeitet seitdem an entsprechenden Einreisebedingungen für Migranten, die sich für Arbeiten am Bau interessieren. Sie müssen einen negativen Corona-Test vorweisen und einen Arbeitgeber finden, der ihre Anstellung garantiert.
Eine Hürde für ihren Zuzug bleibt aber weiterhin die schwerfällige russische Bürokratie. „Es ist recht schwer, die neuen Einwanderungsregeln wirklich als vereinfacht zu bezeichnen“, schreibt die Tageszeitung „Kommersant“ zu den Ministeriumsplänen. Diese bemängelte auch Katyrin Anfang Dezember in einem Brief an Regierungschef Michail Mischustin. Die getroffenen Regelungen entsprächen in keinster Weise dem aktuellen Bedarf der russischen Wirtschaft an Fachkräften, bemängelte er.