HAMBURG. Die Auswirkungen der Coronapandemie prägen auch das Umschlagergebnis des Hamburger Hafens im Jahr 2020. Mit 126,3 Millionen Tonnen (-7,6 %) insgesamt blieb das Umschlagergebnis für das gesamte Jahr 2020 unter dem guten Vorjahreswert von 136,6 Millionen Tonnen. Besonders in der ersten Jahreshälfte kam es zu Beeinträchtigungen.
Seegüterumschlag: zweite Jahreshälfte brachte Wende Der Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Seehafen entwickelte sich allerdings im vierten Quartal 2020 positiver als erwartet. Dieser Aufwärtstrend war bereits seit dem dritten Quartal spürbar. So fiel der Seegüterumschlag im vierten Quartal mit einem Plus von rund drei Prozent sogar besser aus als im Vorjahresquartal. Der Containerumschlag lag nur 1,2 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahrswert.
„Die ersten sechs Monate waren durch das Runterfahren vieler Wirtschaftsbereiche, eine schwächere Nachfrage beim Konsum und eine Reduzierung der Liniendienstabfahrten geprägt. Das führte in Hamburg zu einem zweistelligen Umschlagrückgang. Wir freuen uns, dass im Laufe der zweiten Jahreshälfte die Wende beim Umschlag einsetzte und das Gesamtergebnis für 2020 nur noch ein einstelliges Minus zeigt“, erläutert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM), diese Ergebnisse auf der Jahrespressekonferenz des Hamburger Hafens.
Von den oben genannten 126,3 Millionen Tonnen Seegütern, die an den Terminals geladen oder gelöscht wurden, entfielen 87,8 Millionen Tonnen auf den Stückgutumschlag (-7,9 %) und 38,5 Millionen Tonnen (-6,7 Prozent) auf den Massengutumschlag.
Im Segment Containerumschlag wurden 2020 in Hamburg insgesamt 8,5 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen, 7,9 Prozent weniger als im Jahr 2019. „Es ist interessant, dass sich in Hamburg insgesamt der Import mit 4,4 Millionen TEU (-7,8 Prozent) und der Export mit 4,2 Millionen TEU (-8,2 Prozent) auf fast gleichem Niveau entwickelten. Hier sind die in der ersten Jahreshälfte stark rückläufigen Importe aus Asien eine Ursache. Interessant ist auch, dass sich der landseitige Hinterlandverkehr sehr stabil entwickelte und nur einen Rückgang von 5,8 Prozent aufweist. Der Transhipment-Umschlag fiel mit einem Rückgang von 11,6 Prozent stärker aus“, sagt Mattern.
Top-Ten-Fahrtgebiete: unterschiedliche Entwicklungen Beim Containerumschlag der zehn wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens verlief die Entwicklung im Jahr 2020 sehr unterschiedlich. Vor allem der Mengenrückgang im seeseitigen Containerumschlag mit China (-8,2 %) – Hamburgs mit Abstand wichtigstem Handelspartner – konnte nicht durch positive Entwicklungen mit anderen Ländern ausgeglichen werden. Hinzu kommt, dass neben China auch Russland (-12,7 %), Schweden (-8,6 %), Südkorea (-10,4 %), Brasilien (-11,1 %) und Polen (-7,3 %) zum Teil zweistellige Rückgänge im seeseitigen Containerumschlag aufweisen.
Zu den Handelspartnern mit einem Zuwachs im Containerverkehr zählen unter den Top Ten des Hamburger Hafens neben den USA (+1,8 %) auch Singapur (+5,3 %), das Vereinigte Königreich (+28,2 %) und Malaysia (+6,0 %). Für die im Ranking der Containerpartner Hamburgs an Position zwei folgenden USA konnte im Jahr 2020 mit insgesamt 591.000 TEU ein Rekordergebnis verzeichnet werden.
Investitionen in Infrastrukturausbau Sowohl die Hamburg Port Authority (HPA) als auch die Unternehmen im Hafen haben das vergangenen Jahr genutzt, um die Infrastruktur weiter auszubauen und zu modernisieren und Umschlaganlagen mit neuester Technologie auszustatten. So investierten die Terminalbetreiber HHLA und EUROGATE in zusätzliche Containerbrücken für die Umschlaganlagen am Waltershofer Hafen. Die Containerterminals in Hamburg sind somit bestens für die Abfertigung großer Containerschiffe gerüstet, die jetzt auch leichter zum Hafen kommen.
Bereits seit Mitte Februar 2021 kann die von der HPA und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes gemeinsam gebaute Begegnungsbox auf voller Länge und Breite genutzt werden. Zwischen Wedel und Blankenese wurde die Fahrrinne auf 385 Meter verbreitert. Damit können sich dort nun Seeschiffe bis zu einer addierten Schiffsbreite von 104 Metern – statt bisher bis zu einer addierten Schiffsbreite von 90 Metern – nautisch sicher begegnen.
„Die für Hamburg wichtige Fahrrinnenanpassung hat spät, aber nicht zu spät, die letzte Hürde genommen. Der Trend zu größeren Schiffen, der uns auch in Gesprächen mit den Reedereien bestätigt wird, setzt sich fort, und die fertige Begegnungsbox vor Hamburg erlaubt jetzt die Begegnung besonders großer Schiffe auf der Elbe. Das ist ein sehr gutes Signal in Richtung unserer Hafenkunden“, sagt Jens Meier, CEO bei der Hamburg Port Authority.
Ausblick 2021 Für das Jahr 2021 erwartet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens einen insgesamt stabileren Verlauf beim Seegüterumschlag. Mit der Wiederaufnahme ausgesetzter Liniendienstabfahrten und neuer Dienste ist bei einer sich hoffentlich weltweit verbessernden Lage ein Umschlagergebnis von 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU erreichbar, so der Ausblick für dieses Jahr.
Hamburger Hafen: Aufwärtstrend seit drittem Quartal
HAMBURG. Die Auswirkungen der Coronapandemie prägen auch das Umschlagergebnis des Hamburger Hafens im Jahr 2020. Mit 126,3 Millionen Tonnen (-7,6 %) insgesamt blieb das Umschlagergebnis für das gesamte Jahr 2020 unter dem guten Vorjahreswert von 136,6 Millionen Tonnen. Besonders in der ersten Jahreshälfte kam es zu Beeinträchtigungen.
Seegüterumschlag: zweite Jahreshälfte brachte Wende
Der Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Seehafen entwickelte sich allerdings im vierten Quartal 2020 positiver als erwartet. Dieser Aufwärtstrend war bereits seit dem dritten Quartal spürbar. So fiel der Seegüterumschlag im vierten Quartal mit einem Plus von rund drei Prozent sogar besser aus als im Vorjahresquartal. Der Containerumschlag lag nur 1,2 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahrswert.
„Die ersten sechs Monate waren durch das Runterfahren vieler Wirtschaftsbereiche, eine schwächere Nachfrage beim Konsum und eine Reduzierung der Liniendienstabfahrten geprägt. Das führte in Hamburg zu einem zweistelligen Umschlagrückgang. Wir freuen uns, dass im Laufe der zweiten Jahreshälfte die Wende beim Umschlag einsetzte und das Gesamtergebnis für 2020 nur noch ein einstelliges Minus zeigt“, erläutert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM), diese Ergebnisse auf der Jahrespressekonferenz des Hamburger Hafens.
Von den oben genannten 126,3 Millionen Tonnen Seegütern, die an den Terminals geladen oder gelöscht wurden, entfielen 87,8 Millionen Tonnen auf den Stückgutumschlag (-7,9 %) und 38,5 Millionen Tonnen (-6,7 Prozent) auf den Massengutumschlag.
Im Segment Containerumschlag wurden 2020 in Hamburg insgesamt 8,5 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) umgeschlagen, 7,9 Prozent weniger als im Jahr 2019. „Es ist interessant, dass sich in Hamburg insgesamt der Import mit 4,4 Millionen TEU (-7,8 Prozent) und der Export mit 4,2 Millionen TEU (-8,2 Prozent) auf fast gleichem Niveau entwickelten. Hier sind die in der ersten Jahreshälfte stark rückläufigen Importe aus Asien eine Ursache. Interessant ist auch, dass sich der landseitige Hinterlandverkehr sehr stabil entwickelte und nur einen Rückgang von 5,8 Prozent aufweist. Der Transhipment-Umschlag fiel mit einem Rückgang von 11,6 Prozent stärker aus“, sagt Mattern.
Top-Ten-Fahrtgebiete: unterschiedliche Entwicklungen
Beim Containerumschlag der zehn wichtigsten Handelspartner des Hamburger Hafens verlief die Entwicklung im Jahr 2020 sehr unterschiedlich. Vor allem der Mengenrückgang im seeseitigen Containerumschlag mit China (-8,2 %) – Hamburgs mit Abstand wichtigstem Handelspartner – konnte nicht durch positive Entwicklungen mit anderen Ländern ausgeglichen werden. Hinzu kommt, dass neben China auch Russland (-12,7 %), Schweden (-8,6 %), Südkorea (-10,4 %), Brasilien (-11,1 %) und Polen (-7,3 %) zum Teil zweistellige Rückgänge im seeseitigen Containerumschlag aufweisen.
Zu den Handelspartnern mit einem Zuwachs im Containerverkehr zählen unter den Top Ten des Hamburger Hafens neben den USA (+1,8 %) auch Singapur (+5,3 %), das Vereinigte Königreich (+28,2 %) und Malaysia (+6,0 %). Für die im Ranking der Containerpartner Hamburgs an Position zwei folgenden USA konnte im Jahr 2020 mit insgesamt 591.000 TEU ein Rekordergebnis verzeichnet werden.
Investitionen in Infrastrukturausbau
Sowohl die Hamburg Port Authority (HPA) als auch die Unternehmen im Hafen haben das vergangenen Jahr genutzt, um die Infrastruktur weiter auszubauen und zu modernisieren und Umschlaganlagen mit neuester Technologie auszustatten. So investierten die Terminalbetreiber HHLA und EUROGATE in zusätzliche Containerbrücken für die Umschlaganlagen am Waltershofer Hafen. Die Containerterminals in Hamburg sind somit bestens für die Abfertigung großer Containerschiffe gerüstet, die jetzt auch leichter zum Hafen kommen.
Bereits seit Mitte Februar 2021 kann die von der HPA und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes gemeinsam gebaute Begegnungsbox auf voller Länge und Breite genutzt werden. Zwischen Wedel und Blankenese wurde die Fahrrinne auf 385 Meter verbreitert. Damit können sich dort nun Seeschiffe bis zu einer addierten Schiffsbreite von 104 Metern – statt bisher bis zu einer addierten Schiffsbreite von 90 Metern – nautisch sicher begegnen.
„Die für Hamburg wichtige Fahrrinnenanpassung hat spät, aber nicht zu spät, die letzte Hürde genommen. Der Trend zu größeren Schiffen, der uns auch in Gesprächen mit den Reedereien bestätigt wird, setzt sich fort, und die fertige Begegnungsbox vor Hamburg erlaubt jetzt die Begegnung besonders großer Schiffe auf der Elbe. Das ist ein sehr gutes Signal in Richtung unserer Hafenkunden“, sagt Jens Meier, CEO bei der Hamburg Port Authority.
Ausblick 2021
Für das Jahr 2021 erwartet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens einen insgesamt stabileren Verlauf beim Seegüterumschlag. Mit der Wiederaufnahme ausgesetzter Liniendienstabfahrten und neuer Dienste ist bei einer sich hoffentlich weltweit verbessernden Lage ein Umschlagergebnis von 130 Millionen Tonnen und 8,7 Millionen TEU erreichbar, so der Ausblick für dieses Jahr.