Wir sprachen mit Artjom Mironov, Business Development Direktor beim russischen Zertifizierungsunternehmen SERCONS, über die Digitalisierung der Branche und den Unterschied zwischen einem Zertifikat und einer Deklaration.
Zertifizierung ist bei allen produktionstechnischen Vorhaben von zentraler Bedeutung. Was genau ist ein Zertifikat oder eine Deklaration und wer braucht diese?
Grundsätzlich braucht jeder eine Zertifizierung – vom Sockenhersteller bis zum Produzenten von komplexen industriellen Anlagen. Auch bei der Einfuhr und dem Inverkehrbringen von Produkten in Russland und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) sind ein Zertifikat oder eine Deklaration Pflicht.
An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass nicht nur der unmittelbare Exporteur der Produkte, sondern auch der Zulieferer einzelner Komponenten eine Zertifizierung benötigt. Viele Firmen vergessen das und wenden sich erst an uns, wenn alle Verträge bereits unterschrieben sind und das Budget festgelegt ist. Wir raten deshalb allen dazu, bei Exporten in die EAWU genauestens zu klären, ob und welche Genehmigungen sie als Lieferanten von Komponenten benötigen.
Russland und die EAWU haben in den vergangenen Jahren viel in die Digitalisierung von Zertifizierungsprozessen investiert. Waren diese Maßnahmen hilfreich?
Zweifelsohne haben diese Maßnahmen Früchte getragen. Viele Prozesse wurden automatisiert, was sich unmittelbar auf die Qualität der Dienstleistungen ausgewirkt und zu einer Kostensenkung geführt hat. Zudem trug es dazu bei, dass sichere Produkte mit zuverlässigen Dokumenten in Umlauf gekommen sind. Grundsätzlich ist die russische Akkreditierungsbehörde Rosakkreditatsiya sehr bemüht, ein transparentes und bequemes Zertifizierungssystem in Russland und der EAWU zu etablieren, weshalb wir kontinuierlich Verbesserungen beobachten können.
Können Sie einige Beispiele nennen?
Eine Neuerung ist zum Beispiel ein Zertifizierungsaudit im Online-Format, das während der Pandemie eingeführt worden ist. Das Verfahren ist vor Kurzem bis Ende 2021 verlängert worden. Für unsere europäischen Kunden ist dies eine gute Variante des Audits, das den Zertifizierungsprozess bequemer macht und Kosten für die Anreise von Experten spart.
Ein weiterer Trend sind automatisierte Testings von Produkten. Kürzlich haben wir dazu in Moskau ein hochmodernes Labor für Lebensmittel- und Kosmetiktests eröffnet, in dem etwa 50 Prozent der Tests ohne Beteiligung eines Ingenieurs durchgeführt werden können. Zudem schließen wir aktuell ein Projekt zum Bau eines Labors im Innovationszentrum Skolkovo ab.
Wird menschliche Kompetenz beim Zertifizierungsprozess zukünftig vielleicht gar nicht mehr benötigt?
Technischer Fortschritt ist zwar schön und gut, und wir beteiligen uns sehr gerne an Projekten für mehr Digitalisierung. Gleichzeitig sind wir aber davon überzeugt, dass der Faktor Mensch auch in Zukunft sehr gefragt sein wird. Das Wissen unserer Zertifizierungsexperten ist von unschätzbarem Wert.
Digitalisierung: Zertifizierung – „Der Faktor Mensch wird auch in Zukunft gefragt sein“
Wir sprachen mit Artjom Mironov, Business Development Direktor beim russischen Zertifizierungsunternehmen SERCONS, über die Digitalisierung der Branche und den Unterschied zwischen einem Zertifikat und einer Deklaration.
Zertifizierung ist bei allen produktionstechnischen Vorhaben von zentraler Bedeutung. Was genau ist ein Zertifikat oder eine Deklaration und wer braucht diese?
Grundsätzlich braucht jeder eine Zertifizierung – vom Sockenhersteller bis zum Produzenten von komplexen industriellen Anlagen. Auch bei der Einfuhr und dem Inverkehrbringen von Produkten in Russland und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) sind ein Zertifikat oder eine Deklaration Pflicht.
An dieser Stelle ist es wichtig zu erwähnen, dass nicht nur der unmittelbare Exporteur der Produkte, sondern auch der Zulieferer einzelner Komponenten eine Zertifizierung benötigt. Viele Firmen vergessen das und wenden sich erst an uns, wenn alle Verträge bereits unterschrieben sind und das Budget festgelegt ist. Wir raten deshalb allen dazu, bei Exporten in die EAWU genauestens zu klären, ob und welche Genehmigungen sie als Lieferanten von Komponenten benötigen.
Russland und die EAWU haben in den vergangenen Jahren viel in die Digitalisierung von Zertifizierungsprozessen investiert. Waren diese Maßnahmen hilfreich?
Zweifelsohne haben diese Maßnahmen Früchte getragen. Viele Prozesse wurden automatisiert, was sich unmittelbar auf die Qualität der Dienstleistungen ausgewirkt und zu einer Kostensenkung geführt hat. Zudem trug es dazu bei, dass sichere Produkte mit zuverlässigen Dokumenten in Umlauf gekommen sind. Grundsätzlich ist die russische Akkreditierungsbehörde Rosakkreditatsiya sehr bemüht, ein transparentes und bequemes Zertifizierungssystem in Russland und der EAWU zu etablieren, weshalb wir kontinuierlich Verbesserungen beobachten können.
Können Sie einige Beispiele nennen?
Eine Neuerung ist zum Beispiel ein Zertifizierungsaudit im Online-Format, das während der Pandemie eingeführt worden ist. Das Verfahren ist vor Kurzem bis Ende 2021 verlängert worden. Für unsere europäischen Kunden ist dies eine gute Variante des Audits, das den Zertifizierungsprozess bequemer macht und Kosten für die Anreise von Experten spart.
Ein weiterer Trend sind automatisierte Testings von Produkten. Kürzlich haben wir dazu in Moskau ein hochmodernes Labor für Lebensmittel- und Kosmetiktests eröffnet, in dem etwa 50 Prozent der Tests ohne Beteiligung eines Ingenieurs durchgeführt werden können. Zudem schließen wir aktuell ein Projekt zum Bau eines Labors im Innovationszentrum Skolkovo ab.
Wird menschliche Kompetenz beim Zertifizierungsprozess zukünftig vielleicht gar nicht mehr benötigt?
Technischer Fortschritt ist zwar schön und gut, und wir beteiligen uns sehr gerne an Projekten für mehr Digitalisierung. Gleichzeitig sind wir aber davon überzeugt, dass der Faktor Mensch auch in Zukunft sehr gefragt sein wird. Das Wissen unserer Zertifizierungsexperten ist von unschätzbarem Wert.