In den Häfen im Fernen Osten Russlands gibt es zunehmend Probleme mit dem Umschlag von Containerschiffen.
Nach Expertenberichten kann die angelieferte Fracht in den fernöstlichen russischen Hochseehäfen wegen überlasteter Terminals teilweise wochenlang nicht entladen werden. Der Grund dafür ist der beispiellose Zustrom von Waren insbesondere aus China, die vor dem Hintergrund steigender Kosten für den Transport nach Europa über den Suezkanal, über den Fernen Osten Russlands abgewickelt werden. „Alle Häfen in Wladiwostok und Nachodka sind derzeit bis zur maximalen Kapazität ausgelastet“, bestätigt Igor Rebelsky, Gründer des international tätigen russischen Logistikdienstleisters VIG Trans, gegenüber der Tageszeitung Kommersant. Teilweise seien die Hafenbetreiber sogar dazu gezwungen, die Zahl der Schiffsanläufe zu verringern, indem sie die Hafenanlaufquoten reduzieren.
Tatsächlich sprechen Marktkenner allein für den Zeitraum von Januar bis August 2021 von einer Zunahme der Einfuhren um knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die angelieferten Waren werden von den Häfen auf der Transsibirischen Eisenbahn weiter in Richtung Westen transportiert. Der Preis für den Transport nach Wladiwostok und Nachodka und dann weiter auf der Transsibirischen Eisenbahn sei für die chinesischen Exporteure inzwischen 30 Prozent billiger als über den Seeweg via Sankt Petersburg. „Vor etwa einem halben Jahr, als sich diese neue Situation abzeichnete, war die Verschiffung eines Containers über die fernöstlichen Häfen Russlands fast doppelt so billig wie über den Suezkanal“, betont Nadezhda Malysheva vom Branchenportal PortNews. „Jetzt ist der Preisunterschied auf 30 bis 40 Prozent gesunken“, ergänzt sie.
Insgesamt wird die Spanne zwischen See- und Bahntransport immer größer: Die Russischen Eisenbahnen (RZD) meldeten in der vergangenen Woche, dass Warentransporte aus China auf dem Landweg über Kasachstan, Russland und Belarus nach Europa rund 70 Prozent günstiger geworden seien als über den Seeweg, während der Unterschied zu Beginn des Jahres noch bei etwa 50 Prozent lag. Im Oktober 2020 war der Transport von Waren über den Landweg sogar etwas teurer als auf dem Seeweg.
Experten gehen davon aus, dass die gegenwärtige Situation noch etwa ein Jahr lang anhalten könnte. Allerdings gäbe es beim Weitertransport von den Häfen einige Probleme, auf die geachtet werden müsse. Die Haupthindernisse seien eine unzureichende Beförderungskapazität der Eisenbahn und, in geringerem Maße, der unzureichende Ausbau einiger Grenzübergangsstellen. Unabhängig davon, wie lange die derzeitige Hochkonjunktur anhielte, müsse die Regierung ggf. in die notwendige Infrastruktur investieren. (dk)
Zoll, Logistik und Zertifizierung: Chinesische Waren überfluten den Fernen Osten Russlands
In den Häfen im Fernen Osten Russlands gibt es zunehmend Probleme mit dem Umschlag von Containerschiffen.
Nach Expertenberichten kann die angelieferte Fracht in den fernöstlichen russischen Hochseehäfen wegen überlasteter Terminals teilweise wochenlang nicht entladen werden. Der Grund dafür ist der beispiellose Zustrom von Waren insbesondere aus China, die vor dem Hintergrund steigender Kosten für den Transport nach Europa über den Suezkanal, über den Fernen Osten Russlands abgewickelt werden. „Alle Häfen in Wladiwostok und Nachodka sind derzeit bis zur maximalen Kapazität ausgelastet“, bestätigt Igor Rebelsky, Gründer des international tätigen russischen Logistikdienstleisters VIG Trans, gegenüber der Tageszeitung Kommersant. Teilweise seien die Hafenbetreiber sogar dazu gezwungen, die Zahl der Schiffsanläufe zu verringern, indem sie die Hafenanlaufquoten reduzieren.
Tatsächlich sprechen Marktkenner allein für den Zeitraum von Januar bis August 2021 von einer Zunahme der Einfuhren um knapp 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die angelieferten Waren werden von den Häfen auf der Transsibirischen Eisenbahn weiter in Richtung Westen transportiert. Der Preis für den Transport nach Wladiwostok und Nachodka und dann weiter auf der Transsibirischen Eisenbahn sei für die chinesischen Exporteure inzwischen 30 Prozent billiger als über den Seeweg via Sankt Petersburg. „Vor etwa einem halben Jahr, als sich diese neue Situation abzeichnete, war die Verschiffung eines Containers über die fernöstlichen Häfen Russlands fast doppelt so billig wie über den Suezkanal“, betont Nadezhda Malysheva vom Branchenportal PortNews. „Jetzt ist der Preisunterschied auf 30 bis 40 Prozent gesunken“, ergänzt sie.
Insgesamt wird die Spanne zwischen See- und Bahntransport immer größer: Die Russischen Eisenbahnen (RZD) meldeten in der vergangenen Woche, dass Warentransporte aus China auf dem Landweg über Kasachstan, Russland und Belarus nach Europa rund 70 Prozent günstiger geworden seien als über den Seeweg, während der Unterschied zu Beginn des Jahres noch bei etwa 50 Prozent lag. Im Oktober 2020 war der Transport von Waren über den Landweg sogar etwas teurer als auf dem Seeweg.
Experten gehen davon aus, dass die gegenwärtige Situation noch etwa ein Jahr lang anhalten könnte. Allerdings gäbe es beim Weitertransport von den Häfen einige Probleme, auf die geachtet werden müsse. Die Haupthindernisse seien eine unzureichende Beförderungskapazität der Eisenbahn und, in geringerem Maße, der unzureichende Ausbau einiger Grenzübergangsstellen. Unabhängig davon, wie lange die derzeitige Hochkonjunktur anhielte, müsse die Regierung ggf. in die notwendige Infrastruktur investieren. (dk)