In Moskau kommen rund 160 Maßnahmen für die automatisierte und KI-basierte Behandlung von Corona-Patienten zur Anwendung.
Foto: Valery Melnikov / Sputnik Moscow Russia
Einem aktuellen Ranking der internationalen Forschungsagentur StartupBlink zufolge verfolgt die russische Hauptstadt Moskau einen der innovativsten Ansätze bei der Corona-Bekämpfung weltweit. Lediglich die amerikanischen Metropolen New York City und San Francisco liegen vor Moskau.
Einheitliche digitale Gesundheitsplattform
Wichtiger Baustein für die Spitzenbewertung ist die von den Moskauer Behörden ins Leben gerufene einheitliche digitale Gesundheitsplattform, die den lokalen Gesundheitsbehörden in allen Stadien der Corona-Infektion eine individualisierte Betreuung und Behandlung der Patienten je nach Schweregrad ihrer Erkrankung ermöglicht.
Die Plattform erfasst dabei nicht nur Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben, sondern auch deren Kontaktpersonen, Geimpfte und solche, bei denen ein hoher Immunitätsstatus diagnostiziert worden ist. Die Untersuchungsergebnisse werden dabei papierlos in die elektronischen Patientenakten übermittelt und stehen Ärzten und Patienten nahezu in Echtzeit zur Verfügung. Auch werden positive Corona-Testergebnisse digital an das einheitliche Patientenregister übermittelt. Ein weiterer Vorteil der Plattform ist darüber hinaus die Implementierung von nicht-medizinischen Einrichtungen, wie z.B. Bürgerämtern, Sozialarbeitern und Bildungseinrichtungen. Damit konnten im Verlauf der Pandemie 700.000 soziale Dienstleistungen – von Lebensmittellieferungen bis hin zu Hundespaziergängen – an Infizierte und besonders gesundheitlich gefährdete Personen vermittelt werden.
Als weiteren innovativen Ansatz stellt das Ranking das groß angelegte Netz von Schnelltests in Moskau heraus, dass 2021 eingerichtet wurde. So können Corona-Schnelltests an mehr als 70 Anlaufstellen in der Hauptstadt kosten- und terminlos wahrgenommen werden – so unter anderem in Metrostationen oder Einkaufszentren. Dieser Service wird offiziellen Angaben zufolge täglich von etwa 7.000 Moskowitern genutzt.
KI-basierte Datensammlung und Auswertung
Bereits im April 2020 hatten die Moskauer Behörden zudem rund 50 spezialisierte Computertomographie-Zentren in den städtischen Polikliniken eröffnet, in denen Patienten mit Verdacht auf das Corona-Virus zusätzlichen Untersuchungen zur genauen Diagnose der vorliegenden Erkrankung unterzogen werden. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von infektionsbedingten Komplikationen. Die hierbei gewonnen Daten verarbeiten die Kliniken wiederum unter Einsatz künstlicher Intelligenz (KI). So helfen teilautomatisierte Analysen der Untersuchungsergebnisse den Ärzten dabei, besorgniserregenden Befunde genauer zu identifizieren. Die durch die digitalisierten Untersuchungen generierten Daten können ferner dazu verwendet werden, eine automatisierte Bewertung des Schweregrads des Zustands von Patienten zu erhalten. Dies hilft den Ärzten, das Risiko einer Verschlechterung des Zustands der Patienten einzuschätzen und die Behandlungsart anzupassen.
Die Forschungsagentur StartupBlink stellt außerdem die schnelle Inbetriebnahme von „digitalisierten“ Reservekrankenhäusern in Moskau heraus, mit Hilfe derer zusätzliche Bettenkapazitäten für die Behandlung von Corona-Patienten geschaffen werden konnten. Auch konnte die Digitalisierung den Impfprozess deutlich beschleunigen – auf 124.000 Impfungen pro Tag.
Moskau hat sich somit durch einen Mix aus umfassender Digitalisierung bei der Corona-Behandlung und Prävention sowie innovativen Behandlungsansätzen eine Spitzenposition im weltweiten Ranking erarbeitet. Abzuwarten bleibt, ob Moskau damit auch die anstehende Omikron-Welle erfolgreich meistern kann. (fh)
Digitalisierung: Mit Innovationen gegen die Pandemie
In Moskau kommen rund 160 Maßnahmen für die automatisierte und KI-basierte Behandlung von Corona-Patienten zur Anwendung.
Einem aktuellen Ranking der internationalen Forschungsagentur StartupBlink zufolge verfolgt die russische Hauptstadt Moskau einen der innovativsten Ansätze bei der Corona-Bekämpfung weltweit. Lediglich die amerikanischen Metropolen New York City und San Francisco liegen vor Moskau.
Einheitliche digitale Gesundheitsplattform
Wichtiger Baustein für die Spitzenbewertung ist die von den Moskauer Behörden ins Leben gerufene einheitliche digitale Gesundheitsplattform, die den lokalen Gesundheitsbehörden in allen Stadien der Corona-Infektion eine individualisierte Betreuung und Behandlung der Patienten je nach Schweregrad ihrer Erkrankung ermöglicht.
Die Plattform erfasst dabei nicht nur Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben, sondern auch deren Kontaktpersonen, Geimpfte und solche, bei denen ein hoher Immunitätsstatus diagnostiziert worden ist. Die Untersuchungsergebnisse werden dabei papierlos in die elektronischen Patientenakten übermittelt und stehen Ärzten und Patienten nahezu in Echtzeit zur Verfügung. Auch werden positive Corona-Testergebnisse digital an das einheitliche Patientenregister übermittelt. Ein weiterer Vorteil der Plattform ist darüber hinaus die Implementierung von nicht-medizinischen Einrichtungen, wie z.B. Bürgerämtern, Sozialarbeitern und Bildungseinrichtungen. Damit konnten im Verlauf der Pandemie 700.000 soziale Dienstleistungen – von Lebensmittellieferungen bis hin zu Hundespaziergängen – an Infizierte und besonders gesundheitlich gefährdete Personen vermittelt werden.
Als weiteren innovativen Ansatz stellt das Ranking das groß angelegte Netz von Schnelltests in Moskau heraus, dass 2021 eingerichtet wurde. So können Corona-Schnelltests an mehr als 70 Anlaufstellen in der Hauptstadt kosten- und terminlos wahrgenommen werden – so unter anderem in Metrostationen oder Einkaufszentren. Dieser Service wird offiziellen Angaben zufolge täglich von etwa 7.000 Moskowitern genutzt.
KI-basierte Datensammlung und Auswertung
Bereits im April 2020 hatten die Moskauer Behörden zudem rund 50 spezialisierte Computertomographie-Zentren in den städtischen Polikliniken eröffnet, in denen Patienten mit Verdacht auf das Corona-Virus zusätzlichen Untersuchungen zur genauen Diagnose der vorliegenden Erkrankung unterzogen werden. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von infektionsbedingten Komplikationen. Die hierbei gewonnen Daten verarbeiten die Kliniken wiederum unter Einsatz künstlicher Intelligenz (KI). So helfen teilautomatisierte Analysen der Untersuchungsergebnisse den Ärzten dabei, besorgniserregenden Befunde genauer zu identifizieren. Die durch die digitalisierten Untersuchungen generierten Daten können ferner dazu verwendet werden, eine automatisierte Bewertung des Schweregrads des Zustands von Patienten zu erhalten. Dies hilft den Ärzten, das Risiko einer Verschlechterung des Zustands der Patienten einzuschätzen und die Behandlungsart anzupassen.
Die Forschungsagentur StartupBlink stellt außerdem die schnelle Inbetriebnahme von „digitalisierten“ Reservekrankenhäusern in Moskau heraus, mit Hilfe derer zusätzliche Bettenkapazitäten für die Behandlung von Corona-Patienten geschaffen werden konnten. Auch konnte die Digitalisierung den Impfprozess deutlich beschleunigen – auf 124.000 Impfungen pro Tag.
Moskau hat sich somit durch einen Mix aus umfassender Digitalisierung bei der Corona-Behandlung und Prävention sowie innovativen Behandlungsansätzen eine Spitzenposition im weltweiten Ranking erarbeitet. Abzuwarten bleibt, ob Moskau damit auch die anstehende Omikron-Welle erfolgreich meistern kann. (fh)