Weitere Vereinheitlichungen im Finanz- und Steuerbereich sowie ein gemeinsamer Erdölmarkt sind in Planung.
Die EAWU verzeichnet für das vergangene Jahr erfreuliche Wachstumszahlen, wie Russlands Vize-Regierungschef Alexey Overchuk im Rahmen des Gaidar-Forums Mitte Januar 2022 verkündete. So rechne man für das Gesamtjahr 2021 mit einem BIP-Zuwachs von rund vier Prozent, ein Prozentpunkt mehr als im Vorkrisenjahr 2019. Auch soll der Außenhandel der EAWU bis zum Ende 2022 auf einen Rekordwert von über 800 Milliarden US-Dollar ansteigen.
Bedeutung Chinas als Handelspartner nimmt zu
Andrey Slepnev, Handelsminister der Europäischen Wirtschaftskommission, ordnet die Zahlen folgendermaßen ein: „Gemessen am BIP wächst die EAWU zwar etwas langsamer als andere große Volkswirtschaften, aber dafür verlässlicher“. So steige beispielsweise der Außenhandel der EAWU nicht nur monetär, sondern auch gemessen am Volumen.“ Aufhorchen lässt in diesem Zusammenhang, dass der Anteil der Nicht-Öl- und Nicht-Energie-Exporte weiter in die Höhe getrieben wurde. Dieser beträgt im Binnenhandel der EAWU im Jahr 2021 voraussichtlich 70 und im Außenhandel 30 Prozent. Der Handel stieg dabei insbesondere mit China in rekordverdächtigem Ausmaß um rund 24 Prozent im Vergleich zu 2019 – auf mittlerweile 165 Milliarden US-Dollar.
Maßnahmen zur Steigerung des Binnenhandels der EAWU
Um diese Handelsdaten weiter zu steigern, sollen Fortschritte bei der Liberalisierung der Währungskontrolle im gegenseitigen Handel erreicht werden. Dies kann nach Einschätzung der Eurasischen Wirtschaftskommission mittelfristig ein Wachstum des innergemeinschaftlichen Handels um 50 Prozent ermöglichen. Ferner steht die Entwicklung von Produktionsketten und die Schaffung einheitlicher Rechnungslegungssysteme für juristische Personen innerhalb der EAWU auf der Agenda.
Gemeinsamer Erdölmarkt für 2025 anvisiert
Konkrete Schritte wurden dabei schon bei einem anderen Ziel – der Schaffung eines gemeinsamen EAWU-Marktes für Erdöl sowie Erdölprodukte – getroffen. So befasste sich das Kollegium der Eurasischen Kommission am 28. Dezember des vergangenen Jahres mit dem Entwurf eines internationalen Vertrages zu dieser Thematik – u. a. sollen dadurch die Beziehungen zwischen den Mitgliedstaaten in den Bereichen Transport, Beförderung und Handel mit Erdöl und Erdölerzeugnissen ausgebaut und gemeinsame Regeln für den Zugang zur Erdöltransportinfrastruktur festgeschrieben werden.
Abgezielt wird insbesondere auf eine transparente und nichtdiskriminierende Preisbildung, die gewährleistet, dass die Mitgliedstaaten ihren Bedarf an Erdöl und Erdölerzeugnissen angemessen decken können. Geplant ist es, ab dem 1. Januar 2025 einen gemeinsame Markt für Rohöl und Erdölerzeugnisse in der EAWU zu etablieren.
Fokus auf digitalen Märkten und öffentlichen Ausschreibungen
Im Rahmen eines Ende Dezember erfolgten Treffens der Antimonopolbehörden der Mitgliedstaaten der EAWU und dem EAWU-Minister für Wettbewerb und Antimonopolregulierung, Arman Shakkaliev, wurde ferner die Einrichtung einer Expertengruppe zur Wettbewerbsförderung auf den digitalen Märkten beschlossen. Diese soll daran arbeiten harmonisierte Methoden zu entwickeln, um mögliche negative Auswirkungen für die Verbraucher, beispielsweise durch eine Monopolisierung, zu verhindern. Außerdem sollen die Regularien bei der öffentlichen Auftragsvergabe angeglichen werden, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für Anbieter zu gewährleisten, wenn sie sich an öffentlichen Aufträgen eines anderen EAWU-Landes beteiligen. (fh/dk)
EAWU Insights: Erfreuliche Handelszahlen 2021 legen Grundstein für wirtschaftliche Entwicklung
Weitere Vereinheitlichungen im Finanz- und Steuerbereich sowie ein gemeinsamer Erdölmarkt sind in Planung.
Die EAWU verzeichnet für das vergangene Jahr erfreuliche Wachstumszahlen, wie Russlands Vize-Regierungschef Alexey Overchuk im Rahmen des Gaidar-Forums Mitte Januar 2022 verkündete. So rechne man für das Gesamtjahr 2021 mit einem BIP-Zuwachs von rund vier Prozent, ein Prozentpunkt mehr als im Vorkrisenjahr 2019. Auch soll der Außenhandel der EAWU bis zum Ende 2022 auf einen Rekordwert von über 800 Milliarden US-Dollar ansteigen.
Bedeutung Chinas als Handelspartner nimmt zu
Andrey Slepnev, Handelsminister der Europäischen Wirtschaftskommission, ordnet die Zahlen folgendermaßen ein: „Gemessen am BIP wächst die EAWU zwar etwas langsamer als andere große Volkswirtschaften, aber dafür verlässlicher“. So steige beispielsweise der Außenhandel der EAWU nicht nur monetär, sondern auch gemessen am Volumen.“ Aufhorchen lässt in diesem Zusammenhang, dass der Anteil der Nicht-Öl- und Nicht-Energie-Exporte weiter in die Höhe getrieben wurde. Dieser beträgt im Binnenhandel der EAWU im Jahr 2021 voraussichtlich 70 und im Außenhandel 30 Prozent. Der Handel stieg dabei insbesondere mit China in rekordverdächtigem Ausmaß um rund 24 Prozent im Vergleich zu 2019 – auf mittlerweile 165 Milliarden US-Dollar.
Maßnahmen zur Steigerung des Binnenhandels der EAWU
Um diese Handelsdaten weiter zu steigern, sollen Fortschritte bei der Liberalisierung der Währungskontrolle im gegenseitigen Handel erreicht werden. Dies kann nach Einschätzung der Eurasischen Wirtschaftskommission mittelfristig ein Wachstum des innergemeinschaftlichen Handels um 50 Prozent ermöglichen. Ferner steht die Entwicklung von Produktionsketten und die Schaffung einheitlicher Rechnungslegungssysteme für juristische Personen innerhalb der EAWU auf der Agenda.
Gemeinsamer Erdölmarkt für 2025 anvisiert
Konkrete Schritte wurden dabei schon bei einem anderen Ziel – der Schaffung eines gemeinsamen EAWU-Marktes für Erdöl sowie Erdölprodukte – getroffen. So befasste sich das Kollegium der Eurasischen Kommission am 28. Dezember des vergangenen Jahres mit dem Entwurf eines internationalen Vertrages zu dieser Thematik – u. a. sollen dadurch die Beziehungen zwischen den Mitgliedstaaten in den Bereichen Transport, Beförderung und Handel mit Erdöl und Erdölerzeugnissen ausgebaut und gemeinsame Regeln für den Zugang zur Erdöltransportinfrastruktur festgeschrieben werden.
Abgezielt wird insbesondere auf eine transparente und nichtdiskriminierende Preisbildung, die gewährleistet, dass die Mitgliedstaaten ihren Bedarf an Erdöl und Erdölerzeugnissen angemessen decken können. Geplant ist es, ab dem 1. Januar 2025 einen gemeinsame Markt für Rohöl und Erdölerzeugnisse in der EAWU zu etablieren.
Fokus auf digitalen Märkten und öffentlichen Ausschreibungen
Im Rahmen eines Ende Dezember erfolgten Treffens der Antimonopolbehörden der Mitgliedstaaten der EAWU und dem EAWU-Minister für Wettbewerb und Antimonopolregulierung, Arman Shakkaliev, wurde ferner die Einrichtung einer Expertengruppe zur Wettbewerbsförderung auf den digitalen Märkten beschlossen. Diese soll daran arbeiten harmonisierte Methoden zu entwickeln, um mögliche negative Auswirkungen für die Verbraucher, beispielsweise durch eine Monopolisierung, zu verhindern. Außerdem sollen die Regularien bei der öffentlichen Auftragsvergabe angeglichen werden, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für Anbieter zu gewährleisten, wenn sie sich an öffentlichen Aufträgen eines anderen EAWU-Landes beteiligen. (fh/dk)