Die russischen Behörden haben eine 10-Punkte-Liste von Anforderungen aufgestellt, die den Abzug ausländischer Unternehmen aus Russland und ihre mögliche Rückkehr nach Russland erschweren würden, berichtet die „Moscow Times“ unter Berufung auf die russische Wirtschaftszeitung „Wedomosti“. Befindet sich ein Unternehmen im Besitz einer Person oder einer Muttergesellschaft aus einem Land, das auf der russischen Liste der „unfreundlichen“ Länder steht, dürfen die Erlöse aus dem Verkauf an russische Eigentümer nicht ins Ausland transferiert werden, heißt es in einer von „Wedomosti“ zitierten Entscheidung der russischen Kommission für ausländische Investitionen. Die Liste der „unfreundlichen“ Länder besteht hauptsächlich aus westlichen Staaten, die Russland wegen seines Einmarsches in der Ukraine mit Sanktionen belegt haben. Ausländischen Unternehmen sei es außerdem untersagt, beim Verkauf ihrer russischen Vermögenswerte für zwei oder mehr Jahre Rückkaufoptionen einzuräumen, berichtet die Zeitung. Unternehmen mit bereits bestehenden Rückkaufoptionen müssten einen Marktpreis zahlen und „wirtschaftliche Vorteile“ für die derzeitigen russischen Eigentümer berücksichtigen, wenn sie sich für eine Rückkehr auf den Markt entscheiden. Ausländische Unternehmen müssten „verstehen, was sie verlieren“, wenn sie sich aus Russland zurückziehen, zitierte „Wedomosti“ eine anonyme, der Regierung nahestehende Quelle. Eine weitere Vorschrift der Kommission sieht vor, dass neue Eigentümer bis zu 20% der erworbenen Vermögenswerte innerhalb eines Jahres an der russischen Börse platzieren und die Notierung innerhalb von drei Jahren abschließen müssen. Viele der aufgeführten Anforderungen seien bereits in Kraft, berichtet „Wedomosti“. Der Kreml selbst bezeichnete seine Ausstiegsregeln für ausländische Unternehmen als „Vergeltungsmaßnahmen“. Seit Dezember hat Russland ausländische Unternehmen gezwungen, ihre Vermögenswerte mit einem Abschlag von 50% an russische Käufer zu veräußern und ihnen eine Ausstiegsgebühr von mindestens 10% des Transaktionswerts zu berechnen. Ende März änderte Moskau die Regeln, indem es eine direkte Spende an die Staatskasse vorschrieb und ausländische Unternehmen der Kritik aussetzte, dass ihr Ausstieg zur Finanzierung der russischen Kriegsanstrengungen beitragen würde. Die „Financial Times“ berichtete im Juni, dass Präsident Wladimir Putin ein vertrauliches Dekret unterzeichnet habe, das der russischen Regierung das vorrangige Recht einräume, westliche Vermögenswerte zu Schleuderpreisen zu erwerben, um sie dann mit Gewinn zu verkaufen. Dieser Schritt wurde als weiterer Versuch gewertet, den Ausstieg westlicher Unternehmen zu erschweren. Laut „FT“ diskutiert der Kreml auch „drakonischere“ Verstaatlichungsmaßnahmen, um die Vereinigten Staaten und europäische Länder zu bestrafen, die russische Vermögenswerte im Ausland beschlagnahmt haben. Hunderte von zumeist westlichen Unternehmen haben sich nach dem Beginn der Moskauer Invasion in der Ukraine im Februar 2022 entweder ganz aus Russland zurückgezogen oder ihre Aktivitäten dort reduziert.
OID+: Moskau erschwert Firmen Abzug aus Russland
Die russischen Behörden haben eine 10-Punkte-Liste von Anforderungen aufgestellt, die den Abzug ausländischer Unternehmen aus Russland und ihre mögliche Rückkehr nach Russland erschweren würden, berichtet die „Moscow Times“ unter Berufung auf die russische Wirtschaftszeitung „Wedomosti“.
Befindet sich ein Unternehmen im Besitz einer Person oder einer Muttergesellschaft aus einem Land, das auf der russischen Liste der „unfreundlichen“ Länder steht, dürfen die Erlöse aus dem Verkauf an russische Eigentümer nicht ins Ausland transferiert werden, heißt es in einer von „Wedomosti“ zitierten Entscheidung der russischen Kommission für ausländische Investitionen.
Die Liste der „unfreundlichen“ Länder besteht hauptsächlich aus westlichen Staaten, die Russland wegen seines Einmarsches in der Ukraine mit Sanktionen belegt haben. Ausländischen Unternehmen sei es außerdem untersagt, beim Verkauf ihrer russischen Vermögenswerte für zwei oder mehr Jahre Rückkaufoptionen einzuräumen, berichtet die Zeitung. Unternehmen mit bereits bestehenden Rückkaufoptionen müssten einen Marktpreis zahlen und „wirtschaftliche Vorteile“ für die derzeitigen russischen Eigentümer berücksichtigen, wenn sie sich für eine Rückkehr auf den Markt entscheiden. Ausländische Unternehmen müssten „verstehen, was sie verlieren“, wenn sie sich aus Russland zurückziehen, zitierte „Wedomosti“ eine anonyme, der Regierung nahestehende Quelle.
Eine weitere Vorschrift der Kommission sieht vor, dass neue Eigentümer bis zu 20% der erworbenen Vermögenswerte innerhalb eines Jahres an der russischen Börse platzieren und die Notierung innerhalb von drei Jahren abschließen müssen. Viele der aufgeführten Anforderungen seien bereits in Kraft, berichtet „Wedomosti“. Der Kreml selbst bezeichnete seine Ausstiegsregeln für ausländische Unternehmen als „Vergeltungsmaßnahmen“.
Seit Dezember hat Russland ausländische Unternehmen gezwungen, ihre Vermögenswerte mit einem Abschlag von 50% an russische Käufer zu veräußern und ihnen eine Ausstiegsgebühr von mindestens 10% des Transaktionswerts zu berechnen. Ende März änderte Moskau die Regeln, indem es eine direkte Spende an die Staatskasse vorschrieb und ausländische Unternehmen der Kritik aussetzte, dass ihr Ausstieg zur Finanzierung der russischen Kriegsanstrengungen beitragen würde.
Die „Financial Times“ berichtete im Juni, dass Präsident Wladimir Putin ein vertrauliches Dekret unterzeichnet habe, das der russischen Regierung das vorrangige Recht einräume, westliche Vermögenswerte zu Schleuderpreisen zu erwerben, um sie dann mit Gewinn zu verkaufen. Dieser Schritt wurde als weiterer Versuch gewertet, den Ausstieg westlicher Unternehmen zu erschweren. Laut „FT“ diskutiert der Kreml auch „drakonischere“ Verstaatlichungsmaßnahmen, um die Vereinigten Staaten und europäische Länder zu bestrafen, die russische Vermögenswerte im Ausland beschlagnahmt haben. Hunderte von zumeist westlichen Unternehmen haben sich nach dem Beginn der Moskauer Invasion in der Ukraine im Februar 2022 entweder ganz aus Russland zurückgezogen oder ihre Aktivitäten dort reduziert.